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Netzbeweis bei DHDL: So beweist du Cybermobbing richtig

Mit Netzbeweis soll es einfacher werden, gegen Hass und Mobbing im Netz vorzugehen. Wir erklären, wie das Tool benutzen kannst, auch für private Chats.

gründer von netzbeweis bei dhdl
Die Gründer:innen von Netzbeweis wollen das Anzeigen von Cybermobbing einfacher machen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Heute Abend stehen vier Jurist:innen bei Höhle der Löwen. Alle von ihnen haben bereits Opfer von Cybermobbing und -kriminalität vertreten und sind dabei auf ein Problem gestoßen: Oft werden die Beweise nicht sorgfältig genug dokumentiert und sind dann vor Gericht unzulässig. Netzbeweis soll das ändern.

Das Netz ist KEIN straffreier Raum

Manche Menschen nutzen die Anonymität des Internets, um andere Menschen fertig zu machen. Und das nicht nur bei bekannten Persönlichkeiten, sondern auch im privaten Umfeld. Sie werden ausfällig und machen sich mit Beschimpfungen, Hetze, Hassrede oder sogar Androhungen von Gewalt strafbar.

Was kann angezeigt werden? (Laut Polizeidürdich.de)

  • Cybermobbing fällt meist unter Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung
  • Der Upload von Privatfotos und -videos ohne Zustimmung der darauf befindlichen Personen ist strafbar. Hier können Betroffene eine Zivilklage oder Strafanzeige stellen.
  • Wird mit Gewalt gedroht, fällt es meist unter Nötigung & Bedrohung oder Nachstellung

Wenn du selbst Opfer bist, oder jemanden kennst, der unter Cybermobbing leidet, ist die Beweissicherung das A und O. Dabei reichen einfach Screenshots leider nicht immer aus, da sämtliche Daten und Urzeiten enthalten sein müssen, sowie mögliche Hintergrundinfos zu der Konversation. Und hier will Netzbeweis helfen:

was tun gegen cybermobbing
Mit Netzbeweis gegen Cybermobbing vorgehen: Die DHDL-Jury ist begeistert. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Was ist „Netzbeweis“ aus „Die Höhle der Löwen“?

Netzbeweis ist ein Onlinetool, welches die Beweisaufnahme von Cybermobbing sichern soll. Das Einzige, was du dafür benötigst, ist der Link zu dem Post oder der Konversation, in der das Cybermobbing stattgefunden hat.

Diesen Link gibst du auf der Internetseite von Netzbeweis ein und lässt dir dann den gesamten Report per E-Mail schicken. Das Tool durchsucht den gesamten Link und dokumentiert ihn rechtskräftig, mit allen Details, die ein Gericht benötigt. Für Privatpersonen ist das Website-Tool kostenlos, für Kanzleien und Firmen muss ein Abo erworben werden.

Der Haken daran: private Cybermobbing-Attacken

Während dem Pitch bei DHDL ging mir eine Frage durch den Kopf: Was ist, wenn mein Profil privat ist und das Tool so nicht auf den Link zugreifen kann? Denn bisher kann man über die Website nur Chats und Tweets aufzeichnen, die öffentlich stattfinden.

Aber auch dafür gibt es bereits eine Lösung, allerdings mit einem Haken: Das Team von Netzbeweis hat für diesen Fall ein Browser-Add-on (Chrome & Edge) entwickelt. So kann man sich in sein Profil einloggen und die entsprechende Konversation öffnen. Das Add-on kann dank Browser auf die Daten zugreifen und alles dokumentieren.

ABER: Das Add-on ist nicht kostenlos und setzt ein Netzbeweis-Abo oder -Paket voraus. Die Pakete starten ab zehn Euro pro Beweis-Report. Trotzdem ist es ein kleiner Preis, wenn damit Täter:innen gestoppt werden können.

Wenn du selbst Opfer von Cybermobbing bist, kannst du dich an den Weißen Ring wenden. Hier bekommst du online, vor Ort oder am Telefon Beratung, Unterstützung oder auch nur ein offenes Ohr.
Telefonnummer: 116 006

Auf Cybermobbing-hilfe.de bekommen Kinder und Jugendliche, die von Cybermobbing betroffen sind, eine unverbindliche Online-Beratung von Gleichaltrigen.

Was du tun kannst gegen Cybermobbing, erfährst du auch noch einmal auf der Infobroschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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