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6 Anzeichen, dass du dringend ein Detox brauchst

Zum Jahresanfang biete sich eine Entgiftungskur an. Doch woran merkt man, dass man ein Detox braucht? Hier sind 6 Anzeichen.

Frau Tee trinken
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Zum Jahresanfang wollen viele ihren Körper von überflüssigen Pfunden befreien. Dafür verzichten sie beispielsweise auf schädliche Stoffe wie Zucker und Alkohol. Doch woran merkt man überhaupt, dass der Körper entschlackt werden muss und eine Entgiftungskur braucht? wmn hat mit dem Internisten Dr. med. Nicolas Gros gesprochen, der 6 Anzeichen dafür nennt, dass ein Detox nötig ist.

Diese Anzeichen sprechen für eine Entgiftungskur

Bei einem Detox wird der Körper von schädlichen Substanzen und Giftstoffen befreit. Man spricht deshalb auch von einer Entgiftung. Für gewöhnlich ist der Körper selbst dazu in der Lage, Schadstoffe auszuschwemmen. Daher ist der Begriff „Entschlackung“ auch nicht wissenschaftlich anerkannt.

Eine Studie hat jedoch gezeigt, dass der Körper bei der Autophagie – das ist der Fachbegriff für den Prozess der körpereigenen Entgiftung – unterstützt werden kann. Zudem gibt es Symptome, die dafür sprechen, dass der Körper Unterstützung bei seinem natürlichen Entgiftungsprozess braucht.

Dr. Nicolas Gros ist Internist und Experte, wenn es um das Thema Entgiftung geht. Er nennt 6 typische Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass ein Detox sinnvoll ist.

1. Müdigkeit

„Ein erstes Anzeichen“, so der Mediziner, „könnte ein anhaltendes Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung sein. Wenn man sich trotz ausreichend Schlaf und Erholung ständig müde und abgespannt fühlt.“

2. Schlechte Verdauung

„Auch eine schlechte Verdauung und Verstopfung sind ein guter Hinweis“, sagt der Internist. „Das Mikrobiom, also unsere Darmflora, ist sensibel und ein guter Indikator.“ 

3. Erhöhte Infektanfälligkeit

„Ein weiteres Anzeichen ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Krankheiten“, so der Experte. „Eine geschwächte Immunabwehr kann auf eine Überlastung des Körpers hinweisen.“

4. Hautprobleme

„Weitere mögliche Symptome sind Hautprobleme wie Akne oder Ekzeme“, so der Arzt.

5. Chronische Schmerzen

Auch „chronische Schmerzen oder Entzündungen, Kopfschmerzen oder Migräne“ können laut Dr. Gros Anzeichen sein.

6. Unwohlsein

Der Entgiftungs-Experte nennt außerdem „ein generell gestörtes Wohlbefinden und ein Gefühl von Unwohlsein“.

Frau Apfel
Nach dem Fasten fühlt man sich leicht und beschwingt und alles schmeckt viel intensiver. Foto: imago images/Addictive Stock

Was ist die beste Entgiftungskur?

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Entgiftungskuren. Populär sind beispielsweise die F. X. Mayr-Kur, der Master Cleanse oder die ayurvedische Panchakarma-Kur. Die meisten Kuren kann man zuhause durchführen, für andere ist ein Aufenthalt in einer speziellen Einrichtung nötig. Doch welche Art von Detox ist die beste?

Ob während der Entgiftung überhaupt nichts gegessen werden soll oder nur eine bestimmte Gruppe von Lebensmitteln, darüber streiten sich die Expert:innen. Dr. Gros hat eine klare Meinung: „Da es tatsächlich bei der Körperreinigung immer um Autophagie geht, ist Fasten sicherlich die beste Alternative. Kein anderer Umstand vermag die Autophagie mehr zu stimulieren als der bewusste Kalorienverzicht. Hierbei sollte man aber auch auf vollwertige, ballaststoff- und proteinreiche Mahlzeiten zurückgreifen – es gibt schlichtweg keinerlei wissenschaftliche Gründe, warum das Fasten nur flüssig oder in Form von Säften erfolgen sollte. “

Beim Stichwort Detox denken viele an tagelanges Hungern, Abführmittel und Heißhunger. Doch der Internist gibt Entwarnung: „Für eine gute Fastenkur gibt es inzwischen eine Reihe von Möglichkeiten, die auch nicht zwingend mit Hotelreisen, Abführmaßnahmen und tagelangem Brühen schlürfen einhergehen. Es gibt professionelle Anbieter von Fastenboxen, wie beispielsweise Salufast. 5 Tage Fasten, täglich 3 vollwertige, vegane Biomahlzeiten mit viel medizinischem Background und Tagesaufgaben über eine eigene App sowie Begleitung durch Prof. Michalsen, Europas führenden Fastenexperten.“ 

Warum Saftkuren laut Experte nicht empfehlenswert sind

Besonders populär sind Saftkuren, auch als „Juice Cleanse“ bekannt. Dabei werden über einen bestimmten Zeitraum nur Säfte oder Smoothies getrunken. Dadurch sollen Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt werden.

Dr. Gros warnt jedoch vor den Risiken: „So kann eine zu lange oder einseitige Saftkur zu Nährstoffmangel führen, insbesondere werden meist Proteine und Fette vernachlässigt. Es gibt sogar Studien, die darauf hindeuten, dass Säfte gerade bei Übergewichtigen das Bauchfett und einen Diabetes Typ II befeuern können. Zudem kann es bei manchen Menschen zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Blähungen kommen.“

Ist Fasten für jeden geeignet?

Trotz der vielen positiven Auswirkungen auf den Körper ist Fasten nicht für jeden geeignet. „Menschen, die aufgrund chronischer Erkrankungen Medikamente einnehmen müssen, sollten dies definitiv mit dem behandelnden Arzt abklären“, so der Mediziner. „Fasten reduziert natürlich das Gewicht (in 5 Tagen durchschnittlich 3 Kilogramm), aber es senkt auch den Blutdruck, das Cholesterin oder den Blutzucker deutlich, sogar die Herzfrequenz. Was bei dem einen gewünscht ist, kann bei dem anderen zu Problemen führen.“

Auch Menschen mit Essstörungen, schweren Depressionen, kleine Kinder im Wachstum sowie Schwangere und Stillende sollten auf das Fasten verzichten.

Entgiftungskur: Das musst du wissen

Falls du dich bei den oben genannten Anzeichen angesprochen gefühlt hast und selbst einen Detox machen möchtest, solltest du vorab einige Dinge wissen. Dr. Gros hat die wichtigsten Fragen für uns beantwortet.

Wie oft muss man einen Detox machen?

„Dies ist immer eine individuelle Frage und ultimativ auch eine Gewichtsfrage. Wer untergewichtig ist bzw. durch das Fasten wird, muss sich zurücknehmen. Sollte das Gewicht keine Rolle spielen, gibt es tatsächlich eine große Spannbreite.

Zum Verständnis: Kalorienmangel und Verzicht waren über Jahrtausende der Normalzustand für unseren Körper. Entsprechend hat der menschliche Körper daraus Vorteile entwickelt – u.a. die Autophagie. Einer der führenden Fasten-Forscher aus den USA spricht entsprechend sogar von monatlichem Fasten. Je nach Ziel und eigenen Anforderungen bzw. Umständen, kann man also monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich fasten. Fasten wird letztlich auch trainiert, es wird also von Mal zu Mal leichter.“

Was kann man gegen den Hunger beim Fasten tun?

„Es gibt gleich einen ganzen Werkzeugkasten gegen dieses gut bekannte und leidige Problem. Das Wichtigste: Man sollte sich das Leben nicht unnötig schwer machen. Bei vollwertigen, ballaststoffreichen Mahlzeiten ist dies gegenüber dem reinen Saft- und Brühe-Fasten ein deutlich geringeres Problem – bei gleichen Ergebnissen versteht sich.

Ein paar konkrete Tipps an die Hand sind Zähneputzen, Bitter-Sprays, viel Wassertrinken, Ablenkung und frische Luft. Zitronen- und Minze-Wasser sind auch beliebt. Grundsätzlich wird das Hungergefühl beim Fasten im Verlauf auch immer geringer.“

Wie vermeidet man den Jo-Jo-Effekt?

„Dieses Zepter hat man ‚leider‘ größtenteils selbst in der Hand. Erfreulicherweise zeigt sich aber deutlich, dass gerade bei einem guten, ganzheitlichen Fasten der Jo-Jo-Effekt signifikant geringer ausgeprägt ist. Die Gründe liegen auf der Hand: schnelle Erfolge motivieren (3 Kilogramm in einer Woche ohne großes Leid), Gesundheitsbildung und -verständnis halten die Motivation aufrecht, denn man lernt beim professionellen Fasten sehr viel über seinen Körper und die eigenen Bedürfnisse. Beispielsweise zeigen die Daten von Salufast, dass Nutzer auch noch 6 Monate nach Anwendung ihre Gewichtsreduktion halten konnten.“