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Gehaltsverhandlung: Warum die Inflation kein gutes Argument ist

Alles ist teuer und das Gehalt bleibt gleich. Irgendetwas kann da nicht stimmen. Klingt nach einem guten Argument für deine bevorstehende Gehaltsverhandlung? Besser nicht!

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© Getty Images/ Maskot

5 Fehler, die du in Gehaltsverhandlungen vermeiden solltest

Möchtest du für dich mehr Gehalt rausschlagen, solltest du einige wichtige Dinge beachten.Wir zeigen dir fünf Fehler, die du in Gehaltsverhandlungen vermeiden solltest.

Gerade in diesen Zeiten: Wir spüren jeden Tag, wie alles teurer wird, nur unser Gehalt bleibt gleich. In der modernen Arbeitswelt sind Gehaltsverhandlungen für Arbeitnehmer:innen, die sich ein angemessenes Vergütungspaket sichern wollen, ein alltägliches Ereignis. Bei diesen Verhandlungen könntest du die Inflation als Grund für ein höheres Gehalt anführen. Obwohl die Inflation sicherlich ein Faktor ist, der sich auf deine Lebenshaltungskosten und die Kaufkraft auswirkt, ist sie bei Gehaltsverhandlungen kein starkes Argument.

Mögliche Inflationsspirale

Ökonom:innen warnen laut der Plattform Kununu davor, dass Gehaltserhöhungen die Inflation weiter anheizen könnte. Die Begründung: Höhere Gehälter führen dazu, dass Firmen die Preise wieder anheben müssten. Das führt wieder zu gesteigerten Kosten der Verbraucher:innen. Daraus würde sich dann eine Spirale ergeben, die die Inflation immer weiter vorantreibt.

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Wie viel bist du als Mitarbeiter:in wert? Foto: imago images/Westend61

Konzentriere dich auf deine Wertigkeit

Zweitens solltest du dich bei Gehaltsverhandlungen auf deinen Wert als Mitarbeiter:in konzentrieren. Dieser Wert sollte auf deinen Fähigkeiten, deiner Erfahrung und deinem Beitrag zum Unternehmen beruhen und nicht auf der Inflationsrate. Wenn man mit der Inflation argumentiert, verschiebt sich der Schwerpunkt. Deine Qualifikationen und deine Leistung gehen neben einem breiteren wirtschaftlichen Trend unter, der deinen Wert des für das Unternehmen möglicherweise nicht genau widerspiegelt.

Know your facts!

Schließlich darf nicht vergessen werden, dass Arbeitgeber:innen bei der Festlegung des Gehalts eines Mitarbeiters viele Faktoren zu berücksichtigen haben. Dazu gehören Budgetbeschränkungen, die Kosten für Sozialleistungen und die Gehälter vergleichbarer Mitarbeiter:innen. Ein Argument, das sich auf die Inflation stützt, berücksichtigt diese Faktoren möglicherweise nicht und führt möglicherweise nicht zu einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung.

Frau hält Geld in der Hand
Habe ich automatisch einen Anspruch auf Inflationsausgleich? Foto: shutterstock/VAKS-Stock Agency

Automatischen Anspruch auf Inflationsausgleich?

Bist du ein:e Arbeitnehmer:in, hast du keinen automatischen Anspruch auf einen Lohnausgleich bei einer Inflation. Das bedeutet, dass Gehaltserhöhungen nicht automatisch kommen – allerdings gibt es den Plan für ein Inflationsausgleichsgesetz. Das kommt mit dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung und soll die Verbraucher:innen vor allem in Sachen Steuern entlasten. Beispielsweise wird der Grundfreibetrag erhöht. Ziel ist es, besonders die Mitte der Gesellschaft zu entlasten, so sollen Arbeitnehmer:innen im kommenden Jahr rund 192 Euro (netto) mehr im Jahr zur Verfügung haben.

Gehaltsverhandlung: Stütze dich nicht auf die Inflation

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Inflation zwar ein Faktor ist, der sich auf die Lebenshaltungskosten auswirkt, aber kein starkes Argument für Gehaltsverhandlungen darstellt. Stattdessen solltest du dich auf deine Wertigkeit konzentrieren und auf der Grundlage deiner Fähigkeiten, Erfahrungen und Beiträge verhandeln. Dieser Ansatz hilft dir dabei, ein faires Gehaltspaket zu erhalten.