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Kontrolle im Home-Office – unglaublich was der Chef darf 

Nur weil du nicht im Büro arbeitest, heißt das nicht, dass dein Chef dich nicht im Blick hat. Mit diesen Methoden übt er trotz der Entfernung Kontrolle aus.

Sport im Homeoffice
© Imago Images/ Westend61

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Kontrolle im Homeoffice: Die COVID-19-Pandemie hat dazu geführt, dass die Zahl der Home-Office-Vereinbarungen weltweit erheblich gestiegen ist. Dies hat den Arbeitgeber:innenn viele Möglichkeiten eröffnet, Geld für Büroräume zu sparen, und den Arbeitnehmern flexiblere Arbeitsregelungen ermöglicht, aber auch Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der Chef:innen aufgeworfen, ihre Mitarbeiter:innen, die aus der Ferne arbeiten, zu kontrollieren. Wir werden hier die Möglichkeiten untersuchen, die ein Chef hat, um seine Mitarbeiter:innen im Home-Office zu kontrollieren.

Frau müde Augen
Spioniert dein Chef dich über dein Arbeitshandy aus? Foto: Getty Images/ PRImageFactory

Spionagesoftwares werden immer beliebter

Spionagesoftware, Kontrolle der E-Mails, Privatdetektiv: Die Liste der theoretischen Möglichkeiten, um Mitarbeiter:innen zu überwachen, ist lang. Sogenannte Keylogger oder Monitoring-Tools wie Activtrak, Timedoctor oder Hubstaff aus den USA erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Sie zeichnen Mausbewegungen und Tastaturanschläge auf, kontrollieren das Surfverhalten oder verfügen über eine GPS-Ortung. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, gibt es für diese Art von Schnüffelsoftware auch Käufer aus Deutschland und Europa. Seit März 2020 hätten sich die Anfragen verdreifacht.

schreibtisch aufräumen
Datenschutz ist auch bei Thema Home-Office essentiell. Foto: Gettyimages / Morsa Images

Datenschutz ist uns in Deutschland heilig

Im Gegensatz zu den USA sind die Rechte des Arbeitgebers in Deutschland sehr eingeschränkt. Jedwede Art der Überwachung muss datenschutzkonform sein. Das heißt, Chef:innen brauchen einen berechtigten Zweck, wenn sie dich kontrollieren wollen. Der liegt zum Beispiel vor, wenn ein konkreter Verdacht einer schweren Pflichtverletzung besteht oder wenn Arbeitgeber:innen stichprobenartig überprüfen wollen, ob die Mitarbeiter:innen ihre Dienstgeräte auch privat nutzen.

Unabhängig von solchen Spionagensoftwares haben Arbeitgeber:innen noch andere, legitime Möglichkeiten, auch im Homeoffice ihre Kontrolle walten zu lassen.

Frau am Tisch im virtuellen Meeting
Meetings müssen manchmal schnell gehen. Doch sollten wir sie auch so schnell beenden? Foto: Pexels / EKATERINA BOLOVTSOVA

Kontrolle durch Kommunikation

Die erste Möglichkeit, die ein:e Chef hat, um seine Mitarbeiter:innen im Home Office zu kontrollieren, ist die Kommunikation. Eine effektive Kommunikation ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter:innen bei der Arbeit von zu Hause aus produktiv und engagiert bleiben.

Chef:innen können Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen, E-Mail und Instant Messaging nutzen, um mit ihren Mitarbeiter:innen in Kontakt zu bleiben und ihnen Anleitung und Feedback zu ihrer Arbeit zu geben. Regelmäßige Rückmeldungen können auch dazu beitragen, ein Gefühl der Verantwortlichkeit zu schaffen und sicherzustellen, dass die Mitarbeiter ihre Fristen einhalten und ihre Ziele erreichen.

Erwartungen und Richtlinien

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, klare Erwartungen und Richtlinien aufzustellen. Dazu gehören die Festlegung von Fristen, die Formulierung spezifischer Aufgaben, die erledigt werden müssen, und die Erteilung klarer Anweisungen, wie sie zu erledigen sind. Indem er klare Richtlinien und Erwartungen aufstellt, kann der Chef dafür sorgen, dass seine Mitarbeiter auch bei der Arbeit von zu Hause aus konzentriert bei der Sache bleiben.

Kontrolle im Home-Office durch Überwachung

Die Überwachung ist eine weitere Möglichkeit, die ein:e Chef:in hat, um die Mitarbeiter:innen im Home-Office zu kontrollieren. Die Überwachung kann zwar dazu beitragen, dass die Mitarbeiter:innen bei der Sache bleiben und ihre Ziele erreichen, sie kann aber auch als aufdringlich empfunden werden und das Vertrauen der Mitarbeiter untergraben.

Um diese Bedenken auszugleichen, können Chef:innen transparente und nicht-invasive Überwachungsinstrumente einsetzen, wie z. B. Zeiterfassungssoftware oder Projektmanagement-Tools, die es den Mitarbeiter:innen ermöglichen, ihre Fortschritte und Leistungskennzahlen zu sehen.

Chef kümmert sich Gespräch
Vertrauen ist auch im Arbeitsverhältnis unerlässlich. Foto: IMAGO/Westend61

Schulungen und Unterstützung

Schulung und Unterstützung sind ebenfalls wichtige Möglichkeiten, die ein:e Chef:in hat, um Mitarbeiter:innen im Home Office zu „kontrollieren“. Fernarbeit kann für Mitarbeiter:innen, die an eine Büroumgebung gewöhnt sind, eine Herausforderung darstellen, und Chef:innen können ihnen durch Schulungen und Unterstützung helfen, sich an diese neue Arbeitsweise anzupassen. Dazu können Schulungen zu Fernarbeitstools und Kommunikationsstrategien gehören, aber auch der Zugang zu Ressourcen und Unterstützungsdiensten, die den Mitarbeiter:innen helfen, mit Stress umzugehen und ihre Work-Life-Balance zu wahren.

Kontrolle im Home-Office: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten

Die Möglichkeiten, die ein Chef hat, um seine Mitarbeiter im Home-Office zu kontrollieren, sind zahlreich. Wirksame Kommunikation, klare Erwartungen und Richtlinien, Überwachung, Schulung und Unterstützung sind allesamt wichtige Instrumente, die Chef:innen einsetzen können, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter:innen produktiv, engagiert und verantwortungsbewusst bleiben, während sie von zu Hause aus arbeiten.

Es ist jedoch wichtig, dass die Chef:innen ein Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Vertrauen finden, da Mikromanagement oder aufdringliche Überwachung die Moral der Mitarbeiter untergraben und die Vorteile der Fernarbeit untergraben können. Indem sie sich auf Transparenz, Vertrauen und Unterstützung konzentrieren, können Chefs dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter in der Home-Office-Umgebung gedeihen.

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