Greifst du hin und wieder zu Fleischersatz aus pflanzlichen Zutaten? Dann gehörst du zum Großteil der Deutschen, die hin und wieder den Geschmack von Fleisch erleben möchten, ohne dafür ein tierisches Lebensmittel kaufen zu müssen. Fleischersatzprodukte sind nämlich nicht nur etwas für Vegetarier:innen und Veganer:innen. Einen Nachteil haben die pflanzlichen Alternativen jedoch: Sie sind häufig viel teurer als das tierische Original. Warum ist das so?
Fleischersatzprodukte: Warum sind sie so teuer?
Es ist erstaunlich, was manchmal im Supermarkt zu sehen ist. Kaum zu glauben, dass ein Pfund Schweinehack nur 3 Euro kostet, während man für 180 Gramm veganes Hackfleisch aus Erbsenprotein fast 4 Euro bezahlen muss. Doch der Preisunterschied betrifft nicht nur Fleischersatzprodukte. Auch Milchalternativen, wie Hafermilch, sind oft teurer als das tierische Original.
Laut einer Preisstudie von ProVeg liegen 63 Prozent der Alternativprodukte in der Preisspanne ihrer tierischen Pendants. Doch etwa 25 Prozent der pflanzlichen Alternativen sind generell teurer als das tierische Original. Und nur 12 Prozent der alternativen Lebensmittel sind generell günstiger als die tierischen.
Es gibt mehrere Gründe, warum Fleischersatzprodukte so teuer sind. Wir nennen dir die 4 wichtigsten:
1. Produktionskosten
Einer der Hauptgründe ist die Herstellungskette. Fleisch wird oft in großen Mengen produziert und durch industrielle Methoden verarbeitet, was zu niedrigeren Produktionskosten führt. Im Gegensatz dazu sind viele Fleischersatzprodukte noch relativ neu auf dem Markt und werden in kleineren Mengen produziert, was zu höheren Kosten führt.
Zusätzlich dazu sind die Rohstoffe für Fleischersatzprodukte oft teurer als für Fleischprodukte, insbesondere wenn es um pflanzliche Proteine geht. Dies führt zu höheren Produktionskosten und letztendlich zu höheren Preisen für die Endverbraucher:innen.
2. Vegan ist Trend
Laut einer YouGov-Umfrage haben 62 Prozent aller Deutschen im vergangene Jahr mindestens einmal ein veganes Alternativprodukt gekauft. Dabei ernähren sich laut Veganz nur etwa 3,2 Prozent aller Bewohner:innen vegan.
Veganes Essen liegt eben im Trend. Das wissen auch die Hersteller und passen danach ihre Preise an. Das dürfen sie auch – Stichwort: Freie Preisgestaltung. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Fleischersatzprodukte oft das Dreifache vom tierischen Original kosten.
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3. Höherer Steuersatz
Während für Fleisch, Milch und Brot ein Steuersatz von 7 Prozent gilt, werden auf verarbeitete Lebensmittel 19 Prozent Steuern erhoben. Das Problem: Viele Fleischersatzprodukte fallen ebenfalls unter den Begriff „verarbeitete Lebensmittel“. Dadurch sind diese teurer, als das tierische Original.
Bemühungen, Fleischersatzprodukte bei der Mehrwertsteuer mit Fleisch gleichzustellen, gibt es viele. Passiert ist in der Politik leider aber noch nichts.
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4. Kosten für Entwicklung
Es ist erstaunlich, wie nah so manches Ersatzprodukt geschmacklich seinem Vorbild kommt. Dahinter steckt natürlich eine Menge Forschung und Entwicklung – und die muss bezahlt werden. Während es in der Fleischproduktion feste Strukturen und Vorgänge gibt, müssen viele pflanzliche Produkte erst entwickelt und verbessert werden. Dahinter stecken häufig kleine Start-ups und keine großen Betriebe.
Fazit: Sollte man lieber keine Fleischersatzprodukte kaufen?
Tatsächlich sind die hohen Kosten ein Grund, warum viele Leute nur selten zu Fleischersatzprodukte greifen. Oftmals günstiger sind natürliche Produkte wie Tofu, Tempeh oder Jackfruit.
Das ist nicht nur billiger, sondern auch gesünder. Denn viele Ersatzprodukte enthalten Zusatzstoffe wie Aromen, viel Fett und Zucker und nur wenig nützliche Nährstoffe. Eine Expertin hat uns verraten, was in veganem Käse wirklich drinsteckt. Das rechtfertigt natürlich nicht, dass tierische Produkte so viel billiger als pflanzliche sind.
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