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Fahrradkurier: Gut bezahlter Nebenjob oder doch Knochenjob?

Der Nebenjob als Fahrradkurier ist nach wie vor unter Studierenden sehr beliebt. Welche Vor- und Nachteile der Job hat und worauf du dich einstellen musst, erfährst du hier!

Fahrradkurier Nebenjo Frau Rucksack
Das berichtet unsere Redaktion von ihren schlimmsten Studentenjobs. Foto: getty images/FilippoBacci

Wer kennt sie nicht? Junge Studierende in grell orangen Jacken, die mit einem leicht gehetzten Gesichtsausdruck Pizza von A nach B fahren. Wen du da durch die Straßen flitzen siehst, sind Fahrradkuriere. Viele Studierende schwingen sich aufs Fahrrad, um sich ein bisschen Geld nebenher zu verdienen. Was du über den Nebenjob als Fahrradkurier wissen musst, erfährst du hier!

Der Nebenjob als Fahrradkurier: Darauf musst du dich einstellen

Der Job des Fahrradkuriers kommt immer mal wieder in die Schlagzeilen und hat nicht den besten Ruf. Wenn du dich trotzdem dafür entscheidest oder zumindest darüber nachdenkst, diesen Nebenjob auszuführen, solltest du genau wissen, was dich erwartet.

Frau Helm
Dass du gerne Fahrrad fährst, ist die Nummer-1-Voraussetzung für den Job als Fahrradkurier. Foto: franckreporter Getty Images Signature via canva.com

1. Arbeitszeiten

Wenn du für ein großes Unternehmen wie Lieferando arbeiten möchtest, sind die Arbeitszeiten flexibler und alles ist etwas professioneller als wenn du bei einem kleinen, privaten Unternehmen anfängst. Oftmals ist es so, dass du deine Einsatztage selbst festlegen kannst und auch angeben kannst, wie viele Stunden du arbeiten möchtest.

Was du aber auch wissen solltest, ist, dass du während deiner Arbeitszeit getrackt wirst und somit ermittelt wird, wie lange du durchschnittlich für Bestellungen brauchst. Wenn dich die Algorithmen als zu langsam einstufen, kann das Nachteile haben. So hast du beispielsweise später Zugriff auf den Schichtplan oder bekommst schlechtere Aufträge.

2. Bezahlung

Auch die Bezahlung variiert natürlich von Arbeitgeber:in zu Arbeitgeber:in und auch von Stadt zu Stadt. Grundsätzlich kann man sagen, dass du etwa zehn Euro pro Stunde verdienst, wo noch gewisse Boni hinzukommen.

So locken manche Unternehmen mit Trinkgeld, andere mit einem Bonus für dein Mittagessen. Abschließend kann man sagen, dass du als Angestellte:r bei einem Kurierdienst so gut verdienst, wie in anderen Nebenjobs auch.

Fahrradkurier
Fahrer:innen eines Kurierdienstes bekommen häufig Trinkgeld. Foto: shutterstock/ SFIO CRACHO

3. Belastung

Wenn du überlegst, als Fahrradkurier anzufangen, muss dir die starke körperliche, aber auch mentale Belastung bewusst sein. Kurierfahrer:innen schaffen gut und gerne während einer Schicht eine Strecke von 50 bis 80 Kilometer. Nicht immer wird diese Strecke mit E-Bikes zurückgelegt, denn viele Fahrer:innen benutzen ihre privaten Räder. Wenn dann noch ein Rucksack voller Essen und Trinken dazukommt, wird der Nebenjob zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.

Aber auch die mentale Belastung solltest du nicht unterschätzen. Lieferdienste werden immer wieder mit dem Vorwurf kritisiert, sie überwachen ihre Mitarbeiter:innen und seien nicht ausreichend auf die Sicherheit ihrer Arbeitnehmer:innen bedacht. Denn nicht selten führt seelischer Stress zu Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr und somit zu Unfällen.

Es gibt inzwischen viele Petitionen und Unternehmen, die sich für die Sicherheit von Fahrradkurieren einsetzen. Dass bisher aber noch nicht alle Forderungen erreicht wurden, muss dir auch bewusst sein.

Übrigens: Auf YouTube findest du viele Videos, in denen Journalist:innen im Selbstversuch den Job als Fahrradkurier testen. Dort erfährst du noch viele weitere Informationen!

So findest du deinen Job als Fahrradkurier

Wenn du dich dazu entscheidest, einen Job als Fahrradkurier anzunehmen oder zumindest ausprobieren zu wollen, ist die nächste Frage, wo du solch einen Job findest. Eine Möglichkeit ist natürlich, dich direkt bei großen Unternehmen wie Lieferando, Gorillas oder Flink zu bewerben. Der Vorteil dort ist die große Erfahrung mit Studierenden, sowie eine feste Bezahlung.

Du kannst dich aber auch auf Ebay-Kleinanzeigen oder anderen Job-Plattformen umschauen. Dort suchen besonders kleine Unternehmen nach Kurierfahrer:innen. Bei solchen Jobs würdest du dann beispielsweise Zeitungen oder auch Laborpräparate hin- und herfahren.

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Wenn du der mentalen und körperlichen Belastung stand hältst, kannst du viel Geld verdienen Foto: Yulia Grigoryeva/ istock / Yulia Grigoryeva/ istock

Fazit: Arbeit als Fahrradkurier – ja oder nein?

Die Arbeit als Fahrradkurier ist sicher nicht die angenehmste. Jedoch ist dir als Student:in bestimmt besonders wichtig, in kurzer Zeit möglichst viel Geld zu verdienen. Wenn du also bereit bist, dich bei Wind und Wetter auf dein Fahrrad zu schwingen und auch in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren, ist der Job als Fahrradkurier für eine gewisse Zeit sicher das Richtige für dich.

Wenn du weißt, dass du nicht gut unter Stress arbeiten kannst oder Fahrradfahren noch nie zu deinen Stärken gehört hat, solltest du dich lieber nach einem anderen Nebenjob umschauen. Wir haben noch einige Ideen für dich…

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