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11 typische Alltagslügen, die auch du schon erzählt hast

Standest du stundenlang im Stau oder hattest plötzlich keinen Empfang mehr, als das wichtige Meeting anstand? In unseren Alltag schleicht sich schnell die ein oder andere Lüge ein.

Junge Frau hält sich die Hände vor den Mund.
Hast du gerade geflunkert? Laut der Wissenschaft lügt jeder Mensch mindestens einmal am Tag. Dabei kommen einige Lügen im Alltag besonders häufig vor. Foto: Shutterstock/VK Studio

Sich aus einer brenzlichen Situation mit einer kleinen Notlüge herauswinden? Das kennen wir wohl alle. Jemanden gezielt zu täuschen und mit einer ausgedachten Lüge hinters Licht zu führen, ist sicher nicht die feine englische Art. Doch ganz ohne Flunkern kommen wir nicht durchs Leben. Ein britisches Forscherteam fand heraus, dass wir Menschen sogar mindestens einmal pro Tag lügen – ob, bewusst oder unbewusst. Einige Unwahrheiten gehen uns dabei super schnell über die Lippen und wir nehmen sie gar nicht als solche wahr. Sich etwas jünger schummeln oder über das Einkommen flunkern? Pustekuchen! Die typischen Alltagslügen sind so plausibel wie harmlos.

Typische Lügen, die du im Alltag bestimmt schon verwendet hast

Deine Freund:innen wollen unbedingt mit dir auf dieses Konzert, doch du kannst ihrem Musikgeschmack einfach nichts abgewinnen. Was machst du? Streng genommen sollte man sagen: Hey, die Musik ist nichts für mich. Geht doch einfach ohne mich. Doch daraufhin könnte eine Diskussion vom Zaun brechen oder deine Liebsten könnten sich verletzt fühlen. Also denken wir uns eine Ausrede aus. Ganz zufällig sind wir genau an diesem Tag krank, stehen im Stau oder haben die Spätschicht aufgedrückt bekommen. So ein Mist… Wenn’s ums Lügen geht, sind wir spätestens seit der Schulzeit sehr kreativ geworden. Dabei sind die typischen Alltagslügen ziemlich simpel. Erkennst auch du dich wieder?

1. Alltagslüge: „Mir geht es gut.“

Geht es dir wirklich gut? Nein, eigentlich bist du müde, hast einen schlechten Tag und trauerst deinem Ex-Freud hinterher. Aber das verschweigst du natürlich, um nicht in Erklärungsnot zu geraten und sagst einfach, dass alles gut ist.

2. Alltagslüge: „Mir geht es nicht gut.“

Auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Du magst einfach nur auf der Couch gammeln und hast überhaupt keine Lust auf Sportkurs? Eine naheliegende Alltagslüge, die in vielen Situationen als Ausrede dient, ist „Mir geht es nicht gut“. Und zack, der Fernsehabend ist sicher!

3. Alltagslüge: „Du siehst gut aus!“

Hat deine Freundin eine neue Frisur oder dein Freund hat sich einen knallbunten Pullover gekauft? Sieht furchtbar aus, denkst du dir. Aber laut aussprechen könntest du das niemals! Schließlich willst du dein Gegenüber nicht verletzen. Also machen wir es uns einfach und heucheln ein: Sieht doch gut aus.

4. Alltagslüge: „Schön, dich zu sehen!“

Zugegeben, vermisst haben wir die ungeliebte Kollegin in unserem Urlaub nicht. Doch beim ersten Wiedersehen im Büro rutscht dann doch eine kleine Floskel über die Lippen, die zwar lieb gemeint, aber trotzdem geflunkert ist…

Junge Frau sucht mit ihrem Handy nach Empfang.
Kein Empfang gehabt oder das Handy war lautlos gestellt? Eine klassische Lüge, die fast jede:r im Alltag schon mal benutzt hat. Foto: Shutterstock/ZaitsevMaksym

5. Alltagslüge: „Ich hatte keinen Empfang.“

Ob Freundeskreis oder Familie – jede:r kennt diese eine Person, die sich stundenlang ans Telefon fesselt. Den Anruf annehmen? Keine Option! Stattdessen: Handy auf Flugmodus. Auch unangenehme Nachrichten lassen sich mit einem „Ich hatte keinen Empfang“ auf später aufschieben. Alternativ geht natürlich auch: Sorry, mein Handy war lautlos gestellt.

6. Alltagslüge: „Ich stand im Stau.“

Huch, schon wieder verschlafen. Schnell anziehen und ab zur Arbeit! Wer zu spät ins Meeting platzt, erklärt sich wohl lieber mit einer kleinen Lüge, also zuzugeben, dass das Bett einfach gemütlicher war.

7. Alltagslüge: „Ich melde mich bei dir.“

Endlich, das langweilige Treffen ist endlich vorbei. Nun soll schon die nächste Verabredung geplant werden – bloß nicht! Schnell in den Bus springen und sich mit einem freundlichen „Ich meld mich bei dir“ verabschieden. Und mal ganz ehrlich: Ihr beide wisst, dass genau das nicht passiert.

8. Alltagslüge: „Wir müssen uns mal wieder sehen.“

Eine typische Alltagslüge, die uns heraus rutscht, wenn wir mal wieder auf entfernte Bekannte treffen, mit denen wir uns doch eigentlich schon immer mal treffen wollten. Nur aus scheinbar unerklärlichen Zufällen ist es dazu nie gekommen. Komisch… doch der Höflichkeit halber sagen wir trotzdem: „Wir müssen uns mal wieder sehen“.

9. Alltagslüge: „Ich habe dir das Geld schon überwiesen.“

Du hast dir für das Mittagessen Geld geliehen und total vergessen, es zurück zu geben? Das gibst du natürlich nicht ehrlich zu, wenn du daran erinnert wirst. Stattdessen entgegnest du ein „Ich hab dir das Geld schon überwiesen“ und zückst schnell dein Handy, um flott eine Online-Überweisung loszuschicken.

10. Alltagslüge: „Ich bin schon auf dem Weg.“

Gerade erst aufgestanden und den ersten Schluck Kaffee getrunken, da klingelt schon das Handy und ein genervtes „Wo bleibst du denn?“ erscheint auf dem Display. Ebenfalls genervt antwortest du: „Bin auf dem Weg“. Zwar ist dein Gegenüber nun beruhigt, doch wegen dieser kleinen Alltagslüge musst du nun ganz schön auf die Tube drücken.

11. Alltagslüge: „Es war lecker, aber ich bin echt satt.“

Du bist zum Essen bei der Familie eingeladen und deine Eltern testen ihre kulinarischen Fähigkeiten an einem neuen Rezept. Naja, der Hunger treibt es rein… Bleibt doch ein Rest auf dem Teller zurück, kommt oft die Frage: Hat es dir nicht geschmeckt? Anstatt ehrlich mit „nein“ zu antworten, ziehen wir uns aus der Affaire und versichern: Es war echt lecker, aber ich bin schon satt. Hauptsache Mama ist glücklich!

Warum wir von Alltagslügen nicht ablassen können

In all diesen Situationen erscheint uns eine kleine Flunkerei leichter als einfach mit der Wahrheit herauszurücken. Daher verbirgt sich jedoch in den meisten Fällen keine böse Absicht, sondern vielmehr ein Versehen. Meist wollen wir unsere Liebsten nicht verletzen, wollen die Kochkünste der Mama nicht verachten oder schlichtweg unsere eigene Vergesslichkeit überspielen. Was auch immer der Grund für die kleinen Lügen im Alltag sind – zur Gewohnheit sollten sie allerdings nicht werden. Denn wenn die Ausrede erst einmal enttarnt ist, kann das ganz schön unangenehm werden. Außerdem kann es ziemlich mühsam sein, sich immer wieder neue, glaubwürdige und kreative Lügen auszudenken. Da ist es doch am besten, die Wahrheit auf den Tisch zu legen, auch wenn sie noch so unangenehm erscheint.