Wenn du an einen Kater denkst, stellst du dir ein kräftiges und gemütliches rotes Fellknäuel wie Garfield vor, der für sein Leben gern frisst und schmust? Und bei einer Katze erscheint gleich das Bild der eleganten Duchesse aus dem Film Aristocats vor deinem inneren Auge? Auch bei Katzen können wir unsere Vorurteile nicht verbergen und erwischen uns dabei, wie wir Stereotypen bilden. Doch gibt es zwischen Katze und Kater wirklich einen Unterschied?
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten hält sie dich auf dem Laufenden.
Katze oder Kater – gibt es wirklich charakterliche Unterschiede?
Auch im Tierreich ist man von den Vorurteilen der Menschen wohl nicht gefeit. So kommt es, dass wir auch bei den Vierbeinern Männlein und Weiblein unterschiedliche Charaktereigenschaften zuschreiben. Doch was ist „typisch Katze“ oder „typisch Kater“? Und erfüllen die Miezen tatsächlich das Klischee, das wir ihnen aufbügeln? Ja, sagt Ein Herz für Tiere, und zwar insbesondere dann, wenn die Tiere nicht kastriert sind. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür jedoch nicht. Die Verhaltensunterschiede basieren auf den Erfahrungen, die wir mit unseren Tieren machen.
So tickt der Kater
Erst einmal zum Offensichtlichen: Optisch unterscheiden sich Katzen und Kater durch ihre Größe und ihren Körperbau. Kater sind meist größer, schwerer und kräftiger gebaut als ihre weiblichen Artgenossen. Sie haben längere Schnurrhaare und einen dickeren Kopf – was jedoch nicht heißt, dass sie dickköpfig sind. Die Herren der Schöpfung gelten als kleine Schmusetiger und zeichnen sich durch folgende Charaktereigenschaften aus:
- ruhiges und entspanntes Gemüt
- schlafen viel und gerne
- wenig nachtragend
- verspielt
- ist freiheitsliebend und streunt gerne
- abenteuerlustig
Kater, die Freigang genießen können, machen oft große Touren und bleiben manchmal tagelang von ihrem Zuhause weg. Laut katzenkram.net leben sie gefährlicher als die Katzendamen und haben daher eine geringere Lebenserwartung.
Deine Katze pinkelt überall hin und du weiß nicht, warum? Es könnte sein, dass dein Kater durch seinen Urin sein Revier markiert. Dieses sogenannte Harnmarkieren ist ein hormongesteuertes Verhalten, das insbesondere bei nicht kastrierten Katern auftritt.
So tickt die Kätzin
Die weiblichen Miezen werden (ähnlich wie bei uns Menschen) oft als „Zicken“ abgestempelt. Das kommt daher, dass sie weniger verschmust sind als ihre männlichen Artgenossen. Außerdem haben sie einen ausgeprägten Jagdtrieb und bringen daher häufiger Mäuse, Vögel und Co mit nach Hause. Dabei bleiben sie im Gegensatz zu den Katern immer in der Nähe ihres Zuhauses. Grundsätzlich gelten Kätzinnen als:
- eigensinnig
- zickig
- unabhängig
- reinlich
- jagdbegeistert
Natürlich kommt es auch hier auf die individuelle Persönlichkeit des Vierbeiners an. Meine Katze ist beispielsweise sehr anhänglich und kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen.
Katze und Kater: Trotz Unterschiede ein gutes Team
Was ist besser als eine Katze? Richtig – zwei Katzen! Wenn du ausreichend Platz hast, freut sich dein Stubentiger sicher über einen tierischen Mitbewohner oder eine tierische Mitbewohnerin. Doch können Katze und Kater trotz der Unterschiede gut miteinander auskommen und harmonisch zusammenleben?
Der Haustierratgeber weiß, dass gleichgeschlechtliche Katzenpaare oft besser zusammen passen: sprich Katze und Katze oder Kater und Kater. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich auch Kätzin und Kater gut verstehen können. Schließlich ist jede Fellnase absolut einzigartig und ein friedliches Miteinander geht selbstverständlich auch von uns Menschen aus.
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Was passt besser zu mir – eine Katze oder ein Kater?
Wer sich eine Samtpfote ins Haus holen möchte, sollte nicht das Geschlecht als ausschlaggebendes Kriterium ansehen. Auch wenn es Unterschiede zwischen Katzen und Katern gibt, so kommt es immer auf die Persönlichkeit des Tieres und seine Erfahrung mit Menschen und anderen Artgenossen an.
Überlege vorher, was du deinem Vierbeiner bieten kannst und was deine eigenen Bedürfnisse sind. Lerne deine Katze kennen und befrage, wenn möglich, die Mitarbeitenden im Tierheim, die Vorbesitzer:innen oder die Züchter:innen.