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Öl & Säure: Darum solltest du Kaffee immer filtern

Der Kaffeefilter hat sich bis heute wirklich bewährt. Und das auch zurecht. Erfahre hier, weshalb der Filter noch immer so wichtig ist & woher die Idee eigentlich stammt.

Filterkaffee
© Shutterstock/ Farknot Architect / Shutterstock/ Farknot Architect

Filterkaffee ist eine der beliebtesten Arten, Kaffee herzustellen und zu trinken. Er ist einfach herzustellen, schmeckt gut und man kann ihn mit den verschiedensten Toppings und Leckereien verbessern: Milch, Zucker, Sirup, Sahne und so weiter und sofort. Viele wissen nicht, dass Filterkaffee sogar wacher macht als Espresso: Er hat gut 40-66 mg Koffein pro 100ml. Espresso hat natürlich einen höheren Koffeinanteil, nämlich gut 100-120 mg auf 100ml. Doch da wir vom Filterkaffee meist mehrere Tassen trinken, statt einer kleinen Pfütze, nehmen wir dabei viel mehr Koffein zu uns.

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass wir den Kaffee heutzutage filtern? Wie gesund ist Filterkaffee eigentlich und wie sollten wir ihn kochen? Wir zeigen dir in diesem Artikel, warum du Kaffee filtern solltest und welche No-Gos es gibt.

Darum filtern wir Kaffee

Die offizielle Erfinderin des Kaffeefilters ist Melitta Bentz, eine Hausfrau aus Dresden. Am 20. Juni 1908 (vor mehr als 110 Jahren!) meldete sie das Patent für Kaffeefilter an und erlangte damit schnell Bekanntheit. Was einst als Wohnzimmer-Firma startete, wurde schnell zu einem beliebten Produkt, das bis heute existiert. Denn Melitta-Kaffee und –Kaffeefilter gibt es bis heute zu kaufen.

Der Melitta-Filterkaffee war echte Innovation der damaligen Zeit. Zuvor wurde der Kaffee nämlich meist gebrüht, indem heißes Wasser einfach über das Kaffeepulver gegossen wurde. Das Ergebnis war nicht nur krümelig, sondern in der Regel auch kein echter Gaumenschmaus.

Kaffee ungefiltert? Nein danke.

Abgesehen von einem wirklich unangenehmen Nachgeschmack des ungefilterten Kaffees beinhaltete er Bestandteile und Stoffe, die in einer guten Tasse Kaffee eigentlich nichts zu suchen haben.

Ungefilterter Kaffee enthält mehr Koffein und bestimmte Bitterstoffe im Vergleich zu gefiltertem Kaffee. Außerdem enthält er auch mehr Öle, einschließlich Chlorogensäure, die dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel im Blut zu erhöhen. Besonders für Leute mit Fettstoffwechselstörungen kann das sogar gefährlich sein.

Ein weiterer Faktor ist, dass beim Brühen von ungefiltertem Kaffee die Bohnenpulpe, die Kaffeefette und andere Öle ins Getränk gelangen. Der Geschmack des Kaffees lässt dadurch zu wünschen übrig. Gefilterter Kaffee wird dagegen von diesen Bestandteilen befreit und hat einen weitaus milderen Geschmack.

Löslicher Kaffee: Ungesund oder gesund?

Die Frage tut sich nun auf, ob auch löslicher Kaffee die ungesunden Stoffe des ungefilterten Kaffees enthält. Immerhin löst man das Pulver einfach in Wasser (oder Milch) auf und filtert das Pulver dabei nicht. Dem ist aber nicht so:

In löslichem Kaffee sind normalerweise keine Bohnenpulpe, Kaffeefette oder Kaffeeöle enthalten. Er wird aus pulverisierten Kaffeebohnen hergestellt, die in heißem Wasser aufgelöst werden. Dieser Prozess entfernt die meisten Fette und Öle aus dem Kaffee.

Stattdessen enthält löslicher Kaffee eine Kombination aus Koffein, Antioxidantien und Aromastoffen, die in den Kaffeebohnen enthalten sind. Je nach Marke und Sorte kann es jedoch auch zusätzliche Zutaten wie Zucker, Aromen oder Emulgatoren geben, die den Geschmack und die Konsistenz verbessern sollen.

Kaffeefilter
Melitta Bentz hat den ersten Kaffeefilter erfunden. Foto: imago images/Westend61

Ist das Filtern von Kaffee gesund?

Doch bietet gefilterter Kaffee im Vergleich zu anderen Kaffeesorten auch gesundheitliche Vorteile? Die Antwort ist: Ja. Filterkaffee gilt sogar als besonders gesunder Kaffee. Der Grund dafür liegt jedoch weniger am Kaffee selbst, sondern an der Brühmethode.

Kaffee enthält verschiedene Stoffe, wie beispielsweise Cafestol und Kahweol, die den Spiegel des für den Körper eher schädlichen LDL-Cholesterins in die Höhe treiben. Diese Stoffe gelangen bei den meisten Kaffeemaschinen, wie zum Beispiel bei der Siebträgermaschine, mit dem Wasser in den Kaffee. Wenn wir diesen Kaffee trinken, nehmen wir die Stoffe automatisch in den Körper auf.

Genau an diesem Punkt ist der Filterkaffee aber gesünder. Denn durch den Kaffeefilter gelangen diese beiden Stoffe gar nicht erst bis in das fertige Getränk. Wir nehmen die Stoffe also auch beim Trinken des Kaffees nicht in den Körper mit auf, wodurch der Cholesterinspiegel letztendlich nicht negativ beeinflusst wird, so bestätigt eine norwegische Studie, die im Magazin Open Heart veröffentlicht wurde.

Kaffee Frau Hand Filterkaffee
Bis heute ist der Filterkaffee eines der beliebtesten Kaffeegetränke. Foto: fotografierende/ pixaby via canva.com

An und für sich ist diese Erhöhung des Cholesterinspiegels nicht sonderlich bedenklich, Menschen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel sollten dennoch lieber zu gefiltertem Kaffee greifen, um einem weiteren Anstieg des Cholesterinspiegels vorzubeugen.

Fazit: Kaffee filtern ist heutzutage unverzichtbar

Zwar hat man vor über 100 Jahren den Kaffee noch völlig ohne Filter getrunken, heutzutage ist ein Filter aber essenziell, wenn man einen Anstieg des Cholesterinspiegels durch Kaffee vermeiden möchte. Glücklicherweise gibt es mittlerweile aber zahlreiche Kaffeefilter, die genau das verhindern. Du hast also die Qual der Wahl, mit welchem Filter du deinen Kaffee trinken möchtest.

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