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Kommt das Aus der Kirchensteuer? So viele Deutsche sind dafür

In Deutschland treten immer Menschen aus der Kirche aus. Anlass also einmal über die Kirchensteuer nachzudenken. Eine neue Umfrage zeigt nun, was die Deutschen wirklich von der Kirchensteuer halten.

Geld und ein Dokument mit der Aufschrift "Kirchensteuer"
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

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Im Jahr 2022 haben über eine halbe Million Menschen die katholische Kirche verlassen, wie von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im vergangenen Monat mitgeteilt wurde. So sind im Laufe des Jahres 2022 rund 522.821 aus der Kirche ausgetreten. Ein Grund dafür ist die sogenannte Kirchensteuer. Eine aktuelle Studie zeigt nun, was die Mehrheit der Deutschen von dieser halten.

Mehrheit der Deutschen findet Kirchensteuer nicht zeitgemäß

Zahlst du Kirchensteuer oder holst du die monatliche Abgabe für ein Aquädukt der Vergangenheit? Falls Letzteres deine Meinung widerspiegelt, dass stehst du mit dieser Meinung hierzulande nicht alleine dar. Denn eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hat ergeben, dass rund 75 Prozent der Menschen in Deutschland der Ansicht sind, dass nicht mehr für zeitgemäß. Lediglich 13 Prozent der Befragten halten die Kirchensteuer gerechtfertigt und als zeitgemäß. Weitere 13 Prozent haben keine Angaben gemacht oder keine Meinung dazu geäußert.

Obwohl die Zahl der Kirchenaustritte immer weiter zunimmt, hat die katholische Kirche laut der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im letzten Jahr einen Anstieg der Kirchensteuereinnahmen auf über 6,8 Milliarden Euro verzeichnet. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erzielte im selben Zeitraum Einnahmen von über 6,2 Milliarden Euro. 

Gemäß einer Prognose, die 2019 veröffentlicht wurde, könnten die Kirchensteuereinnahmen bis zum Jahr 2060 aufgrund steigender Löhne der Steuerzahler auf einem Niveau von etwa 13 Milliarden Euro bleiben. Allerdings werden die Ausgaben in diesem Zeitraum erheblich ansteigen und könnten sich in rund 40 Jahren auf knapp 25 Milliarden Euro belaufen. Diese Entwicklung würde zu einer Kaufkraftminderung führen, die voraussichtlich 51 Prozent unter dem Stand von 2017 liegen wird. Angesichts dieser Prognose haben die Kirchen bereits seit einiger Zeit einen Sparkurs eingeschlagen.

Kirche verliert zunehmend an Mitglieder:innen

Beiden großen Kirchen bereitet der massenhafte Verlust von Mitglieder:innen große Sorgen. Im Jahr 2022 traten allein über eine halbe Million Menschen aus der katholischen Kirche aus, während rund 380.000 Menschen die evangelische Kirche verließen. Doch warum kehren so viele der Kirchen den Rücken? 

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Auf diese Frage liefert die Umfrage mögliche Gründe. So gaben 43 Prozent der Befragten,  die sich als Christen bezeichneten, an, dass die Kirchensteuerzahlungen sie zu einem Austritt bewegen könnten. Fast die Hälfte (49 Prozent) nannte den Skandal um sexuellen Missbrauch als möglichen Grund für einen Kirchenaustritt. 25 Prozent der Befragten nannten einen schwindenden Glauben als möglichen Grund für den Kirchenaustritt, während 20 Prozent einen Reformstau angaben. Nur 18 Prozent gaben an, dass es für sie keine Gründe gebe, aus der Kirche auszutreten.

Quellen: ZDF und Tagesspiegel