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Deine Oma hat noch einen alten Kompass? Warum er heute ein Vermögen wert ist

Deine Oma hat noch alten Kompass aus ihren Urlauben? Wenn der Wegweiser diese Merkmale aufweist, ist sie eine reiche Frau.

Auf so manchem Dachboden liegen noch alte Kompasse versteckt, die einst in der Seefahrt oder im Urlaub zum Einsatz kamen. Für ihre Besitzer*innen wirken sie oft unspektakulär, doch einige Modelle sind inzwischen begehrte Sammlerstücke – mit erheblichem Wert.

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Deine Oma hat in ihren Urlauben einen Kompass genutzt? Die Geschichte

Der Kompass gehört zu den ältesten Navigationsinstrumenten der Menschheitsgeschichte und wurde bereits vor mehr als 2.000 Jahren erfunden. Seine Ursprünge liegen im Kaiserreich China, wo um das Jahr 27 ein erster Vorläufer entstand: ein kleiner magnetischer Stein, der an einem Faden aufgehängt wurde und den Namen „Südweiser“ trug. Aus dieser einfachen Form entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedene spezialisierte Kompassarten.

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Zustand, Alter, der Herkunft, seiner Seltenheit und seiner Funktionalität ab.
Zustand, Alter, der Herkunft, seiner Seltenheit und seiner Funktionalität ab. Credit: Lorryn Smit Photography/Corelens/via Canva

Über arabische Vermittlung gelangte der Kompass um 1190 nach Europa. Erst im 13. Jahrhundert nahm er dann jene Bauweise an, die unserer heutigen Form ähnelt. Besonders die Seefahrer*innen profitierten früh von dieser Erfindung, da die Magnetnadel ihnen half, Kurs und Bedingungen auf See besser einzuschätzen. Mittlerweile wird der Kompass jedoch weit über die Seefahrt hinaus eingesetzt – ob in Wissenschaft, Technik oder im Alltag. Beliebt ist er bis heute vor allem bei Wanderern und Outdoor-Begeisterten.

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Wie funktioniert ein Kompass?

Ein Kompass arbeitet mit der Eigenschaft einer magnetisierten Nadel, die sich nach dem Magnetfeld der Erde ausrichtet. Da die Erde selbst wie ein riesiger Magnet mit Nord- und Südpol wirkt, folgt die Nadel den Feldlinien: Ein Ende zeigt nach Norden, das andere nach Süden.

Unter der Nadel befindet sich eine Kompassrose oder Skala, auf der die Himmelsrichtungen abgelesen werden können. Weil der magnetische Nordpol nicht genau mit dem geografischen Nordpol übereinstimmt, muss man die sogenannte Missweisung (Deklination) berücksichtigen, die je nach Region unterschiedlich ausfällt.

Nicht nur früher wurden Kompasse zur Orientierung genutzt: Auch heute finden sie Verwendung – beispielsweise in Wander-Urlauben.
Nicht nur früher wurden Kompasse zur Orientierung genutzt: Auch heute finden sie Verwendung – beispielsweise in Wanderurlauben. Credit: Ali Kazal/Pexel/via Canva

Moderne Kompasse sind oft weiterentwickelt – viele besitzen eine Flüssigkeitsfüllung zur Dämpfung, Spiegel für genauere Peilungen oder zusätzliche Zielvorrichtungen, die die Navigation erleichtern. Doch wie viel kann Omas Kompass jetzt wert sein?

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4 Faktoren, die den Wert bestimmen

  • Provenienz (historische Persönlichkeit oder Ereignis): Ein Kompass von Daniel Boone brachte bei Heritage Auctions $109.375 (rund 93.590,50 Euro) ein, da er nachweislich aus seinem Besitz stammt.
  • Alter und Seltenheit: Ein Surveyor’s Compass von 1795 erzielte $27.000 (rund 23.101,60 Euro), weil er sehr alt, selten und noch vollständig im Originalkasten erhalten war. Im Originaletui befand sich das Originaletikett mit der Aufschrift des Herstellers, Goldsmith Chandlee Winchester.
  • Handwerkskunst und Hersteller: Ein portugiesischer Azimutkompass von Manoel Ferreira (1755) wurde bei Christie’s für £24.500 (rund 28.700 Euro) verkauft – seine aufwendige Fertigung und der bekannte Instrumentenmacher verliehen ihm einen besonderen Wert.
  • Zustand und Vollständigkeit: Auktionshäuser betonen, wenn ein Kompass sich noch in der originalen Schachtel befindet, das Originaletikett nicht oder nur leicht beschädigt ist und der Hersteller/eine Signatur lesbar ist, steigert dies erheblich den Wert.
Wie bei allen Schmuckstücken gilt: Je besser der Kompass erhalten ist, desto wertvoller ist er.
Wie bei allen Schmuckstücken gilt: Je besser der Kompass erhalten ist, desto wertvoller ist er. Credit: ArtHouse Studio/Pexel/via Canva

3 teure Beispiele aus Auktionen und Märkten

  • Der Kompass, der zur Entstehung der Legende von „Lawrence von Arabien“ beitrug, indem er ihn während des arabischen Aufstands gegen die Türk*innen 1916–18 auf einem Kamel durch die Wüste führte, wurde (gemeinsam mit einer günstigen Uhr und einem Zigarettenetui) für £254.400 (rund 294.177,98 Euro) verkauft.
  • Der bereits erwähnte Kompass von Daniel Boone wurde für $109.375 (rund 93.590,50 Euro) bei einer Heritage Auctions im Jahre 2023 verkauft.
  • Robert Falcon Scott — „marching compass“ (Captain Scott, Discovery / Terra Nova): Realisierter Preis: £37.250, rund 43.000 Euro, (Christie’s, „The Scott Relics“, 1999). Dieses Stück wurde einzeln versteigert und ist in Christie’s-Katalog ausgewiesen.

Nicht jeder Kompass ist ein Schatz

Doch einzelne Kompasse können mehrere tausend Euro oder Dollar wert sein. Wer ein solches Stück aus Familienbesitz entdeckt, sollte Herkunft und Zustand von einem Fachhändler oder Auktionshaus prüfen lassen. Zwischen sentimentaler Erinnerung und echtem Marktwert liegt oft nur eine kleine Gravur oder ein bekannter Herstellername.

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