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Corona zurück in China – das ist schief gelaufen

Monatelang hatte China Corona im Griff. Jetzt wurden viele neue Fälle registriert. Ein Land im „Kriegsmodus“.

China hat wieder Corona
China hat wieder Corona: In Qiqihar wurden unter anderem neue Infektionsfälle festgestellt. Foto: Getty Images/STR/AFP /

Noch Ende des Jahres sah sich die Volksrepublik als Gewinner der Pandemie. Während große Teile der Welt bereits mitten in der zweiten Welle steckten, schien China Corona im Griff zu haben. Doch jetzt gab es um Peking herum wieder neue Ausbrüche. Welche Fehler wurden gemacht?

China war der Ursprungsort von Corona

Ausgangspunkt für das Coronavirus ist die 11-Millionen-Einwohner-Stadt Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei. Hier soll es sich vor über einem Jahr vom Tier auf den Menschen übertragen haben.

Das Ergebnis: Weltweit haben sich (Stand 14. Januar) 92.313.199 Menschen mit dem Virus infiziert. Doch während fast der ganze Rest der Welt von Corona im Schach gehalten wurde, schien sich die Lage im Ursprungsland China in den letzten Monaten zu normaliseren.

Erfahre im Video mehr über Mutationen.

China ist im „Kriegsmodus“

Doch jetzt ist man auch in der Volksrepublik wieder im „Kriegsmodus“. In mehreren Teilen des Landes haben sich sogenannte Infektionscluster gebildet. So wurden in der Provinz Hebei, die die Hauptstadt Peking umschließt, 500 Infektionen gemeldet.

Auch wenn das im Vergleich mit Deutschland äußerst gering wirkt, ist die chinesische Regierung alarmiert und reagiert mit äußerst strengen Maßnahmen. In den betroffenen Städten wurde eine häusliche Quarantäne verhängt. Insgesamt dürfen mehr als 28 Millionen BewohnerInnen nicht mehr vor die Tür. Zusätzlich wurden Massentests, Unterbrechung der Transportverbindungen, Quarantäne und Kontaktverfolgung angeordnet.

Auch die Bestimmungen für das Einreisen in die Hauptstadt wurden noch einmal verschärft. So müssen alle Autofahrer von außerhalb neun Checkpoints passieren, bevor sie nach Peking weiterfahren dürfen. 

Das ist dieses Mal schief gelaufen

Grund für die drastischen Maßnahmen ist die Angst vor einem deutlich ansteckenderen Virusstrang. Laut Wiss enschaftlerInnen sollen die neu entdeckten Corona-Mutationen bis zu 70 Prozent ansteckender sein als die Ursprungsvariante. Es ist also möglich, dass die Mutanten N501Y oder B.1.1.7 nach China eingeschleppt wurden und sich hier unbemerkt schnell verbreiten konnten.

Vor allem auf dem Land könnte das für eine rasante Übertragung gesorgt haben. Denn hier gibt es nicht die Möglichkeit, sich überall testen zu lassen. Engmaschige Kontrollen wie in den Metropolen sind so nicht möglich. Dass sich das Virus oftmals auch nur asymptomatisch äußert, spielt China ganz und gar nicht in die Karten. Die  Staatsmedien schwören die Bevölkerung jedenfalls jetzt schon wieder auf einen längerfristigen Kampf ein.

Es scheint, als habe das sonst so entschlossene China nicht kommen sehen, dass auch die Volksrepublik nicht vor den Mutationen gefeit ist. Ob man dort mit den strikten Maßnahmen Erfolg hat, ist fraglich. Denn in Europa, wo Corona gerade am stärksten wütet, ist trotz Lockdown vielerorts kein Abwärtstrend der Zahlen zu erkennen.

Vor einem Jahr war nicht abzusehen, dass das Coronavirus eine Pandemie auslösen wird. Lies hier, wie alles began.

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