Überstunden gehören in vielen Jobs zum Alltag dazu. Wer jedoch zu lange arbeitet, kann sogar bleibende Schäden davontragen. Das konnte jetzt durch eine aktuelle Studie belegt werden. Wie sich lange Arbeitszeiten auf das Gehirn auswirken, verraten wir dir in diesem Artikel.
So schaden lange Arbeitszeiten dem Gehirn:
Überstunden gehören zum Berufsalltag
Ob in Berufen mit viel körperlicher Arbeit oder auch in Bürojobs – ein langer Arbeitstag ist nicht nur körperlich, sondern auch geistig anstrengend. Der Kopf schmerzt, die Rücken tut weh und man fühlt sich irgendwie ausgelaugt.
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Trotz dieser negativen Effekte haben im Jahr 2023 laut Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 4,6 Millionen Menschen mehr Stunden gearbeitet, als in ihrem Arbeitsvertrag vorgesehen waren. Das entspricht ungefähr einem Anteil von 12 Prozent aller Arbeitnehmer:innen. Ein Großteil der Überstunden wurden dabei in der Finanz- und Versicherungsbranche abgeleistet.
Studie zeigt gesundheitliche Auswirkungen von Mehrarbeit
Eine aktuelle Studie der südkoreanischen Universitäten Yonsei, Chung-Ang und Pusan konnte jetzt erste Schlüsse auf die potenziellen Auswirkungen der geleisteten Überstunden ziehen. Dazu wurden die Gehirne von 110 Pflegekräften nach einem langen Arbeitstag mittels Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht und miteinander verglichen.

Dazu muss man wissen, dass die gesetzlich festgelegte Arbeitszeit in Südkorea etwa 52 Stunden pro Woche beträgt. 32 der 110 Pflegekräfte haben jedoch darüber hinaus noch regelmäßig länger gearbeitet. Das spiegelt sich auch in den Studienergebnissen wider. Denn bei diesen 32 Personen konnten die Forschenden eine Vergrößerung bestimmter Hirnareale feststellen.
Besonders davon betroffen waren die Areale, die für das Steuern von Gefühlen, das Verstehen anderer Menschen sowie das Treffen von Entscheidungen zuständig sind. Die Studienergebnisse deuten also daraufhin, dass es nach langen Arbeitstagen insbesondere in diesen genannten Bereichen zu Problemen kommen kann.
Fazit: Langzeitfolgen lassen sich nur erahnen
Allerdings stellen den Forschenden auch klar, dass man derzeit noch keine genauen Rückschlüsse auf die Langzeitauswirkungen von Überstunden ziehen kann. Aus bisherigen Studien sei jedoch bereits bekannt, dass Mehrarbeit sich durchaus auf Körper und Psyche auswirken kann. Insbesondere kognitive Schwierigkeiten und psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depression und Angst werden oft mit dem Ableisten regelmäßiger Überstunden in Verbindung gebracht.
Um genauere Aussagen – vor allem auch bezüglich der Langzeitfolgen – treffen zu können, benötige man jedoch Langzeitstudien.