Auch, wenn der Frühling endlich Einzug hält, kann es morgens noch ganz schön kalt sein. Hartgesottene und leidenschaftliche Läufer:innen hält das natürlich nicht vom Joggen bei Kälte ab. Dabei kursieren so einige Mythen darüber, was passiert, wenn man bei kalter Luft laufen geht. Ob das alles wirklich stimmt, erfährst du in diesem Artikel.
Joggen bei Kälte: Das passiert wirklich in deinem Körper
Joggen bei Kälte: Vorbereitung ist alles
Wenn du bei Kälte joggen gehen willst, musst du dich ein wenig mehr vorbereiten, als im Frühling oder Sommer. Bei kalter Luft können sich die Atemwege verengen, was dazu führen kann, dass man schwerer atmet oder husten muss. Deshalb solltest du vor und nach dem Joggen viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Außerdem solltest du dich gut aufwärmen, denn die Kälte kann dazu führen, dass sich die Muskeln und Gelenke steif anfühlen, was das Verletzungsrisiko erhöhen kann. Vergiss nicht, dich nach dem Training zu stretchen. Zieh dich außerdem warm genug an. Oft unterschätzt man beim Laufen die Kälte, da man schwitzt. Gerade hier lauert die Gefahr, sich zu verkühlen und die Abwehrkräfte zu schwächen. Setze am besten auf das Zwiebel-Prinzip und trage mehrere Schichten übereinander.
5 Mythen über das Joggen bei Kälte
Wer an kalten Tagen die Joggingschuhe schnürt, ist mutig. “Deine Lunge gefriert”, sagen die einen. “Du schwächst deine Abwehrkräfte”, sagen die anderen. “Alles Bullshit”, sagen wir. Wenn du ein wenig Zeit in die Vorbereitung steckst, ist das Joggen bei Kälte absolut unbedenklich und kann sogar richtig Spaß machen!
Das passiert, wenn du bei Kälte joggen gehst
Über das Joggen bei Kälte kursieren allerlei Mythen. Wir klären auf, was wirklich passiert, wenn du bei niedrigen Temperaturen laufen gehst.
Mythos 1: Deine Lunge gefriert
Bei jedem Atemzug muss die menschliche Lunge die einströmende Luft erwärmen. Das macht sie auch normalerweise ganz hervorragend. Nur bei allzu zu hohen Minusgraden kann es problematisch werden. Die Lunge kommt mit der kalten Luft nicht klar und es kommt zu Erfrierungen.
Tatsächlich ist das aber erst ab einer Temperatur von mindestens 15 Grad unter Null der Fall – was in Deutschland eine echte Seltenheit ist. Solltest du also vorhaben, im schwedischen Lappland einen Marathon zu laufen, dann bleib doch lieber Zuhause. Ansonsten Entwarnung: Alles unbedenklich!

Mythos 2: Joggingkleidung ist viel zu dünn
Die meisten Joggingpants sind so dünn wie eine zweite Haut. Zum Laufen ist das ideal, doch warm halten die Dinger nicht. Doch das ist überhaupt nicht schlimm. Du brauchst keine Thermohose, um beim Joggen in der Kälte Spaß zu haben.
Beine und Arme sind hier eher Nebensache. Bei der richtigen Kleidung fürs Jogging solltest du vielmehr darauf Acht geben, dass Oberkörper und Rumpf vor Wind und Wetter geschützt sind. Besorge dir am besten eine Windbreaker-Jacke. Auch ein Stirnband ist sinnvoll gegen kalte Öhrchen.

Mythos 3: Joggen bei Kälte macht keinen Spaß
Menschen, die ohnehin gerne joggen, werden auch das Laufen in der Kälte zu schätzen wissen. Nicht nur, dass wir die herrliche Winterlandschaft um uns herum beobachten und dabei unsere Lieblingsjogging-Playlist hören können.
Die Kälte macht uns nachweislich auch noch fröhlicher. Laut einer Studie der Duke University in Durham/North Carolina wirkt Ausdauertraining in der Kälte gegen Depressionen. Das Glückshormon Serotonin wird dabei 4-mal besser ausgeschüttet als mit Antidepressiva. Schon mal etwas vom Runner’s High gehört?

Mythos 4: Du bringst nicht dieselbe Leistung
Im Gegenteil! Eine Studie der University of Massachusetts fand sogar heraus, dass bei Kälte noch mehr Leistung möglich ist. Bei niedrigen Temperaturen (um die 5 Grad-Marke) arbeitet das Herz-Kreislaufsystem am effizientesten. Höhere Temperaturen lassen Sauerstoff nämlich schwerer in die Muskeln eintreten als kalte.
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Mythos 5: Du kannst dich beim Vorbeijoggen mit Corona anstecken
Absoluter Schwachsinn. Wer sich beim Vorbeijoggen mit dem Coronavirus ansteckt, der macht etwas grundlegendes falsch beim Laufen. Denn eine Anteckung mit dem Virus ist nur dann möglich, wenn man sich über längere Zeit nahegekommen ist.
Nicht umsonst gelten die Abstandsregeln. 15 Minuten werden zudem als Richtwert genommen, der die Ansteckungsgefahr erhöht. Dennoch haben wir hier für dich ein Knigge zusammengestellt, mit dem du dich beim Joggen auf keinen Fall anstecken wirst.
Fazit: Joggen bei Kälte ist kein Problem
In der Kälte zu joggen, ist für die meisten absolut unbedenklich. Vergiss dabei aber trotzdem nie, auf deinen Körper Acht zu geben. Zu heftiges und zu langwieriges Ausdauertraining ist bei zu niedrigen Temperaturen tatsächlich ungesund. Wenn es dir nicht gut geht oder du beginnst, zu zittern, dann auf, auf: Zurück ins Warme!