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Katze trinkt Regenwasser: Schadet das ihrer Gesundheit?

Grün, abgestanden und leicht modrig – Katzen scheinen den Geschmack von Regenwasser zu lieben! Doch kann es für sie schädlich sein?

Katze trinkt Regenwasser aus einer Pfütze
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Kein Durst? Ab wann wird's für Katzen gefährlich?

Eure Katze trinkt nichts und ihr wisst nicht warum? Wir klären über die Gründe und Risiken auf und verraten die besten Tipps, damit sie in Zukunft mehr trinkt.

Nach einer ergiebigen Regenschauer sitzt die Katze im Garten und steckt ihre Fellnase in die randvolle Regentonne oder die schmutzige Pfütze. Die Katze trinkt Regenwasser als sei es der leckerste Cocktail der Welt. Manchmal kommt es uns sogar so vor, als würden sie Miezen das abgestandene, schon leicht grüne Wasser besonders schmackhaft finden. Woran liegt das und könnte es ihrer Gesundheit schaden?

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Katze trinkt Regenwasser: Ist das gefährlich für sie?

Zunächst einmal: Keine Panik! Es ist erst einmal nicht schlimm, wenn die Katze Regenwasser trinkt, solange es sauber ist und nicht tagelang seicht. Viele Hunde und Katzen trinken Regenwasser und vertragen es meist problemlos. Die Stubentiger haben auch gute Gründe, sich einen Schluck aus der Pfütze zu gönnen. Aber wie so oft gibt es auch hier Vor- und Nachteile, die wir heute einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Nachteile: Welche Gefahren birgt das Regenwasser?

Auch wenn das Regenwasser auf den ersten Blick sauber aussieht, können potentielle Verunreinigungen darin, die der Mieze schaden könnten. Eine Gefahren, die du berücksichtigen solltest, sind beispielsweise:

Verunreinigungen

Verunreinigungen durch Abgase, Feinstaub und andere Schadstoffe, die besonders in städtischen Umgebungen vorkommen. Sie können im Regenwasser enthalten sein und sich in Pfützen oder Regentonnen ansammeln. Allerdings sind sie nur in sehr geringen Mengen vorhanden, sodass prinzipiell kein Grund zur Sorge besteht.

Chemikalien

Chemikalien, wie Reinigungs- oder Düngemittel, die sich auf Oberflächen angelagert haben, können sich mit dem Regenwasser vermischen. Trinkt die Katze das Regenwasser, gelangen sie in ihren Körper und können dort gesundheitliche Schäden verursachen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit und die Belastung durch solche Chemikalien sehr gering.

Mikroorganismen

Mikroorganismen, wie Bakterien Bakterien, Viren oder Parasiten tummeln sich im Regenwasser. Das Tückische: Mit bloßem Auge erkennen wir sie meist nicht und die Katze nimmt sie in ihren Organismus auf. Gerade in stillen Gewässern wie zum Beispiel einem Teich ist Vorsicht geboten.

Klingt erst einmal beunruhigend, ist jedoch kein Grund in Panik zu verfallen. Wenn deine Katze nur gelegentlich mal Regenwasser schlabbert und sonst Leitungswasser trinkt, besteht kein Grund zur Sorge, da die Aufnahme von möglichen Stoffen oder Bakterien sehr gering ist. Im Gegenteil: Ab und zu ein Schluck Regenwasser kann für die Vierbeiner sogar gut sein.

Vorteile: Regenwasser ist natürliches Mineralwasser

Es kann durchaus gut sein, wenn die Katze Regenwasser trinkt, da Katzen im Alltag oft zu wenig trinken. Die Mieze im Garten oder auf dem Balkon ihren Durst stillen zu lassen, bringt sogar Vorteile mit sich. Zum Beispiel:

Erhöhte Flüssigkeitszufuhr

Die Samtpfoten neigen dazu, nicht ausreichend zu trinken, sodass es grundsätzlich gut ist, wenn sie sich für Regenwasser begeistern können. Jeder zusätzliche Schluck hilft, die Katze hydratisiert zu halten. Allerdings sollte sie nicht ausschließlich Regenwasser trinken, sondern in der Wohnung auch frisches Leitungswasser oder sogar einen Katzenbrunnen zur Verfügung haben.

Natürliches Verhalten

Vor der Domestizierung waren Katzen wilde Tiere, die sich in der freien Natur durchschlagen mussten. Natürlich haben sie schon damals als Flüssen, Seen oder Pfützen getrunken. Es ist also ein Urinstinkt, das kühlen Nass zu genießen. Außerdem bevorzugen viele Katzen den natürlichen Geschmack des Regenwassers, da es meist weicher ist als das kalkhaltige Leistungswasser.

Mineralien

Selbstverständlich ist Regenwasser kein Mineralwasser, doch es enthält meist viele Mineralien in Form von Pflanzen oder Mikroorganismen, die den Verdauungstrakt deiner Katze unterstützen.

Nun – welche Seite hat nun mehr Gewicht? Letztendlich kannst du nicht vermeiden, dass deine Katze Regenwasser trinkt, wenn sie Freigänger ist. Doch du kannst anderweitig nachhelfen.

Was du tun kannst, wenn deine Katze Regenwasser trinkt

Trinkt deine Katze ausschließlich Regenwasser, ziehe in Erwägung, ihr eine Schale mit Leitungswasser nach draußen zu stellen, bestmöglich an einem überdachten Ort. So kann deine Mieze draußen trinken, ohne sich am Regenwasser bedienen zu müssen. Du kennst deinen Vierbeiner am besten und weißt, wie und wo er am liebsten seinen Durst stillt. Manche Katzen bevorzugen den Wasserhahn, während andere gerne aus einer Gießkanne trinken. Jede Mieze ist individuell. Wenn du dir unsicher bist, sprich mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin darüber.