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Geheimnisse verraten: Wie Plaudern deine geistige Gesundheit stärkt 

Geheimnisse behält man in der Regel besser für sich! Doch diese Regel kann in manchen Fällen mit gutem Gewissen gebrochen werden.

Frauen quatschen
Geheimnisse bleiben nicht immer dort wo sie bleiben sollen. Foto: Pexels / Thirdman

Geheimnisse erzählt man nicht weiter – oder? Wir haben alle im Kopf, dass wir Geheimnisse lieber für uns behalten sollten. Doch in manchem Fällen kann es unserer Psyche sogar guttun, das ein oder andere Geheimnis auszuplaudern. 

Wann es gesünder sein kann, ein Geheimnis weiterzuerzählen 

Manchmal tut es uns nicht gut, uns die Plaudereien anderer anzuhören, gerade in toxischen Verhältnissen. Am besten sagen wir der Person direkt, dass sie uns diese toxischen Geheimnisse nicht mehr verraten soll, nur damit es ihr selbst besser geht. “Das Bewahren von Geheimnissen kann auf lange Sicht oft schädlich sein, sowohl physisch als auch psychisch,” so David Ludden auf Psychology Today.

Laut ihm können Geheimnisse psychologisch schädlich sein, weil der Geheimnisträger keine Möglichkeit hat, den Inhalt mit anderen Menschen zu besprechen. Wenn wir Probleme haben, ist es hilfreich, sie mit anderen zu teilen, die uns einen Einblick geben können, wie wir damit umgehen können. Wenn es sich jedoch um Geheimnisse handelt, die auf der Dimension der Unmoral angesiedelt sind, schämen wir uns und zögern, sie mitzuteilen, oft aus gutem Grund. 

Frauen im Gespräch
Das Tratschen tut uns manchmal gut. Foto: Pexels / RF._.studio

Solange wir uns über den Grund für die Geheimhaltung im Klaren sind, können wir verhindern, dass wir in eine schädliche Spirale geraten, in der wir immer wieder darüber nachdenken, so Ludden. 

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Aber in einigen Fällen kann es tatsächlich gesund sein, so etwas auszuplaudern. Du muss das Geheimnis niemandem erzählen, der involviert ist, sondern kannst es einer Person erzählen, die unbeteiligt ist. So legst du selbst die Bürde ab, die dir ungefragt übertragen wurde – und musst selbst keine negativen Konsequenzen fürchten. 

Deshalb ist Plaudern so gut für die Seele 

Ein weiteres Argument für das gelegentliche Weitertratschen von Geheimnissen: Es bringt uns der Person, der wir es erzählen, tatsächlich näher. Klatsch und Lästern erfüllen nämlich soziale Funktionen. So bewährt sich diese Methode schon lange, um zwischenmenschliche Bindungen zu festigen, die Gruppe so zu stärken und sich auch vor Gefahren zu schützen. Auch hier gilt natürlich: Sei ehrlich mit dir selbst und wäge ab welche Konsequenzen es haben könnte, wenn ein Geheimnis ans Licht kommt. So wähle bedacht aus wem du etwas anvertrauen kannst und wem nicht. Doch zumindest der Drang, etwas ausplaudern zu wollen, ist ganz natürlich. 

Wenn wir selbst ein Geheimnis einer anderen Person verraten, tun wir das in der Regel, weil es uns erleichtert. Gleichzeitig bürden wir dieses Wissen damit aber der anderen Person auf. Wenn uns ein Mensch wirklich nahesteht, gehört das zu einer gesunden Beziehung: Sowohl das Anvertrauen als auch das Für-sich-Behalten. Aber sobald wir das Gefühl haben, jemand benutzt uns nur um eigene Last loszuwerden, indem die Person einfach alles, was sie belastet, an uns weitergibt, kann dies toxisch sein.  So solltest du in dem Fall das Gespräch suchen oder dir einfach mal woanders Luft machen.