Ist dir öfter mal langweilig? Wenn das bei dir ein eher unangenehmes Gefühl auslöst, bist du damit nicht allein. Erst vor ein paar Tagen hörte ich in irgendeiner nebenbei laufenden Sendung, dass wir verlernt haben, einfach mal nichts zu tun – wir haben regelrecht Angst vor Langeweile. Darüber dachte ich lange nach und kam zu dem Schluss: Das stimmt! Woher kommt sie und wie kannst auch du sie überwinden? Das erfährst du hier.
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Angst vor Langeweile – ganz normal?
Die Angst vor Langeweile ist bei vielen von uns tief verankert. Studien zeigen, dass wir heute kaum noch Ruhephasen zulassen können. Laut einer Untersuchung des US-amerikanischen Psychologen Matthew Killingsworth von der University of Virginia neigen Menschen dazu, sich unwohl zu fühlen, wenn sie allein mit ihren Gedanken sind. Das liegt daran, dass unsere Gesellschaft ständig auf Aktivität und Produktivität getrimmt ist. Social Media trägt sicher seinen Teil dazu bei, dass wir mittlerweile nicht nur bei der Arbeit, sondern auch noch im Privatleben dauernd denken, etwas tun zu müssen. Doch genau diese Einstellung kann uns auf Dauer unglücklich machen.
Mein Learning: das Mindset ist alles
Was mir geholfen hat, war eine einfache, aber wirkungsvolle Veränderung: Ich habe gelernt, Langeweile nicht mehr als Feind zu sehen. Statt mich sofort abzulenken oder nach dem nächsten Input zu suchen, versuche ich heute bewusst, die Momente der Ruhe zu akzeptieren. Das klingt vielleicht simpel, ist aber eine echte Herausforderung – denn unser Gehirn sucht ständig nach Stimulation.
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Das „süße Nichtstun“ killt die Angst vor Langeweile
Wie Julia Roberts im Film „Eat, Pray, Love“ musste auch ich lernen, la dolce far niente (das süße Nichtstun) zu zelebrieren. Und genau das ist der Punkt, an dem wir die Chance zum Umdenken nutzen müssen: Statt die Langeweile immer krampfhaft vermeiden zu wollen, empfangen wir sie mit offenen Armen und feiern sie auch noch! Und zwar ohne uns dafür zu schämen, dass wir einfach mal nur auf dem Sofa liegen. Denn eigentlich sind wir schon dann wieder richtig produktiv. In diesen Momenten kann unser Gehirn sich nämlich ganz auf sich selbst fokussieren und so für Ruhe und Entspannung sorgen – und für Zufriedenheit. Wie sinnvoll das Nichtstun wirklich ist, beschreibt auch der Forschende Andrew Oswald in seiner Studie „Happiness and Productivity“.
Wie schaffe ich es, nichts zu tun?
Die Frage habe ich mir auch sehr oft gestellt und gebe dir hier meine 4 besten Tipps, wenn die Angst vor Langeweile während des süßen Nichtstuns anklopft:
- Akzeptiere die Momente der Ruhe: Erlaube dir bewusst Pausen ohne Ablenkung. Das stärkt deine innere Balance. Sag dir das auch ruhig laut vor: „Ich darf nichts tun!“
- Finde kleine Rituale: Ob ein Spaziergang im Park oder eine Tasse Tee – kleine Routinen helfen dir, im Alltag mehr Gelassenheit zu entwickeln.
- Entdecke neue Hobbys: Probiere etwas aus, was dich wirklich interessiert – sei es Malen, Schreiben oder Yoga. So lernst du dich selbst besser kennen und lernst, in dich hineinzuhören. Das hat mehr mit Nichtstun zu tun, als du jetzt denkst – ehrlich!
- Reflektiere regelmäßig: Nimm dir Zeit für Selbstreflexion und frage dich: Warum habe ich Angst vor Langeweile? Oft steckt dahinter der Wunsch nach Kontrolle oder Perfektion. Blick deiner Angst mal direkt ins Gesicht, dann wird sie schon viel kleiner.

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.