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Diese 10 Zuschüsse können deine Rente 2026 aufbessern

Es ist schwer mit der Rente finanziell über die Runden zu kommen. Deshalb solltest du alle Rentenzuschüsse kennen, die dir zustehen. Eine Liste.

Rollen mit Zweihundert-Euro-Schein.
© Getty Images/anilakkus

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Du bist Rentner:in oder gehst bald in den Ruhestand? Dann gibt es 2026 einige wichtige Rentenzuschüsse, die du unbedingt beantragen solltest. Diese Zuschüsse können deine finanzielle Situation erheblich verbessern, beantrage sie deshalb rechtzeitig. In diesem Artikel erfährst du, welche Zuschüsse dir zustehen und wie du sie noch in diesem Jahr in Anspruch nehmen kannst.

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Altersarmut: Jeder fünfte Rentner betroffen

In Deutschland muss jede*r fünfte Rentner*in mit maximal 1.400 Euro netto im Monat auskommen, was knapp an der offiziellen Armutsgrenze von zuletzt 1.378 Euro liegt. Das durchschnittliche Einkommen von Menschen ab 65 Jahren im Ruhestand beträgt laut Statistischem Bundesamt rund 1.990 Euro monatlich. Dennoch klafft die Schere zwischen Arm und Reich auch unter Rentner*innen und Pensionären weit auseinander. Immer mehr ältere Menschen sind auf Grundsicherung angewiesen, weshalb Sozialverbände im Zuge der Rentendebatte vor zunehmender Altersarmut warnen.

Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, warnte dem Evangelischen Pressedienst zufolge, dass in Zukunft immer mehr ältere Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln auskommen müssten, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, betonte, dass die Zahlen sowohl die Stärken des deutschen Rentensystems zeigen als auch die Risiken, die einige derzeit diskutierte Reformvorschläge mit sich bringen.

Diese zehn Rentenzuschüsse sollten Rentner 2026 kennen

Im Ruhestand zählt jeder Euro – und oft stehen Rentnern zusätzliche Leistungen zu, die vielen gar nicht bekannt sind. Wer diese Zuschüsse kennt, kann seine finanzielle Lage deutlich verbessern. Wir stellen zehn wichtige Rentenzuschüsse vor, die Senior*innen 2026 unbedingt im Blick haben sollten.

Rentenzuschuss Grundrente: Mehr Geld für langjährig Versicherte

Ein wichtiger Rentenzuschuss, den du 2026 nicht übersehen solltest, ist die Grundrente. Diese Leistung wurde eingeführt, um Rentnerinnen und Rentner zu unterstützen, die trotz langjähriger Beitragszahlungen nur eine geringe Rente erhalten. Wenn du mindestens 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hast, hast du möglicherweise Anspruch auf die Grundrente. Diese wird automatisch ausgezahlt, aber es lohnt sich, die Höhe deiner Rente überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass du die dir zustehende Grundrente auch wirklich erhältst.

Rentenzuschuss Wohngeld: Unterstützung für Mieter und Eigenheimbesitzer

Auch das Wohngeld gehört zu den wichtigen Rentenzuschüssen, die du 2026 beantragen solltest, wenn du in einer Mietwohnung oder einem eigenen Haus lebst und die Kosten für Wohnraum eine finanzielle Belastung darstellen. Das Wohngeld ist einkommensabhängig, und viele Rentner haben Anspruch darauf, ohne es zu wissen. Besonders nach den Erhöhungen der Heizkosten und Mieten kann das Wohngeld eine erhebliche Erleichterung bieten. Prüfe also, ob du förderfähig bist.

Miniaturhaus steht auf Münzstapeln.
Wohngeld kann Rentner*innen helfen, steigende Wohn- und Heizkosten zu stemmen. Credit: Getty Images/iStockphoto

Lastenzuschuss beantragen: Entlastung für Eigenheimbesitzer

Ein weiterer wichtiger Rentenzuschuss, den du 2026 in Betracht ziehen solltest, ist der Lastenzuschuss. Dieser Zuschuss richtet sich an Rentnerinnen und Rentner, die in einem eigenen Haus leben und nur eine geringe Rente beziehen. Der Lastenzuschuss kann dir helfen, die finanziellen Belastungen deines Eigenheims zu reduzieren. Die Höhe des Zuschusses hängt von mehreren Faktoren ab: der Anzahl der Personen in deinem Haushalt, dem Gesamteinkommen des Haushalts und den zuschussfähigen Belastungen, die mit dem selbstgenutzten Wohneigentum verbunden sind. Besonders relevant ist der Lastenzuschuss für Rentner:innen, die noch einen Kredit für ihre Immobilie abbezahlen müssen. In solchen Fällen kannst du die Tilgung als Wohnkosten geltend machen.

Rentenzuschuss Grundsicherung: Absicherung bei niedriger Rente

Falls deine Rente trotz Grundrente und anderer Einnahmen nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken, könnte die Grundsicherung im Alter für dich in Frage kommen. Diese staatliche Unterstützung hilft, den Lebensstandard auf einem angemessenen Niveau zu halten. Um die Grundsicherung zu erhalten, musst du deine Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenlegen. Viele Rentner:innen zögern, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber sie ist dafür gedacht, dir ein sorgenfreies Leben im Alter zu ermöglichen. Es lohnt sich, den Antrag 2026 rechtzeitig zu stellen, damit du finanziell abgesichert bist.

50-Euro-Schein-Rolle
Die Grundsicherung im Alter unterstützt Rentner:innen, deren Rente nicht für den Lebensunterhalt reicht. Credit: Getty Images/Westend61

Rentenzuschuss als Entlastung für Pflegebedürftige

Solltest du pflegebedürftig sein oder einen Angehörigen pflegen, hast du Anspruch auf verschiedene Rentenzuschüsse, die die Pflege erleichtern. Dazu gehören das Pflegegeld und Pflegesachleistungen. Das Pflegegeld kann direkt an dich ausgezahlt werden, wenn du von Angehörigen oder ehrenamtlichen Pflegekräften versorgt wirst. Pflegesachleistungen hingegen werden direkt an professionelle Pflegekräfte oder Pflegedienste ausgezahlt. Diese Zuschüsse können dir helfen, die Pflege zu organisieren und finanzielle Belastungen zu verringern.

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Heizkostenzuschuss: Unterstützung bei steigenden Energiekosten

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Heizkosten. Besonders im Winter können die Energiekosten erheblich steigen und eine Belastung für das Budget von Rentner:innen darstellen. 2026 wird es wieder Möglichkeiten geben, einen Heizkostenzuschuss zu beantragen, um diese Belastung abzufedern. Wenn du Wohngeld erhältst, könnte dir der Heizkostenzuschuss automatisch zustehen. Ansonsten informiere dich bei deiner Stadtverwaltung oder dem Sozialamt über die genauen Voraussetzungen.

Eigenanteil Pflegeheim: Hilfe bei hohen Pflegekosten

Für Rentnerinnen und Rentner, die in einem Pflegeheim wohnen, gibt es ebenfalls finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten. Wenn deine Rente nicht ausreicht, um den Eigenanteil für das Pflegeheim zu decken, kann das Sozialamt einspringen und die Kosten übernehmen. Allerdings musst du beachten, dass für den Eigenanteil zunächst dein gesamtes Einkommen und sonstiges Vermögen eingesetzt werden muss. Nur ein sogenanntes Schonvermögen darfst du behalten.

Stillleben eines Bündels Euro-Banknoten auf blauem Hintergrund
Rentner:innen im Pflegeheim können finanzielle Unterstützung vom Sozialamt erhalten, wenn die Rente nicht für den Eigenanteil reicht. Credit: Getty Images/the_burtons

Zuschuss zur Übernahme von Pflegeheimkosten

Wer einen pflegebedürftigen Angehörigen in einer Einrichtung unterbringen möchte, stößt schnell auf den hohen Eigenanteil. Im ersten Jahr liegt dieser laut Ersatzkassen-Verband inzwischen bei rund 3000 Euro pro Monat – im bundesweiten Durchschnitt. Für viele ältere Menschen ist das aus der laufenden Rente kaum zu stemmen, sodass oft die Ersparnisse herangezogen werden. Sind diese aufgebraucht, übernimmt der Sozialstaat den Eigenanteil. Wichtig dabei: Ein Schonvermögen von 10.000 Euro bleibt geschützt, und das Pflegegeld zählt nicht zum Renteneinkommen.

Zuschuss zur Krankenkasse

Seit Anfang 2025 sind die Beiträge zur Krankenversicherung spürbar gestiegen: Privatversicherte zahlen im Schnitt 18 Prozent mehr, gesetzlich Versicherte rund ein Prozent mehr Zusatzbeitrag. Für Pflichtversicherte zieht die Rentenversicherung ihren Anteil und den Eigenanteil automatisch von der Rente ab. Den Zusatzbeitrag tragen Senioren jedoch allein. Sparen lässt sich daher nur durch einen Kassenwechsel – günstige Optionen sind etwa Techniker, Hanseatische oder Audi BKK.

Privat- oder freiwillig gesetzlich Versicherte müssen den Zuschuss der Rentenversicherung in der Regel zum Beginn der Rente gesondert beantragen. Er wird zusätzlich zur Rente ausgezahlt und bemisst sich an der Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes von 14,6 % plus dem jeweiligen Zusatzbeitrag der Kasse – bei Privatversicherten maximal bis zur Hälfte der eigenen Versicherungsprämie. Wer Geld sparen möchte, kann durch einen Tarifwechsel innerhalb der Versicherung, zum Beispiel durch die Erhöhung der jährlichen Selbstbeteiligung, die monatlichen Kosten deutlich reduzieren.

Mit dem Rentenausweis Geld sparen

Der handliche Rentenausweis bringt zwar kein zusätzliches Geld, sorgt aber für spürbare Ersparnisse. Die Deutsche Rentenversicherung stellt ihn allen neuen Rentnern aus. Mit dem Ausweis gibt es zahlreiche Rabatte – etwa in Museen, Zoos, Freizeitparks, bei Kultur- und Sportevents sowie teils in Apotheken, Fitnessstudios, Bibliotheken, im Handel, in der Gastronomie und bei der Deutschen Bahn. Viele Verkehrsverbünde bieten zudem Seniorentickets an, manche Länder auch ein vergünstigtes Deutschland-Ticket. Einheitlich gilt: Wer Grundsicherung im Alter oder eine Erwerbsminderungsrente erhält, zahlt für das Deutschland-Ticket nur 22,50 Euro statt 58 Euro.

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Der Rentenausweis bietet Rabatte bei Kultur, Freizeit und Verkehr und spart Rentner:innen spürbar Geld. Credit: Kay Abrahams/ Addobe Stock

Keine falsche Scham: Warum der Gang zum Amt sich lohnt

Alle Zuschüsse dienen dazu, Altersarmut zu verhindern und Teilhabe zu sichern – doch sie wirken nur, wenn die Betroffenen aktiv werden. Experten empfehlen, Bescheide sorgfältig zu prüfen, Anträge rechtzeitig einzureichen und bei Bedarf Unterstützung durch Rentenberatungen oder Sozialverbände in Anspruch zu nehmen. Falsche Scham ist dabei fehl am Platz, betont Sozialrechtsexperte Dr. Utz Anhalt gegenüber gegen-hartz.de: „Das Geld ist da – holen Sie es sich.“ Wer seine Ansprüche nutzt, sichert sich nicht nur finanzielle Zuschüsse, sondern auch die Gewissheit, Leistungen zu erhalten, für die er oder sie jahrelang Beiträge geleistet hat.