Veröffentlicht inHaustiere

Forscher rätseln bis heute: Wie schnurren Katzen eigentlich?

Schnurren Katzen mit dem Kehlkopf, den Stimmbändern oder gar mit ihrem Blutfluss? Dazu gibt es spannende Theorien. Welche stimmt wirklich?

Katze wird auf dem Kopf gestreichelt.
© Adobe Stock/denisval

Katzen, die nicht haaren: Mythos oder Wahrheit?

Du wünschst dir eine Katze, hast aber Angst davor, dass sie die ganze Wohnung vollhaart und du eventuell allergisch darauf reagierst? Wir zeigen dir, welche Katzenrassen dann für dich infrage kommen.

Wie schnurren Katzen? Dieses tierische Geheimnis beschäftigt Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen seit vielen Jahren. Und doch stehen sie noch immer vor einem Rätsel, was es mit dem brummenden Motor der Mieze auf sich hat. Während das Geräusch für uns entspannend klingt, ist es für die Fellnasen mit einem großen anatomischen Aufwand verbunden. Welches Organ kommt dabei zum Einsatz? 4 spannenden Theorien liefern Antworten.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Wie schnurren Katzen? Die Wissenschaft ist sich uneinig

Die Frage, wie Katzen schnurren, ist unter Forschenden umstritten, schreibt die BILD der FRAU. Es gibt immer noch keine eindeutige Antwort darauf, welches Organ für das Schnurrgeräusch verantwortlich ist. Allerdings ist klar, dass es sich um einen Resonanzeffekt handelt, der während des Atmens erscheint. Deine Katze kann das Schnurren bewusst aktivieren, doch es kann auch unbewusst geschehen. Es kann über mehrere Minuten hinweg gleichmäßig und ohne Unterbrechung angehalten.

Katze schnurren
Hör mal genau hin: Beim Ausatmen ist das Schnurren deutlich leiser als beim Einatmen. Foto: GabrielPevide / Getty Images via Canva

Obwohl das Schnurren für uns Menschen wie ein monotones Brummen klingen mag, hat es bei genauerem Hinhören verschiedene Frequenzen. Wenn deine Katze einatmet, wird das Schnurren lauter und kürzer mit einer Frequenz von 27-40 Hz. Beim Ausatmen ist das Geräusch jedoch länger und wesentlich leiser, mit einer Frequenz von etwa 16 bis 28 Hz.

Können alle Katzen schnurren?

Das Faszinierende daran ist, dass Katzen nicht nur beim Ausatmen, sondern auch beim Einatmen Geräusche erzeugen können. Somit ist das Katzenschnurren etwas ganz Besonderes und einzigartig in der Tierwelt. Kein anderes Tier kann den Miezen in dieser Hinsicht das Wasser reichen. Neben unseren geliebten Hauskatzen können auch wilde Katzenarten wie Ozelote, Luchse, Geparden oder Pumas mit Schnurrgeräuschen beeindrucken. Es ist sogar schon vorgekommen, dass Hyänen und Braunborsten-Gürteltiere geschnurrt haben. Andere Raubkatzen wie Leoparden, Löwen und Tigern können die brummenden Laute nur für kurze Zeit halten.

4 geheimnisvolle Theorie, wie Katzen schnurren

Das Geheimnis, wie Katzen schnurren, ist noch nicht vollständig gelüftet. Eines ist klar: Katzen haben ihren eigenen Willen und lassen sich nicht so leicht untersuchen. Das macht es schwierig, eindeutig zu erklären, woher das Katzenschnurren kommt. Doch mit spannenden Theorien bringen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Licht ins Dunkel. Es wird vermutet, dass sowohl muskuläre als auch neuronale Prozesse eine Rolle spielen.

1. Die Kehlkopf-Theorie

Die populärste Annahme darüber, wie Katzen schnurren, besagt, dass das Katzenschnurren durch rhythmische Impulse aus dem Kehlkopf entsteht. Dabei können die Samtpfoten ihr Zwerchfell und die Muskeln im Kehlkopf zucken lassen, wodurch sich ihre Atemwege und die Stimmritze weiten und verengen. Beim Ein- und Ausatmen entsteht ein Luftstrom, der etwa 30 Mal pro Sekunde von den Vibrationen im Kehlkopf unterbrochen wird. So entstehen Schwingungen, die sich als Vibrationen am ganzen Körper bemerkbar machen, sodass das typische Schnurr-Geräusch entsteht. Das Gehirn der Katze steuert den gesamten Prozess, indem es die Muskeln im Kehlkopf durch Nervenimpulse aktiviert.

Folge wmn.de auf Social-Media
Du magst unsere Themen? Dann folge wmn.de auchauf FacebookPinterest,Instagram, X (früher Twitter) und TikTok

2. Die Stimmband-Theorie

Um die Frage „Wie schnurren Katzen“ zu beantworten, kann auch eine weitere Erklärung angeführt werden. Diese bezieht sich auf die Erzeugung von Schwingungen durch „falsche Stimmbänder“. Damit sind Hautlappen gemeint, die sich hinter den eigentlichen Stimmbändern befinden. Wenn du deine Samtpfote entspannt ein- und ausatmen siehst, werden diese Hautlappen in Bewegung gesetzt und erzeugen ein sanftes Brummen. So die Theorie – allerdings wurde sie mittlerweile durch zahlreiche Untersuchungen widerlegt.

Katze schnurren
Einige Theorien, wie Katzen schnurren, sind mittlerweile widerlegt. Foto: Konstantin Aksenov / Canva

3. Die Zungenbein-Theorie

Eine weitere gängige Annahme, die erklären soll, wie Katzen schnurren, ist sich auf die Zungenbein-Theorie. Dieser kleine Knochen befindet sich im Kehlkopf deiner Katze und verbindet den Schädel mit der Zunge. Wenn deine Katze atmet, presst sie die Luft eng an diesem Knochen vorbei. Dadurch entsteht Reibung zwischen der Atemluft und dem Zungenbein, was zu einem ratternden Ton führt: dem Schnurren.

4. Die Blutkreislauf-Theorie

Es wurde lange Zeit angenommen, dass das Zwerchfell beim Katzenschnurren eine entscheidende Rolle spielt. Diese Annahme besagt, dass das Blut der Katze, wenn es zurück zum Herzen fließt, durch eine enge Hohlvene geleitet wird, die am Zwerchfell vorbeiführt. Dabei entstehen Verwirbelungen im Blutfluss, die das Schnurrgeräusch erzeugen sollen. Diese Theorie ist mittlerweile jedoch veraltet und gilt als äußerst unwahrscheinlich.

Warum schnurren Katzen überhaupt?

Wie Katzen schnurren, ist also nicht ganz erforscht. Bleibt die Frage: Warum schnurren Katzen? Das Schnurren ist zum Einen ein Ausdruck von Wohlbefinden und Zufriedenheit. Andererseits dient auch als eine Art Kommunikation zwischen dir und deiner Katze. Das Schnurren kann deine Mieze auch dabei helfen, Stress abzubauen und sich zu beruhigen. Es hat auch eine heilende Wirkung, da die Vibrationen des Schnurrens die Knochen und Muskeln stärken können. Wenn deine Katze nicht mehr schnurrt, solltest du also hellhörig werden.