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Nachhaltige Ernährung: Können Maniok-Chips die Welt retten?

„Vegan ist ungesund“-YouTuber Gordon Prox gibt im Interview Tipps für eine nachhaltige Ernährung & erklärt, was Maniok und Kochbananen damit zu tun haben.

Maniok Chips
Nachhaltige Ernährung dank Superfood aus Südamerika? Foto: aamulya - stock.adobe.com

Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und schwindende Ressourcen sind nur 3 der großen Probleme unserer heutigen Zeit. Um etwas zu verändern, sind vor allem kleine Veränderungen im Alltag jedes einzelnen Menschen nötig. Eine nachhaltige Ernährung kann ein erster Schritt sein. Gordon Prox, Gründer des YouTube-Kanals „Vegan ist ungesund“ will mit seinem Unternehmen „el Origin“ einen Beitrag zu diesem Vorhaben leisten. Ob Chips aus Maniok und Kochbananen die Lösung sein können, hat er wmn im Interview erzählt.

Nachhaltige Ernährung: Was bedeutet das überhaupt?

Eine nachhaltige Ernährung ist eine Ernährungsweise, die darauf abzielt, die Umwelt und natürliche Ressourcen zu schonen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern. Das beinhaltet die Auswahl von Lebensmitteln, die umweltfreundlich produziert werden, den Konsum von regionalen und saisonalen Produkten, die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln sowie die Berücksichtigung von Tierwohl-Aspekten bei der Auswahl tierischer Produkte.

Nachhaltige Ernährung soll dazu beitragen, die Auswirkungen der Ernährung auf den Klimawandel, die Umweltverschmutzung, die Abholzung und den Verlust der Biodiversität zu minimieren und gleichzeitig eine gesunde Ernährung zu gewährleisten.

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Was Snacks aus Lateinamerika mit nachhaltiger Ernährung zu tun haben

Mit seinem Start-up „el Origen“ will YouTube-Star Gordon Prox einen Beitrag leisten. Deshalb hat sich sein Unternehmen auf fair produzierte, vegane Snacks aus Lateinamerika spezialisiert. „Bei el origen geht um Geschmack, lateinamerikanische Lebensfreude und bewussten Konsum. Mit unseren veganen Snacks haben wir es uns zum Ziel gesetzt, sowohl auf sozialer als auch auf ökologischer Ebene verantwortungsvoll zu agieren“, erklärt der Gründer.

„Wir wollen zeigen, dass wir nicht auf Kosten des Planeten wirtschaften müssen, um ein ökonomisch und finanziell rentables Unternehmen aufzubauen und zu führen, im Gegenteil: Wir verlieren den Profit natürlich nicht aus den Augen, bieten aber trotzdem Mensch und Umwelt einen Mehrwert. Und das alles mit Chips, die auch noch richtig lecker sind.“

Gordon Prox
Gordon Prox setzt sich für Nachhaltigkeit ein. Foto: Sarah Buth

Wie können Snacks aus Lateinamerika nachhaltig sein?

Stellt sich die Fragen: Schließen Nachhaltigkeit und Produkte aus Lateinamerika einander aufgrund der langen Transportwege nicht aus? „Globales Wirtschaften begegnet uns überall und wird auch in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein“, sagt Gordon Prox. „Dass man auch hier einen Unterschied machen kann und sollte, ist das, was wir zeigen wollen.“

Er erklärt: „Biologische Landwirtschaft ist beispielsweise in Lateinamerika kaum verbreitet – denn während europäische Farmer:innen ihre Abnehmer finden, ist die Nachfrage danach in Ländern wie Ecuador kaum vorhanden. Die Konsequenz ist flächendeckende konventionelle Landwirtschaft, die der Amazonasregion schadet und den Einsatz von Pestiziden, viel Plastik auf den Plantagen etc. impliziert. Mit unserer konstanten Nachfrage nach Bio-Produkten können wir hingegen kleine Kooperativen unterstützen – also Familien, die ihr Land noch im Einklang der Natur bestellen können, wie sie es seit Generationen tun.“

Maniok und Kochbanane statt Kartoffelchips und Schokolade

Eine weitere Besonderheit an den Snacks sind die wenigen Rohstoffe, aus denen man sie herstellt: „Kochbanane oder Maniok, high oleic Sonnenblumenöl und die jeweiligen Gewürze, alles in Bio-Qualität. Verglichen mit so manch anderen Chips, deren Rezepturen voller Zusätze, Geschmacksverstärkern und Ähnlichem sind, sind unsere Snacks auf jeden Fall gesünder“, so der Start-up-Gründer.

Kochbananen, auch als Plantains bekannt, sind eine Art von Bananen, die man in vielen tropischen Ländern anbaut. Im Gegensatz zu süßen Bananen, die man meist roh isst, haben Kochbananen eine festere Konsistenz und einen milderen Geschmack. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Somit können sie nicht nur Teil einer nachhaltigen, sondern auch ausgewogenen Ernährung sein.

Maniok, auch als Cassava bekannt, ist eine tropische Wurzelknolle. Sie ist reich an Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie kann auf verschiedene Weise zubereitet werden, wie zum Beispiel gekocht, gebraten oder als Mehl gemahlen. In einigen Kulturen schätzt man Maniok auch für seine medizinischen Eigenschaften, da man ihn zur Linderung von Verdauungsproblemen und anderen Beschwerden einsetzt.

Nachhaltige Ernährung: 3 Tipps vom Experten

Zum Schluss gibt Gordon Prox 3 gute Ratschläge für nachhaltigen, ökologischen und fairen Konsum:

  1. „Jegliche Art von Konsum in gesunden Maßen – wir neigen dazu, zu viel zu kaufen und dann im Nachhinein wegzuschmeißen. Wer nur das kauft, was er wirklich verwendet / isst / liebt, hat in Sachen Nachhaltigkeit schon einiges getan“, sagt der Gründer.
  2. „Außerdem ermutige ich immer dazu, auf vegane Produkte zurückzugreifen“, so der Experte. Diese sind nicht nur tierleidfrei, sondern nebenbei auch besser für unseren Planeten. Und in den meisten Fällen auch für unsere Gesundheit. Pflanzliche Produkte verbrauchen erwiesenermaßen weniger Fläche, Wasser und CO2 und damit können wir einen enormen Unterschied machen!“
  3. Er empfiehlt außerdem: „Zu guter Letzt schaue ich mir gern die Unternehmen hinter den Produkten genauer an. Geben sie mehr über ihren Ursprung preis als nur das Herkunftsland? Wie sind die Beziehungen zu Lieferanten, ist das auf Augenhöhe? Welche anderen sozialen Aspekte berücksichtigt eine Marke? Über solche Infos lässt sich gut abschätzen, wie fair das jeweilige Unternehmen agiert.“