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our weekly heroine: Mandy Barker

Mandy Barker hält den Verfall unserer Welt fotografisch eindrucksvoll fest. Erst auf den zweiten Blick erkennen wir die eigentliche Wahrheit ihrer Kunst.

Mandy Barker
Mandy Barker lehnt hier auf einem Stück verbranntem Plastik, das sie im Meer gefunden hat. Foto: Mandy Barker /

Jede Woche kürt wmn.de eine weekly heroine. Damit wollen wir auf Frauen aufmerksam machen, die uns inspirieren, die die Welt verbessern und ihren eigenen Weg gehen. Dieses Mal hat es die fantastische Fotografin Mandy Barker auf das Siegertreppchen geschafft. Was genau Mandy so heldenhaft macht, erfahrt ihr hier.

Mandy Barker, kurz & knapp

  • Mandy Barker ist eine 56-jährige britische Fotografin und Pionierin.
  • Mit ihren Aktionen gegen das Plastik in den Ozeanen erreichte sie internationale Bekanntheit.
  • Sie hat Ausstellungen rund um den Globus und hält internationale Vorträge, immer mit einem Auge auf dem Thema Umweltverschmutzung.

Mandy Barkers Fotografien

Mandy ist keine gewöhnliche Umweltschützerin. Sie schreit in ihren Gegenspielern (die großen Plastikproduzenten dieser Welt) nicht ins Gesicht, sondern geht einen viel subtileren und somit eindringlicheren Weg. Während Mandy zu den Stränden der Welt reist, sucht sie Plastikteile und jeglichen Müll auf, den sie dort finden kann. 

Aus dem Müll macht Mandy unfassbar eindrucksvolle Bildcollagen. Auf den ersten Blick erkennt man sie als ein Gesamtkunstwerk voller Farben und Schönheit. Bei näherem Hinsehen können wir die einzelnen Teile erkennen: Plastikhandschuhe, Fußbälle, Zahnpastatuben… Das Meer ist vielerorts zu einem Display des menschlichen Versagens geworden.

Mandy Barkers Soup
Mandy Barker arbeitet die Plastikverschmutzung in den Ozeanen dieser Welt künstlerisch auf. Credit: Mandy Barker

Hong Kong Soup (2018)

‘Suppe’ wird das Meerwasser vor Hong Kong (und anderen Großstädten) genannt, das verdreckt, vermüllt und stinkig ist. Mandy begann nach dem Tsunami in Japan im Jahr 2012 in der Suppe zu angeln und was sie dort fand zu Kunst zu machen. Manche der hier entstandenen Bilder wurden auf der Ausbeute von nur einem Sammeltag gemacht.

Penalty (2018)

Mandy arbeitet mit Wortspielen. Mit Penalty macht sie sich einen Begriff aus dem Fußball zu Nutze. Sie ließ sich von den Ozeanen dieser Erde die gefundenen Fußbälle in ihr Atelier in England schicken und machte daraus Kunst, die die Strafbarkeit des übermäßigen Wegschmeißens zeigt.

Planet or Plastic? (2019)

In einem großen Feature im National Geographic Magazine brachte Mandy Plastikmülll aus den unterschiedlichsten Ozeanen zusammen. Unter anderem suchte sie in Hawaii, Kuba, Hongkong und Griechenland nach den Plastikleichen. Was dabei auffiel? Die Menschen schmeißen überall auf der Welt ganz ähnliche Dinge ins Meer.

“Dedicating her work to raise awareness and activism about the global crisis of ocean debris, Barker combines engaging and shocking photographs, sketches, and scientific research to produce some of the most urgently consequential contemporary art of this century.”
Photoeye, June 2019

Mandy Barker
Mandy Barker macht auf die Umweltverschmutzung in den Ozeanen aufmerksam. Credit: Mandy Barker

Eine echte Heldin mit großer Agenda

Wir wissen alle, dass wir zu viel Plastik produzieren, auch ohne alle schockierenden Fakten über den Klimawandel zu kennen. Mandy geht aber noch einen Schritt weiter. Sie macht auf das Problem auf eine Weise aufmerksam, mit der wir alle etwas anfangen können. Keine Ausreden und keine Verharmlosungen sind mehr möglich, wenn wir Mandys traurige und doch wunderschöne Kunstwerke betrachten.

Du suchst nach noch mehr Heldinnen, die uns inspirieren? DariaDaria und Carola Rackete haben uns gezeigt, wie akut der Klimawandel ist, welche Konsequenzen wir erwarten und wie wir selbst etwas tun können, um zu helfen. Starke Frauen wie Ronja von Rönne, Margarete Stokowski und die Comic-Heldin Priya Shatki gaben uns die Inspiration, für unsere Rechte zu kämpfen.