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An 5 körperlichen Merkmalen erkennst du, ob du hypersensibel bist 

Hochsensibel – was ist das eigentlich? Und wie äußert es sich körperlich? Was es mit den Merkmalen von Hochsensibilität auf sich hat, erfährst du hier.

Frau mit Blumen Hochsensibel
Auch körperlich kann sich Hochsensibilität äußern. Foto: Pexels / Elina Fairytale

Zu laut, zu hell, zu viele Menschen – was für „normal sensible“ Menschen absolut nichts ausmacht, kann für hochsensible Menschen einer absoluten Belastung werden. Der Begriff „hochsensibel“ beschreibt eine Gruppe von Menschen, deren Gehirn alle Informationen, einschließlich Emotionen, Gedanken und Sinneseindrücke, sehr tief verarbeitet. Dadurch sind sie körperlich und emotional sensibler als andere Menschen. Aber wie äußert sich Hochsensibilität eigentlich körperlich? 

Was ist hochsensibel oder hypersensibel? 

Aber was ist nun eigentlich genau gemeint, wenn Begriffe wie Hochsensibilität, Hypersensibilität oder hochsensible Persönlichkeit fallen? 
Wir alle verarbeiten innere und äußere Eindrücke auf eine bestimmte Art und Weise. Doch in Bezug auf die Reizverarbeitung sind durchaus Unterschiede zu erkennen. So nehmen HSP Reize viel intensiver wahr. Das führt dazu, dass es zu einem Zustand der Überreizung beziehungsweise Überforderung kommt. Es ist demnach davon auszugehen, dass die neurophysiologische Verarbeitung von Reizen unterschiedlich erfolgt. Bei Menschen mit Hochsensibilität wird viel weniger gefiltert. 
Hypersensibilität umfasst demnach ein breites Spektrum. Das trägt unter anderem dazu bei, dass sie nicht immer sofort erkannt wird. So wird in verschiedene Teilbereiche unterschieden:  

Pärchen Umarmung hochsensibel
Hochsensibilität äußert sich auf verschiedenen Wegen. Foto: Pexels / Pavel Danilyuk

Sensorisch sensibler Bereich: Hier steht eine sehr feine Sinneswahrnehmung im Zentrum. Geräusche, Licht, Farbe oder Gerüche – all das wird intensiv empfunden. Häufig sind Betroffene sehr lärmempfindlichrasch irritiert und schnell überreizt von all den Eindrücken, die auf sie einwirken. 

Emotional sensibler Bereich: Feinheiten im zwischenmenschlichen Bereich werden hier sehr intensiv empfunden. Betroffene lesen häufig „zwischen den Zeilen“, fühlen sehr stark mit anderen mit beziehungsweise verfügen über ein überdurchschnittliches Maß an Empathie und Intuition. Das kann mitunter zu einer deutlichen Überlastung führen. 

Kognitiv sensibler Bereich: Hier steht die Kognition im Zentrum. Betroffene denken häufig sehr komplex und verfügen über ein starkes Gefühl für Logik beziehungsweise „wahr oder falsch“ oder „schwarz oder weiß“. Das wird dann problematisch, sobald kognitiv sensible Tendenzen das Alltagsgeschehen negativ beeinflussen. 

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5 körperliche Anzeichen, die auf Hochsensibilität hindeuten 

Nun wissen wir bereits, was Hochsensibilität ist und wie sie sich äußert. Doch welche körperlichen Merkmale kann man bei einer Hochsensibilität eigentlich feststellen? Einige davon haben wir hier für dich zusammengestellt. 

1. Schreckhaftigkeit  

Wenn sich jemand an dich heranschleicht, zuckst du zusammen und schreckst hoch? Viele HSPs haben einen hohen „Schreckreflex“, weil ihr Nervensystem auch in nicht bedrohlichen Situationen hochgefahren ist. 

2. Die Kleidung ist wichtig. 

Kratzende Stoffe oder einschränkende Kleidung – wie Hosen mit einem engen Bund oder Strumpfhosen – reizen dich sehr. Natürlich mögen auch Nicht-HSPs diese Dinge nicht, aber eine HSP wählt ihre Garderobe sorgfältig aus, um sie komplett zu vermeiden. Und wenn eine HSP versehentlich eines dieser Dinge trägt, kann das Unbehagen ihre gesamte Erfahrung beeinträchtigen. 

Hochsensibilität äußert sich bei lauten Geräuschen
Zu laute Musik kann uns Gänsehaut verschaffen. Foto: Pexels / KoolShooters

3. Hochsensibel: Die Schmerztoleranz ist geringer

Viele HSPs reagieren empfindlicher auf Schmerzen aller Art, beispielsweise Kopfschmerzen, Körperschmerzen oder Verletzungen. 

4. Du wirst leicht „hangry“ 

HSP neigen dazu, empfindlich auf Veränderungen des Blutzuckerspiegels zu reagieren, so dass sie ziemlich „hangry“ werden können, wenn sie eine Zeit lang nichts gegessen haben. 

5. Kaffee verstärkt die Wirkung 

Manche HSP reagieren empfindlich auf Koffein und brauchen nur sehr wenig davon, um den Rausch zu spüren. Ebenso reagieren einige HSP empfindlich auf die Wirkung von Alkohol. 

Hochsensibel sein ist keine Erkrankung  

Mag die Forschungslage zum Thema auch noch recht dürftig sein, kann dennoch behauptet werden: Um eine (psychische) Störung handelt es sich bei Hochsensibilität nicht! Denn nur zu gerne wird Hypersensibilität mit Krankheitsbildern wie Autismus, AD(H)S oder sozialen Ängsten in Verbindung gebracht.  

Dabei betonte bereits Elaine N. Aron in ihren Ausführungen, dass nicht von einer Erkrankung ausgegangen werden darf, sondern Hypersensibilität einfach ein Persönlichkeitsmerkmal darstellt. Zwar hat Hochsensibilität viele Facetten, was eine allgemeingültige Aussage darüber wie sie sich individuell äußert, schwierig macht. Deshalb sind auch oben genannte Aspekte lediglich eine Auswahl von vielen Merkmalen.