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CDU fordert Notaufnahme-Gebühr – so hoch soll sie ausfallen

Die CDU fordert eine Gebühr für Patientinnen und Patienten, die ohne vorherige telefonische Ersteinschätzung in der Notaufnahme erscheinen. So hoch soll sie ausfallen.

Frau sitzt mit Gipsarm im Wartezimmer
© Getty Images/AJ_Watt

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Babys und Kleinkinder werden oft dann krank, wenn kein Kinderarzt (mehr) offen hat. In ernsten Fällen fährt man natürlich das Krankenhaus an. Gegen Infekte, Platz- oder Schürfwunden und andere Wehwehchen hilft eine gut ausgestattete Hausapotheke. Was da immer reingehört, erfahrt ihr hier.

Wer in der Notaufnahme erscheint, könnte künftig womöglich zur Kasse gebeten werden. Denn um die Einrichtungen zu entlasten, möchte die CDU und CSU für alle, die keine Ersteinschätzung vorweisen, eine sogenannte Notaufnahme-Gebühr einführen. Wie hoch diese ausfallen soll, erfährst du hier.

CDU fordert Notaufnahme-Gebühr – So hoch soll ein unangemeldeter Besuch werden

Wer plötzlich gesundheitliche Probleme aufweist, sollte in Zukunft vielleicht nicht gleich den direkten Weg in die Notaufnahme ansteuern. Denn wenn es nach der CDU und den Kassenärzten geht, sollen alle Personen, die ohne telefonische Ersteinschätzung in die Notaufnahme kommen, eine Gebühr zahlen. Und die kann sich sehen lassen. In einem Bundestagsantrag, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, schlägt die CDU/CSU einen Betrag von 20 Euro vor. Nach Ansicht der CDU würde eine derartige Gebühr maßgeblich dazu beitragen, Notfallambulanzen spürbar zu entlasten und insbesondere die Qualität und Intensität der Behandlung von echten Notfällen zu steigern.

Erst 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen

Gemäß dem Antrag sollen Personen, die weder per Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden noch eine ärztliche Überweisung besitzen, verpflichtet sein, entweder die Notrufnummer 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 anzurufen. Dort wird dann eine Ersteinschätzung durchgeführt und gegebenenfalls ein Termin für die Notaufnahme zugewiesen.

Wer vor dem Besuch der Notaufnahme keine der beiden Nummern gewählt hat, soll nach dem Willen der Union 20 Euro zahlen. „Wir wollen in Deutschland ein ähnliches Modell wie in Dänemark einführen, um dafür zu sorgen, dass in den Ambulanzen echte Notfälle schnell behandelt werden und diese nicht weiter von Patienten mit Lappalien verstopft werden“, sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger dem RND.

Ist eine Notaufnahme-Gebühr unsozial?

In der Diskussion rund um die Notaufnahme-Gebühr fällt immer wieder das Argument, dass diese unsozial sei. „Unsozial ist in meinen Augen jedoch, den Notdienst unangemessen in Anspruch zu nehmen und damit das Leben anderer Menschen zu gefährden“, erklärt Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. 

Zudem fügt er hinzu: „Wer noch selbst in eine Notaufnahme gehen kann, ist oft kein echter medizinischer Notfall“, so Gassen. „Wer weiterhin direkt in die Notaufnahme geht, ohne vorher die Leitstelle anzurufen, muss gegebenenfalls eine Notfallgebühr entrichten, denn das kostet die Solidargemeinschaft unterm Strich mehr Geld und bindet unnötig medizinische Ressourcen.“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt Vorschlag ab

Doch ob eine Notaufnahme-Gebühr wirklich eingeführt wird, ist noch ungewiss. Denn seit Beginn der Diskussion lehnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Vorschlag ab. Laut dem SPD-Politiker wird intensiv über die Neustrukturierung der Notfallversorgung debattiert, aber eine Gebühr als Teil davon wird nicht diskutiert. Daher hat der Vorschlag keine Aussicht auf Umsetzung.

Quellen: zdf.de, focus.de und Redaktionsnetzwerk Deutschland