Wer in Deutschland Rente bezieht, bekommt längst nicht überall das Gleiche. Zwischen Süd und Nord, Ost und West, Männern und Frauen liegen teils erstaunlich große Unterschiede – und manche Regionen überraschen mit besonders hohen oder besonders niedrigen Zahlungen. Ein Blick in aktuelle Daten zeigt, wo Rentnerinnen und Rentner am besten dastehen.
Lesetipp: Rente: Wer im Dezember 2025 eine Nachzahlung bekommt
Rentenatlas 2025: Hier gibt es die höchste Rente in Deutschland
Die höchsten Renten in Deutschland erhalten derzeit Menschen im Saarland und in Nordrhein-Westfalen. Das zeigt der Rentenatlas 2025 der Deutschen Rentenversicherung. Demnach lag die durchschnittliche Bruttorente nach mindestens 35 Beitragsjahren im vergangenen Jahr im Saarland bei 1.805 Euro pro Monat, in Nordrhein-Westfalen bei 1.773 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen der frühere Ostteil Berlins mit 1.756 Euro sowie Baden-Württemberg mit 1.755 Euro.
Am unteren Ende der Skala stehen mehrere ostdeutsche Bundesländer. Die niedrigsten durchschnittlichen Renten werden in Thüringen (1.572 Euro), Sachsen-Anhalt (1.580 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.591 Euro), Sachsen (1.594 Euro), dem früheren Westteil Berlins (1.631 Euro) und Brandenburg (1.640 Euro) gezahlt. Bundesweit liegt die durchschnittliche Bruttorente bei 1.692 Euro.
Renten-Gefälle: Männer erhalten deutlich mehr als Frauen
Zwischen Männern und Frauen klafft bei der Rente weiterhin eine deutliche Lücke: Männer haben im Durchschnitt 1.892 Euro im Portemonnaie, Frauen hingegen nur 1.459 Euro. Am besten schneiden Männer in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ab, wo sie monatlich 2.013 bzw. 2.005 Euro erhalten. Deutlich niedriger fallen die Renten in Mecklenburg-Vorpommern (1.679 Euro) und Thüringen (1.696 Euro) aus.
Bei den Frauen verschiebt sich das Bild: Die höchsten Renten gehen an ehemalige Ost-Berlinerinnen mit 1.682 Euro und an Rentnerinnen in Brandenburg mit 1.543 Euro. Die niedrigsten Renten hingegen bekommen Frauen in Niedersachsen (1.394 Euro) und in Bayern (1.410 Euro).
Und wo leben die meisten Menschen im Ruhestand? Klarer Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit rund 3,65 Millionen Rentnerinnen und Rentnern – gefolgt von Bayern mit etwa 2,63 Millionen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Die Gründe für die deutlichen Unterschiede
Die Unterschiede in den Rentenhöhen sind weniger ein Spiegel des Rentensystems selbst, sondern vielmehr ein Ergebnis der Arbeitswelt. Entscheidend ist, wie hoch das Einkommen während des Berufslebens war und wie lange Beiträge gezahlt wurden. Regionen mit starken Industrien, hoher Beschäftigung und guten Löhnen erzielen deshalb höhere Rentenwerte.
Wo hingegen strukturelle Nachteile herrschten – etwa niedrige Löhne, weit verbreitete Teilzeit oder viele gebrochene Erwerbsbiografien – fallen die Renten deutlich geringer aus. Solche Muster prägen vor allem einige ostdeutsche und norddeutsche Regionen.

Rentenatlas 2025: Was die Zahlen über die Zukunft verraten
Die aktuelle Verteilung der Rentenhöhen verdeutlicht erneut: Wo man gelebt und gearbeitet hat, prägt die finanzielle Lage im Ruhestand erheblich. Starke Regionen bleiben stark, und historische Strukturen wirken weiter. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass das Rentensystem vor großen Herausforderungen steht – und Reformen dringend nötig sind, um langfristig solide zu bleiben.




