Der Ellenbogen auf Sylt markiert den nördlichsten Punkt Deutschlands. Er liegt rund vier Kilometer von der dänischen Insel Rømø entfernt. Wirft man einen Blick auf Google Maps, sieht er aus wie eine Landzunge, die sich wie ein Finger in die Nordsee erstreckt. Doch lohnt sich ein Besuch? Die Antwort lautet: Ja, aber nur, wenn man weiß, was einen erwartet.
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Der nördlichste Punkt Deutschland befindet sich auf Sylt
Sylt ist definitiv die klischeebehaftetste Insel Deutschlands. Es heißt, dass vor allem Reiche und Schöne auf der Insel Urlaub machen. Statt unberührter Natur trifft man auf teure Luxusautos, exquisite Restaurants oder ausgiebige Partys – ganz so stimmt das aber nicht. Und der Ellenbogen ist der beste Beweis dafür.

Die zwischen 330 und 1.200 Meter schmale und 4.500 Meter lange Halbinsel gehört der Listland-Eigentümergemeinschaft und ist damit in Privatbesitz. Im Vergleich zu anderen Teilen der Insel wirkt der Ellenbogen nahezu unberührt. Besucher*innen erreichen das Gebiet über einen schmalen Weg: mit dem Fahrrad kostenlos, mit dem Auto gegen eine geringe Mautgebühr. Vor Ort erwartet sie vor allem eines – viel Ruhe.
Über die gesamte Halbinsel verstreut grasen Schafe, Restaurants sucht man hier vergeblich. Stattdessen prägen Leuchttürme und schmale Wege das Bild, die sich durch die Dünen zum Strand schlängeln. Und mittendrin: der nördlichste Punkt Deutschlands! Wie typisch für den Ellenbogen ist auch dieser Ort dezent markiert – große Hinweisschilder sucht man hier vergebens, lediglich ein paar kleine Tafeln geben Auskunft für interessierte Besucher*innen.

Der perfekte Ort für Ruhesuchende und Naturfans
Wer Trubel und touristische Infrastruktur sucht, wird am Ellenbogen nicht fündig werden – doch genau das macht seinen Reiz aus. Das Gebiet steht unter Naturschutz und bietet Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Mit etwas Glück lassen sich sogar Kegelrobben oder Schweinswale beobachten.
Für alle, die ursprüngliche Natur schätzen, ist der Ellenbogen ein Refugium: Die schmalen Wanderwege führen entlang an sanften Dünen und vorbei an wilden Stränden, die in ihrer Weite fast exotisch anmuten – wäre da nicht die raue Brise der Nordsee.

Und auch Sportler*innen kommen auf ihre Kosten: Mitten im malerischen Schutzgebiet liegt der Königshafen – ein beliebter Spot für Wind- und Kitesurfer*innen. Die geschützte Lage macht das Revier ideal für Einsteiger*innen, doch auch erfahrene Surfer*innen finden hier beste Bedingungen für ihre Runden auf dem Wasser. Und wie sieht es in puncto baden aus? Hier ist Vorsicht geboten: Baden ist nur an dafür ausgewiesenen Stellen möglich, da die Strömung teilweise tückisch ist.
Zudem ist das Betreten der Dünen untersagt, Hunde sind vielerorts an der Leine zu führen – und ganz wichtig: Die Schafsherden von Jürgen-Wolf Diedrichsen haben hier grundsätzlich Vorfahrt! Doch wer genau diese Nordseeidylle sucht, ist am nördlichsten Punkt Deutschlands bestens aufgehoben.

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