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Fies, aber normal: Das tut jedes Unternehmen beim Bewerbungsgespräch

Nach der Bewerbung kommt im besten Fall das Bewerbungsgespräch. Dabei solltest du dich nicht verunsichern lassen, denn Unternehmen haben ihre ganz eigenen Methoden, ihre Ansprüche durchzusetzen.

Introvertiertheit Frau Job
Darauf solltest du achten, wenn du dich auf einen Job bewirbst. Foto: IMAGO/Westend61

Du willst den Job unbedingt haben, sonst hättest du dich nicht beworben. Auf diese Dinge solltest du im Bewerbungsgespräch dann ganz besonders achten. Man könnte annehmen, durch Tinder hätten wir genug Erfahrung darin, uns gut zu verkaufen, und durch Instagram wüssten wir alles über Selbstdarstellung. Doch wenn wir Bewerbungen schreiben müssen, stehen wir vor einer ganz neuen Herausforderung.

Weihnachtsgeld, Hand, Geld
Wie viel Geahlt es gibt, hast du auch zum Teil selbst in der Hand. Foto: pexels/ karolina grabowska /

1. Akzeptiere niemals das erste Gehaltsangebot

Verhandel dein Einstiegsgehalt mit dem neuen Unternehmen, denn falsche Bescheidenheit fehl am Platze. Mache dir bewusst, dass das Gehalt, das du jetzt verhandelst, die Basis für dein Einkommen in den nächsten Jahren ist.

Du kannst natürlich immer nachverhandeln, aber auch dann orientiert sich das Plus am vorherigen Verdienst. Und: Viele Unternehmen erlauben Gehaltserhöhungen nur in kleinen Schritten. Ein zu niedrig angesetztes Einstiegsgehalt später beim selben Arbeitgeber auszugleichen, ist dann schwierig.

Trau dich! Andere tun es auch. Laut der Arbeitsmarktstudie von Robert Half hat mehr als die Hälfte (55 %) der Arbeitnehmer:innen versucht, beim letzten Jobangebot ein höheres Gehalt zu verhandeln. 2018 waren es nur 39 %.

Dieselbe Umfrage zeigt: 70 % der Personalchef:innen gehen sogar davon aus, dass sich Bewerber:innen nicht mit dem ursprünglichen Angebot zufriedengeben. Wenn du nach dem Vertragsangebot dein Gehalt nicht nachverhandelst, verschenkst du im Zweifel bares Geld. Vor allem dann, wenn du über stark nachgefragte Qualifikationen verfügst.

Arbeitsvermittlerin
Du bist am besten geeignet dafür deine eigene Bewerbung zu schreiben. Gebe dafür nicht unnötig Geld an unseriöse Agenturen aus. Foto: shutterstock/ Undrey / shutterstock/ Undrey

2. Gib kein Geld für Ghostwriter bei der Bewerbung aus

Das Versprechen: Von einem Bewerbungsprofi oder Ghostwriter die Bewerbung schreiben lassen, soll Zeit sparen und die Jobchancen erhöhen. Das ist zwar völlig legal, aber an sich unnötig. Personaler:innen erkennen auf einen Blick, ob die Bewerbung von dir selbst, oder von einer Agentur geschrieben wurde, da diese auch nur mit einem copy and paste Verfahren arbeiten. Das Geld kannst du dir sparen, indem du Ansprüchen nach anpasst.

Worauf achten Personaler:innen? Drei von vier Personaler:innen (75%) checken als Erstes den Lebenslauf. 22 %schauen auf das Anschreiben. Das Bewerbungsfoto, Zeugnisse und Arbeitsproben spielen bei kaum jemanden beim ersten Blick auf die Unterlagen eine Rolle.

Handy instagram
Wie viel zeigst du auf Instagram, was deine zukünftigen Arbeitgeber:innen vielleicht nicht wissen sollten?

3. Unternehmen googeln dich, obwohl es verboten ist

Was wissen Arbeitgeber:innen schon über dich, wenn du zum Bewerbungsgespräch kommst? Mit einer Suchmaschinenabfrage lässt sich ja vieles herausfinden. Aber ist das erlaubt? Vorab: Jede:r sollte darauf achten, was man selbst im Internet veröffentlicht. Doch Personaler:innen dürfen nur Informationen erheben, die objektiv für die Entscheidung über die Begründung des Arbeitsverhältnisses erforderlich sind. Dazu gehören Social Media Profile und andere Suchmaschinenabfragen.

Das ist vor allem eine Frage des Datenschutzes. Früher hat man angenommen: Informationen, die über eine:n Kandidat:innen öffentlich im Internet zugänglich sind, dürfen Arbeitgeber:innen zur Kenntnis nehmen, wenn nicht die Interessen der Kandidat:innen dadurch beeinträchtigt werden – alles Private, etwa Auftritte in den sozialen Medien, dagegen nicht. Seit Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung gelten hier allerdings strengere Regeln und Personaler:innen dürfen dich grundsätzlich nicht zur Entscheidungsfindung googeln.

Die Realität: Die meisten tun es trotzdem

Frau Bewerbungsgespräch
Vielleicht bist du nur noch eine Bewerbung von deinem Traumjob entfernt? Foto: imago images/Shotshop

Bewerbungsgespräch: Das wichtigeste in Kürze

Es ist wie beim Dating- es geht darum, Gemeinsamkeiten zu finden. Es hilft Kompetenzen und Fähigkeiten zu finden, die zum Unternehmen passen. Versuche dich gegen Unsicherheiten zu wappnen: auf unangenehme Fragen vorbereiten und Entspannungsübungen durchführen.

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