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US-Präsident Trump mit Coronavirus infiziert

Seit bekannt geworden ist, dass sich Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert hat, überschlagen sich die Nachrichten. Wir erklären, was das für den Wahlkampf bedeutet.

Trump
Donald Trump wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Foto: Yuri Gripas / Pool via CNP /MediaPunch via www.imago-images.de /

Twitter überschlägt sich, in den Redaktionen ist die Hölle los. Es wird spekuliert, gescherzt und zu Moral ermahnt. Wir geben einen Überblick darüber, was Trumps Coronavirus-Infektion für die anstehende Präsidentschaftswahl bedeuten könnte und warum manche Stimmen behaupten, er habe sich die Infektion nur ausgedacht.

Bei aller Ironie, die die Nachricht über Trumps Coronavirus-Infektion in sich trägt, muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es sich hierbei selbstverständlich um keine gute Nachricht handelt und wir auf einen milden Infektionsverlauf für ihn und seine Frau Melania hoffen.

Trump hat Corona – wie geht’s jetzt weiter?

Monatelang hatte Trump das Coronavirus verharmlost, hatte mit dem Vorschlag, zum Schutz Infektionsmittel zu injizieren, für Kopfschütteln gesorgt und hat durch sein unstrittiges Versagen in der Pandemie-Politik 207.000 Corona-Tote im Land mitzuverantworten.

Donald Trump, der sich im TV Duell mit Biden vor einigen Tagen noch selbst als Opfer der Corona-Krise stilisierte („Wenn du hättest durchmachen müssen, was ich mit dem Coronavirus durchmachen musste…“), muss jetzt darauf hoffen, dass sein Land ihm mehr Empathie entgegen bringt, als er es selbst seinem Land gegenüber getan hat.

Im besten Falle ist Trump während der Quarantäne nur langweilig.

Denn die Infektion des 74-Jährigen ist für ihn als Risikopatient nicht nur persönlich gefährlich, sondern auch politisch höchst brisant. Es gibt mehrere Möglichkeiten, was nun geschieht. Bei einem milden Verlauf ist davon auszugehen, dass Trump seine Theorie über die Harmlosigkeit des Virus bestätigt sieht und das für seinen Wahlkampf nutzt. 

Es könnte aber auch das Gegenteil passieren. Die schwere Corona-Erkrankung von Premierminister Boris Johnson in Großbritannien soll dazu geführt haben, dass dieser einen vernünftigeren Kurs in der Corona-Politik eingeschlagen hat. Wenn Trump sich infolge seiner Infektion ebenfalls einsichtig zeigt, könnte ihm das Vorteile bei der Wahl verschaffen.

Bei einem sehr schweren Verlauf stellt sich die Frage, wie es um seine Kandidatur steht. Im für Trump schlimmsten Falle könnte das das besiegelte Ende seiner Präsidentschaft bedeuten. Sicher ist zum jetzigen Zeitpunkt nur, dass die von Trump so geliebten Großveranstaltungen im Wahlkampf abgesagt werden müssen.

Böse Zungen behaupten hierzu, dies sei genau der Plan. In Kommentarspalten und auf Twitter wird immer wieder spekuliert, Trumps Corona-Infektion sei eine dreiste Lüge, um einem erneuten Debatten-Debakel zu entkommen. Denn dass er sich in nächster Zeit mit Biden eine Bühne teilt, kann wohl ausgeschlossen werden. 

Dieser Plan würde wohl nicht ganz aufgehen.

Wendepunkt im Wahlkampf 

Feststeht, dass Trumps Corona-Infektion einen brisanten Wendepunkt im Wahlkampf darstellt. Es sind noch viereinhalb Wochen bis zur Wahl und wie genau es weitergeht, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Bis dahin wollen wir dir aber unseren bisherigen Lieblings-Tweet unter dem Hashtag #TrumpHasCovid nicht vorenthalten:

Auf Twitter überschlagen sich die Posts zu Trump.

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Und so haben die Zuschauer auf das TV-Duell von Trump & Biden reagiert.