Du hast dir gerade ein neues Lieblingsstück gegönnt – aber statt nach frischem Stoff riecht es nach Chemie, Plastik oder sogar Fisch? Und selbst nach dem ersten Waschgang ist der unangenehme Geruch noch da? Keine Sorge: Du bist nicht allein mit diesem Problem. Viele Kleidungsstücke aus dem Laden riechen trotz Etikett und Neuheitsduft eher nach Chemielabor als nach Wohlfühlmode. Wir zeigen dir, woran das liegt – und vor allem, wie du diesen penetranten Geruch ganz einfach loswirst.
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Warum neue Kleidung oft unangenehm riecht
Der beißende Geruch kommt meist nicht vom Stoff selbst, sondern von dem, was während der Produktion und beim Transport mit ihm passiert. In der Textilindustrie werden verschiedene Chemikalien eingesetzt – zum Beispiel:
- Formaldehyd zur Knitterfreiheit
- Weichmacher in Kunstfasern
- Farbstoffe und Imprägniermittel
- Antischimmel-Mittel, die Kleidung auf langen Transportwegen schützen sollen
Diese Stoffe setzen sich tief in die Fasern und verflüchtigen sich nicht sofort – vor allem nicht bei niedrigen Temperaturen. Verpackt in Plastik, auf langen Wegen transportiert und oft monatelang gelagert, entwickelt sich so ein „typischer Neuware-Geruch“, der alles andere als angenehm ist.
Warum Waschen allein oft nicht hilft
Selbst bei einem normalen Waschgang mit Waschmittel lassen sich diese chemischen Rückstände oft nicht vollständig entfernen. Warum?
- Waschmittel neutralisieren keine Chemikalien, sie reinigen vor allem Schmutz und Schweiß.
- Viele Kunstfasern wie Polyester oder Elasthan speichern Gerüche besonders hartnäckig.
- Niedrige Waschtemperaturen, wie sie für viele moderne Kleidung empfohlen werden, reichen nicht aus, um Rückstände zu lösen.
Deshalb ist es wichtig, etwas nachzuhelfen – mit Hausmitteln, die sich bereits tausendfach bewährt haben.
So wirst du den Geruch los – die besten Hausmittel und Tipps
1. Essigbad
Essig wirkt antibakteriell und geruchsneutralisierend. So geht’s:
- 1 Teil weißer Haushaltsessig auf 4 Teile kaltes Wasser
- Kleidung 1–2 Stunden darin einweichen
- Anschließend normal in der Maschine waschen
Keine Sorge: Der Essiggeruch verfliegt beim Waschen – aber der Chemiegeruch meist gleich mit.
2. Natron oder Backpulver
Die Alleskönner aus der Küche helfen auch bei Kleidung:
- Einen Esslöffel Natron oder Backpulver ins Weichspülerfach geben
- Oder das Pulver direkt mit ins Wasser beim Einweichen geben
- Ideal bei leichten Gerüchen und empfindlichen Stoffen
3. Kaffeepulver & Aktivkohle
Bei sehr hartnäckigem Geruch:
- Kleidung mit Kaffeepulver oder Aktivkohlebeuteln in eine luftdichte Box geben
- 24–48 Stunden stehen lassen
- Diese ziehen Gerüche aus der Umgebung auf und neutralisieren
4. Frische Luft & Sonne
Lass die Kleidung draußen gut durchlüften, am besten bei direkter Sonneneinstrahlung. Die UV-Strahlen helfen, Geruchsmoleküle abzubauen – ganz ohne Chemie.
Vorbeugen: So vermeidest du stinkende Kleidung beim Kauf
Damit du dich gar nicht erst mit unangenehmen Gerüchen herumschlagen musst, lohnt es sich, beim Shoppen genauer hinzuschauen:
- Achte auf Bio- oder Öko-Zertifikate (z. B. GOTS, OEKO-TEX) – sie stehen für eine schadstoffarme Produktion
- Rieche ruhig mal an der Kleidung – riecht sie stechend oder künstlich, lieber liegen lassen
- Wasche neue Kleidung immer vor dem ersten Tragen – auch Unterwäsche und BHs
Wann du besser zur Reinigung gehst
Manche Kleidungsstücke geben ihren Geruch auch nach mehreren Hausmittelversuchen nicht auf. In solchen Fällen kann eine professionelle Textilreinigung helfen – vor allem bei hochwertigen Stücken oder empfindlichen Stoffen.
Und: Wenn du nach dem Tragen Juckreiz, Hautreizungen oder sogar Kopfschmerzen verspürst, kann das ein Hinweis auf eine Chemikalienunverträglichkeit sein. Dann gilt: Kleidungsstück aussortieren und im Zweifelsfall ärztlichen Rat einholen.