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FH oder Uni? Wir machen den Vergleich!

FH oder Uni? Viele haben nach dem Abitur nur die Uni im Kopf. Aber Fachhochschulen holen auf. Wir verraten dir, worin sich beide unterscheiden & was besser zu dir passt.

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Studieren muss man sich leisten können. Kommt bald das elternunabhängige BAföG? Foto: dusanpetkovic/Gettyimages Foto: dusanpetkovic/Gettyimages / dusanpetkovic/Gettyimages

Nach dem Abitur stehen viele vor der Frage: Uni oder FH? Für einen Bachelor- oder Masterabschluss entscheiden sich die meisten für die Uni. Aber auch auf Fachhochschulen können diese Abschlüsse erreicht werden. Außerdem sind Fachhochschulen eine Alternative, wenn der NC nicht für den gewünschten Studiengang auf der Uni ausreicht. Auch die Vertiefungen in den Fachbereichen fallen an den Universitäten und FHs oft unterschiedlich aus.

Generell gewinnt die Fachhochschule an Beliebtheit und gleicht sich der Uni immer mehr an. Viele FHs nennen sich nicht umsonst „Hochschule für angewandte Wissenschaften“. Das kommt einer Uni-Bezeichnung schon sehr nahe und zeigt, dass sich das Zwei-Klassen-Studium langsam verabschiedet. Wir vergleichen beide Institutionen und zeigen dir, welche besser zu dir passt.

1. Zulassung

Dein Abiturzeugnis qualifiziert dich der Regel für ein Studium auf einer FH oder Uni. Für eine Fachhochschule reicht bereits die Fachhochschulreife. Den schulischen Teil hast du beim G8-Modell nach der 11. Klasse, nach dem G9-Modell nach der 12. Klasse erreicht, auch ohne die Abiturklausuren mitgeschrieben zu haben. Für den beruflichen Teil arbeitest du ein halbes oder ganzes Jahr in einem Betrieb als Praktikant:in.

Aber: Zulassungsvoraussetzungen sind auf Länderebene geregelt, die Anforderungen unterscheiden sich. Deswegen ist ein Studium an einer Uni mittlerweile auch ohne Abitur möglich. Beispielsweise durch eine Ausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung.

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Ein Nachteil an Unis: Prall gefüllte Vorlesungssäle. Foto: getty images/skynesher Foto: getty images/skynesher

2. Auswahl der Fachrichtung

Es gibt einige Fächer, für die dir keine andere Wahl bleibt, als sie an einer Universität zu studieren. Dazu gehören zum Beispiel Germanistik, Jura oder Medizin. Willst du in eine dieser Richtungen gehen, brauchst du dir die Frage, ob Uni oder FH, gar nicht erst zu stellen.

An Unis ist es einfacher, eine spezielle berufliche Richtung auszuwählen, obwohl die Lehrpläne im Laufe der Zeit immer strenger durchgeplant wurden. Wenn du ein sehr spezialisiertes Berufsfeld anstrebst, ist die Universität also die bessere Wahl.

3. Betreuung

Während bei einer Uni-Vorlesung bis zu 500 Studierende in den Vorlesungssälen sitzen, sind es bei FHs selten mehr als 40 auf einmal. In kleineren Gruppen lernt es sich nicht nur leichter, es bedeutet auch, dass die Dozierenden mehr Zeit für dich haben.

An Unis bist du häufiger auf dich allein gestellt. Wenn es dir schwerfällt, eigenständig zu arbeiten, wird es an der Uni tricky. Hier besteht für die Vorlesungen nicht einmal Anwesenheitspflicht, an der FH dagegen schon. So wirst du zwar durch den Stoff gezogen, hast den aber am Ende auch drauf.

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Praxisbezogen arbeiten aber gut verdienen? Dann ist die FH das richtige für dich. Foto: istock.com/sanjeri

4. Theorie & Praxis

Der Bildungsauftrag einer Universität sieht vor, den wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden. Studierende sollen lernen, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten. Das bedeutet für dich ganz einfach, dass das Studium theoretischer ist. Das Studium an Fachhochschulen ist dagegen tatsächlich häufig anwendungsbezogener. Das hat einen riesigen Vorteil: Du kannst dich schneller in den späteren Job einarbeiten.

Die Dozent:innen an der FH sind außerdem ganz automatisch tiefer in der Praxis drin. Sie müssen mehr als fünf Jahre beruflich gearbeitet haben. Für Uni-Professor:innen gilt das nicht. Universitäten versuchen deshalb, ihr Defizit zum Beispiel über Pflichtpraktika auszugleichen.

5. Promotion

Nachdem sich das Bachelor-Master-System durchgesetzt hat, wurden zumindest diese beiden Abschlüsse gleichgestellt. Nicht so bei der Promotion. Nur die Universitäten haben ein Promotionsrecht. Fachhochschüler:innen müssten dafür noch einmal mit einer Universität zusammenarbeiten.

Aber dieser Uni-Vorteil bröckelt. Auch Fachhochschulen wollen das Promotionsrecht haben. In absehbarer Zeit könnte das sogar möglich sein.

Fazit: Das anwendungsorientierte Studium hat Erfolg

Die Zahl der Studierenden an FHs steigt, aktuell sind sogar rund 40 Prozent aller Studierenden an einer Fachhochschule eingeschrieben. Die gleichwertigen Abschlüsse und der starke Praxisbezug sind riesige Pluspunkte. Vor allem, wenn man nicht unbedingt in der Theorien forschen möchte, sondern einen „handfesten“ Beruf anstrebt.

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