In der derzeitigen Energiekrise wird immer öfter über das Risiko eines Blackouts diskutiert. Bundesweite Stromausfälle sind laut Expert:innen zwar unwahrscheinlich. Kürzere und regionale Ausfälle können laut Bundesregierung jedoch durchaus auftreten. Doch was passiert, wenn es zu einem Stromausfall während der Arbeitszeit kommt und man deswegen seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann? Muss man sich in diesem Fall etwa Urlaub nehmen? Und bekommt man die Stunden, in denen man nicht arbeiten kann, überhaupt bezahlt? Auf all diese Fragen haben wir die passenden Antworten.
Stromausfall während der Arbeitszeit: Darf ich frei machen?
Du sitzt im Büro und plötzlich fallen der PC und das Licht aus. Nachdem kontrollieren der Lichtschalter bemerkst du, dass kein Strom mehr fließt. Was nun? Nach Hause fahren und hoffen, dass man dort ohne Probleme weiterarbeiten kann? Oder so lange Däumchen drehen, bis alles funktioniert?
Sollte aus welchen Gründen auch immer zu einem Stromausfall während der Arbeitszeit kommen, ist der Arbeitgebende zur Lohnfortzahlung verpflichtet. Denn schließlich muss er die notwendigen Bedingungen schaffen, um die Arbeitsfähigkeit seiner Beschäftigten zu gewährleisten. Dies gilt dabei nicht nur für die Arbeitsmaterialien und die Technik, sondern auch für die Stromversorgung der notwendigen elektronischen Geräte (Computer etc.). Gehaltskürzungen musst du also nicht hinnehmen.
Aufgaben ohne Strom müssen erledigt werden
Doch aufgepasst! Während des Stromausfalls ist nicht nur Däumchen drehen angesagt. Wenn während des Blackouts Aufgaben anfallen, die auch ohne Strom erledigt werden können, müssen diese während des Ausfalls auch verrichtet werden.
Es gibt aber noch einen weiteren Punkt zu beachten: Sollten bei einem größeren Stromausfall keine Bahnen oder Busse fahren, musst du trotzdem dafür sorgen, dass du trotzdem pünktlich bei der Arbeit erscheinst. Denn ansonsten hast du kein Recht auf Bezahlung.
- Noch mehr zum Thema Arbeitsrecht findest du hier:
- Laut Gesetz: Wann du Arbeitsmails nicht mehr lesen darfst
- Schlecht geschlafen: Darf man sich deswegen krankschreiben lassen?
- Dein Chef schickt dir in der Freizeit Nachrichten? Dieses Urteil solltest du kennen
- Urlaubstage verfallen? Das ändert sich 2023 im Gesetz
Stromausfall im Home-Office: So verhältst du dich richtig
Nun kennen wir die Rechtslage im Büro. Doch was ist, wenn im Home-Office zu einem Stromausfall kommt? Kommt es dann zu Lohnstreichungen? Nein, wir können dich beruhigen. Denn auch wenn während der Arbeitszeit zu Hause der Strom ausfällt, ist dein:e Chef:in dazu verpflichtet, dein Gehalt weiterzuzahlen.
Wenn es daheim zu einem Stromausfall kommt, solltest du zuallererst deinen Chef bzw. deine Chefin kontaktieren. Handelt es sich nicht um einen flächendeckenden Stromausfall, kannst du deine Arbeit im Büro fortsetzen. Dies geht allerdings nur, wenn du auch in der Nähe des Büros wohnst. Hast du den Stromausfall allerdings zu verantworten, gehen die Fehlzeiten auf deine Kappe. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du vergessen hast, deine Stromrechnung zu zahlen und dir deswegen der Saft abgedreht wurde.