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Donald Trump: Wissenschaftler sind „Iditioten“

Donald Trump, der Retter der Nation, hat das harmlose Corona-Virus locker weggesteckt. Jetzt hat er ein neues Hobby: Wissenschaftler beschimpfen.

Donald Trump, Daumen hoch
Donald Trump hat mal wieder alles im Griff. Foto: Ken Cedeno / Pool via CNP /MediaPunch via www.imago-images.de /

Als Donald Trump Anfang Oktober positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, haben wir bereits Vermutungen aufgestellt, wie er politisch damit umgehen wird. 

„Bei einem milden Verlauf ist davon auszugehen, dass Trump seine Theorie über die Harmlosigkeit des Virus bestätigt sieht und das für seinen Wahlkampf nutzt.“ Und genau das passiert gerade.

Donald Trump: Die heldenhafte Rückkehr eines Kriegers

Donald Trump wurde im Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland behandelt und ist laut eigener Aussage wieder genesen. Sein Leibarzt bestätigt dies.

Bereits am Montagabend war Trump zurück im Weißen Haus. Den Treppenaufstieg inszenierte er in gewohnter Trump-Manier als die heldenhafte Heimkehr eines Kriegers, der vor Kraft und Weisheit strotzt.

Als genau solchen betrachtet sich Donald Trump offensichtlich auch. Denn dass er die Covid-19-Erkrankung so gut überstanden hat, stimmt den Präsidenten nicht etwa dankbar oder demütig. Ganz im Gegenteil: Es bestärkt ihn in dem Glauben, seine Verharmlosung des Virus sei von Anfang an gerechtfertigt gewesen.

donald trump wahlkampf usa
Donald Trump will Corona einfach nicht wahrhaben.(Photo: imago images/ZUMA Wire)

Trotz steigender Zahlen: Trump will zurück zur Normalität

Was Donald Trump dabei vergisst ist, dass 220.000 Menschen ohne Privatarzt und Sonderbehandlung in einem Militärkrankenhaus bereits an dem „harmlosen“ Virus gestorben sind. Und es werden jeden Tag mehr.

Wie fast überall auf der Welt ist auch in Amerika wieder ein Aufwärtstrend bei der Anzahl der Corona-Neuinfektionen pro Tag zu erkennen. Und trotzdem rief Donald Trump die Bundesstaaten am Sonntag zur vollständigen Öffnung auf.

Denn wer könnte die Situation besser einschätzen als er, der sich nun endgültig als Herr über das Virus betrachtet? Die warnende Stimme der Wissenschaft kann seiner Selbstüberschätzung keinen Abbruch tun. Denn Wissenschaftler sind ja sowieso alles nur „Idioten“:

Die Leute haben es satt, Fauci und diese Idioten zu hören, all diese Idioten, die Fehler gemacht haben.

– Donald Trump

Dieses geistreiche Zitat stammt aus einer Telefonkonferenz mit Wahlhelfern, in der Donald Trump seinen Unmut über Wissenschaftler kundgetan hat. Besonders auf den renommierten Immunologen Anthony Fauci, der Teil der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses ist, hatte er es abgesehen.

„Der Typ ist eine Katastrophe“, sagte Trump nach Angaben der New York Times. „Die Leute haben es satt, Fauci und diese Idioten zu hören, all diese Idioten, die Fehler gemacht haben.Laut CNN ging er noch weiter: „Wenn ich auf ihn (Fauci) gehört hätte, hätten wir 500.000 Tote.“

Donald Trump, das Unschuldslamm

Donald Trump macht sich die Welt, widdewidde wie sie ihm gefällt. Das Virus ist harmlos, das beweist sein milder Verlauf. An den Toten sind die Wissenschaftler schuld und ohne ihn hätte es doppelt soviele gegeben. Das ist Trumps Realität. Bleibt nur zu Hoffen, dass die der Amerikaner nur noch bis zur Neuwahl darunter zu leiden hat.

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass im Vergleich zu Trump jeder andere Präsident oder Präsidentin eine Verbesserung wäre. Aber trifft das auch auf Kanye West zu? Wir sind erst einmal auf das nächste Trump-Biden TV-Duell gespannt. Vor allem, weil diesmal die Mikros abgestellt werden können.