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Psychologie: 4 Anzeichen, dass du dich selbst manipulierst

Betreibst du Selbstmanipulation und gaslightest dich selbst? Wir zeigen dir ein paar Anzeichen, die dafür sprechen, dass du dir selbst am meisten im Weg stehst.

Frau steht im Büro
Haben Frauen auch nur eine Innere Uhr wie Männer? Foto: Tom Werner via Getty

Gaslighting ist eines der fiesesten Dating-Phänomene und meistens der Grund für toxische Beziehungen. Während du dich von diesen Menschen oftmals trennen kannst, ist es meist unmöglich, vor dir selbst zu fliehen – auch wenn man unbewusst Selbstmanipulation am eigenen Körper und der eigenen Seele vornimmt. Denn das Gaslighting muss nicht immer von einer anderen Person ausgehen. Wir zeigen dir, woran du erkennen kannst, ob du vom Self-Gaslighting betroffen bist.

Was genau versteht man unter Selbstmanipulation?

Beim Gaslighting geht es meistens um eine psychische Manipulation, die in den meisten Fällen von einer anderen Person ausgeht. Beim Self-Gaslighting braucht es dafür aber niemand anderen – du bist dir in diesem Zusammenhang der größte Feind. Bei der Selbstmanipulation geht es also darum, dass du dich selbst psychisch manipulierst, ohne oft davon eine Ahnung zu haben oder dies bewusst zu merken.

Bei der psychischen Selbstmanipulation unterdrückst du oft deine Gedanken und Emotionen, weil du diese als nicht ‚wertvoll genug‘ erachtest. Wenn du zum Beispiel von jemandem verletzt wirst, denkst du im selben Moment direkt: „Sicherlich mache ich daraus ein viel zu großes Ding und bin nur zu sensibel.“ Das Problem: Du schluckst deine eigenen Emotionen runter – die du fühlen sollst und auch musst!

Frau mit Augenbinde
Selbstmanipulation kann einen blind für die eigentliche Wahrheit machen. Foto: IMAGO Images / Westend61 via canva

4 Anzeichen, dass du Selbstmanipulation betreibst

Vielleicht erkennst du dich in dem eben schon beschriebenen Muster wieder oder bist dir nun unsicher, ob du zur Selbstmanipulation neigst. Deshalb haben wir für dich vier klare Anzeichen fürs Self-Gaslighting gesammelt, die ein wenig Licht ins Dunkle bringen.

1. Du hältst dich für übersensibel

Zuallererst einmal: Es gibt nicht so etwas wie ‚übersensibel‘. Ja, es gibt hochsensible Menschen, die Streitigkeiten und Emotionen viel intensiver wahrnehmen als vielleicht andere Menschen. Doch wenn du beleidigt oder verletzt wirst und sofort deiner Übersensibilität die Schuld für deine Gefühle gibst, ist das eindeutig ein Anzeichen für psychische Selbstmanipulation. Du suchst die Schuld sofort bei dir selbst, anstatt kritisch und reflektiert zu betrachten, dass auch deine Freund:innen Fehler machen können.

2. Du suchst nach Entschuldigungen für andere

Oft ist es der Fall, dass Beziehungen von einer Seite aus als selbstverständlich hingenommen werden. Während der/die ein:e Partner:in sich täglich ein Bein ausreißt, um ihr Gegenüber glücklich zu machen, gibt sich der andere gar keine Mühe mehr. Wenn du dir nun einredest, dass das eben die Art deines/r Partner:in ist und nicht auf ein gemeinsames Gespräch bezüglich dieses Problems besteht, handelt es sich um Selbstmanipulation.

Frau im Feld
Wenn du Selbstmanipulation betreibst, siehst du nur dich und nicht die Fehler der anderen. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

3. Du denkst, du bildest dir Dinge nur ein

Eines der größten Anzeichen für psychische Selbstmanipulation ist der Fakt, dass du deinen eigenen Gedanken und Gefühlen nicht mehr trauen kannst und möchtest. Du verdrängst deine Emotionen, sagst dir selbst, dass ja alles gar nicht so schlimm ist, während du einfach nur Weinen und Schreien willst. Nimm dir Zeit, über deine Gefühle zu reflektieren, anstatt sie kleinzureden. Denn nein, du bildest dir bestimmte Emotionen nicht ein – wenn du sie fühlst, sind sie aus einem bestimmten Grund in dein Bewusstsein geraten.

4. Du gibst dir ständig die Schuld

Der letzte Punkt geht mit allen anderen zuvor erwähnten Hand in Hand. Denn egal, was passiert: Du fühlst dich für alles Schlechte auf dieser Welt und in deinem Leben verantwortlich und suchst nie weiter den Grund für bestimmte Situationen als bis zu dir selbst. Doch meistens täuschst du dich hier – denn du bist nicht für alles Leid dieser Erde verantwortlich. Dadurch, dass du immer nur die alleinige Schuld bei dir findest, hast du permanent ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, etwas wiedergutmachen zu müssen. Doch an Konflikten sind immer zwei Menschen beteiligt – der wahre Grund lastet also nie auf dir allein.

Frau gefangen in einer Box
Selbstmanipulation bedeutet, nur die Schuld bei sich zu suchen und zu finden. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock via canva

Selbstmanipulation: So kannst du dieses toxische Muster durchbrechen

Natürlich kannst du nicht von einem Tag auf der anderen diese toxischen Muster rund um die psychische Selbstmanipulation ablegen. Allerdings hilft es schon ungemein, anzuerkennen, dass man sich selbst Gaslightet. Du könntest außerdem versuchen, deine Gefühle aufzuschreiben und überlegen, was diese ausgelöst hat. So lernst du, dass alles, was du fühlst, eine Daseinsberechtigung hat.

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