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Jusos wollen 60.000-Euro-Grunderbe für alle Volljährigen – so soll es finanziert werden

Menschen erben enorme Vermögen, während andere leer ausgehen. Um dieser sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken, fordert der Vorstand der Jusos ein beträchtliches Grunderbe für alle 18-Jährigen.

Ein Mann hält mehrere 500-Euro-Scheine in der Hand.
© Getty Images

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Die weltweite Verteilung von Vermögen zeigt starke Ungleichheiten, auch innerhalb Deutschlands. So wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer. Dies wird besonders deutlich anhand von Erbschaften: Während einige Glück haben und ein millionenschweres Erbe erhalten, gehen andere leer aus oder erben sogar Schulden. Dieses Ungleichgewicht gefährdet die Chancengleichheit junger Menschen, deren Perspektiven oft von der finanziellen Situation ihrer Familie abhängen. Um diesem entgegenzuwirken, fordert die SPD-Jugendorganisation (Jusos) für alle über 18-Jährigen ein Grunderbe von 60.000 Euro

Jusos wollen 60.000-Euro-Grunderbe für alle Volljährigen

60.000 Euro für alle 18-Jährige? Zugegeben, das klingt viel zu schön, um wahr zu sein. Doch genau das fordert nun die Jugendorganisation der SPD (Jusos). „Die Idee einer Gesellschaft, in der Arbeit die treibende Kraft für Wohlstand ist, verkommt mit dem aktuellen System zur Legende“, sagte Mohamed dem Tagesspiegel.  „Viele andere leben von Monat zu Monat und sind schon froh, wenn die Reparatur einer kaputten Waschmaschine sie nicht im nächsten Monat hungern lässt“, so Mohamed. Den Jusos zufolge kann ein Grunderbe, begleitet von anderen Maßnahmen, diesen „Teufelskreis“ durchbrechen. 

Nach den Berechnungen der Jusos belaufen sich die Kosten auf 45 Milliarden Euro. Gemäß dem Antrag des Juso-Bundesvorstands, der dem Tagesspiegel vorliegt, soll dieses Grundvermögen ausschließlich an den Wohnsitz in Deutschland gebunden sein und unabhängig vom Aufenthaltsstatus ausgezahlt werden.

So soll das Grunderbe finanziert werden

Wie das ganze Vorgaben finanziert werden soll, wissen die Jusos auch schon. Demnach soll die Zahlung über eine Erbschaftsteuer finanziert werden. Diese Steuer würde bei einem Freibetrag von einer Million Euro mit einem Satz von zehn Prozent beginnen. Sie soll progressiv gestaltet sein, sodass Vermögen über dieser Schwelle gestaffelt höher besteuert wird: Die zweite Million würde mit 20 Prozent, die dritte mit 30 Prozent und ab der neunten Million mit einem Spitzensteuersatz von 90 Prozent besteuert werden.

Laut den Jusos könnten durch die Erbschaftsteuer „nicht einmal 15 Prozent der rund 400 Milliarden Euro, die jährlich ohne eigenes Zutun vererbt werden, eingenommen und neu verteilt werden.“

Gedanke zum Grunderbe ist nicht neu

Die Idee, eine Grunderbe auszahlen ist allerdings nicht neu. Im Jahre 2022 plädierte Marcel Fratzscher, Präsident des Berliner Wirtschaftsinstituts DIW, für ein Grunderbe in Höhe von 20.000 Euro. Seine Intention ist dabei dieselbe: Menschen, die bei Erbschaften innerhalb ihrer Familie leer ausgehen, sollen vom Staat einen Startkapital erhalten, um eigenständig Vermögen zu schaffen und ihre Karrierechancen zu verbessern.