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Gipfelfotos vom Mount Everest gefälscht: harte Strafen für die Bergsteigenden

Einige Gipfelfotos vom Mount Everest wurden gefälscht. Es gibt aber auch noch ehrliche & integre Bergsteigende.

Vom 200 km entfernten Kathmandu ist erstmals dre Everest sichtbar.
Der Gipfel des Everest ist für die meisten Menschen ihr Lebtag lang unerreichbar. Selbst ein Hubschrauber schafft es bei der dünnen Luft nicht hinauf. Foto: imago iamges/ ZUMA press

Der Gipfel des Mount Everest ist für viele Bergsteiger die absolute Créme de la Crème der Aufstiege. Auf 8.849 Metern Höhe ist nur gut 21 % des Sauerstoffes zur Verfügung wie auf dem Meeresspiegel. Das ist der Grund, warum selbst viele Profis daran scheitern, den Gipfel des Everests zu erreichen. Und selbst wenn sie ihn erreichen, es nicht mehr heile nach Hause schaffen: Ein sauerstoffarmes Gehirn kann nicht richtig arbeiten, ist träge und gleichgültig.

Gerade deswegen ist es für die meisten Bergsteiger ein wahrer Ritterschlag, vom Gipfel des Everest auf die Welt herunterzuschauen. Und manchen ist das einfach zu anstrengend. Betrüger gibt es selbst am Mount Everest.

Gefälschte Gipfelfotos am Mount Everest

Doch nicht alle Bergsteiger scheinen das so genau zu nehmen mit der Ehre. Gerade wurden einige Betrugsfälle bekannt. Die Chefin des nepalesischen Tourismusministeriums,  Mira Acharya, berichtete der dpa, dass in letzter Zeit 9 Fälle bekannt wurden, bei denen der Gipfelanstieg scheinbar nur vorgetäuscht wurde. 2016 seien einige Bergsteiger aus Indien hinaufgeklettert, hatten sie Spitze aber nie erreicht und nur so getan, als wären sie ganz oben gewesen. Die Betrügenden erwarten nun harte Strafen: Sie dürfen 10 Jahre lang nicht auf den Gipfeln des Himalayas klettern.

Wie entstehen gefälschte Gipfelfotos?

Der Everest mit der einsamste Ort der Welt. Die Hochzeit des höchsten Berges der Welt ist immer im Mai. In diesem Monat tummeln sich ungefähr 500 Menschen auf seinem Rücken. Je höher man jedoch gerät, desto weniger Menschen trifft man an. So ist es durchaus im Bereich des Möglichen so zu tun, als wäre man auf dem Gipfel gewesen. Mit Basis-Photoshop-Skills kann auch das Gipfelfoto nachgestellt werden.

Der amerikanische Bergsteiger und Blogger Alan Arnette erklärte: »Traurigerweise ist es mit der heutigen Technologie und den schlampigen Behördenprozessen nicht allzu schwierig, eine falsche Behauptung zu machen.«

Was der Bergsteiger als “schlampige Behördenprozesse” bezeichnet ist nicht ganz fair, wie wir von wmn finden. Immerhin ist es wahnsinnig schwierig den Überblick über jeden Schritt und Tritt der Bergsteiger:innen zu behalten. Unter Profis ist es ohnehin mehr eine Frage der Ehre, den Gipfel zu erklimmen, keine Frage der Kontrolle.

Dennoch haben die gefälschten Gipfelfotos einen Umbruch bewirkt. Um mehr Sicherheit zu haben, müssen offizielle Gipfelfotos von nun folgendermaßen geschossen werden:

  • Es sollte ein Ganzkörperfoto sein.
  • Man darf keine Sonnenbrille, Sauerstoffmaske oder Ähnliches tragen, was das Gesicht verdeckt. 
  • Bisher hatte ein Foto mit einem der Sherpa-Bergführer ausgereicht. So beschreibt es Alan Arnette. Doch denen könne auch nicht getraut werden, denn die Sherpas seien vom Geld der Touristen abhängig. Ein Gipfelaufstieg ihrer Kunden trüge zu mehr Aufträgen und mehr Geld bei. 

Mount Everest: Integre Bergsteiger gibt es trotzdem

Fast 10.000 Mal wurde der Everest, der höchste Berg der Welt, bis dato “bezwungen”. Wie viele Bergsteiger eigentlich betrogen haben, ist nicht ganz klar. Doch die Anzahl der integren Everestbesteiger:innen überwiegt in jedem Fall. Bergliebhaber:innen wie Reinhold Messner oder Jon Krakauer haben den Everest nur mit Mühe und Not überlebt.