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Diese 3 Fragen solltest du im Job nicht mehr stellen 

Fragen stellen ist das A und O im Job. Doch wie stellt man die richtigen Fragen? Expert:innen sind sich einig: Fragenkataloge müssen überarbeitet werden.

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Worauf kommt es im Job am meisten an? Die richtigen Fragen sollten gestellt werden. Foto: Pexels / Jeys Tubianosa

Laut Business-Expert:innen sind manche Fragen im Job schon völlig outdated. Egal ob es sich um Krisenbewältigung, einen Bewerbungsprozess oder Alltagsfragen im Job handelt, Fragen über Fragen kommen täglich auf. Welche Fragen das Business aber eigentlich vorantreiben, erfährst du hier. 

Job: Diese 3 Fragen solltest du nicht mehr stellen 

„Fragen zu stellen, hält die Menschen bei der Stange, was von größter Bedeutung ist, wenn man versucht, das Denken oder Verhalten einer Person zu beeinflussen“. So lautet die Schlussfolgerung eines zehn Jahre alten Artikels in der Harvard Business Review von Chris Musselwhite und Tammie Plouffe. Die Idee, dass Führungskräfte mehr Einfluss nehmen können, wenn sie die richtigen Fragen stellen, geht jedoch noch viel weiter zurück. 

Je weniger Zeit die Menschen in einer Organisation damit verbringen, zu reflektieren und Fragen zu stellen, desto weniger stimmen sie miteinander überein, was wichtig ist, und desto größer ist die Gefahr, dass sie mit Dingen beschäftigt sind, die keine Auswirkungen haben. Fragen untergraben nicht die Autorität und das Vertrauen, sondern tragen dazu bei, diese Qualitäten zu stärken. Deshalb sind laut Expert:innen die Fragen, die wir uns stellen, manchmal gar nicht mehr so aktuell. 

Frau im Büro
Die falschen Fragen gibt es nicht, oder? Foto: Pexels / Mikhail Nilov

1. „Wie konnte das passieren?“ 

Gerade in kritischen Zeiten in denen sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende vor neuen Herausforderungen stehen, ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Sowohl sich selbst als auch ans Team. Dabei gilt: Die Führungskräfte wollten herausfinden, warum man sich in einer Krise für bestimmte Maßnahmen entschieden hat, und nicht, warum es überhaupt zu dem Krisenereignis kam.

Daher kamen Expert:inne zu dem Ergebnis, dass sie sich, statt sich auf das Ereignis selbst zu konzentrieren und zu fragen: „Wie konnte das passieren?“, die Frage umzuformulieren sollten. Lieber sollte man demnach fragen: „Was hat Sie zu dieser Entscheidung veranlasst?“ Dadurch wurde der Schwerpunkt vom Ereignis weggenommen und die Menschen wurden aufgefordert, über die Absichten nachzudenken, die hinter ihren Entscheidungen standen. 

2. Nicht nur die Führungskräfte befragen 

Gibt es richtige oder falsche Fragen? Die Ansicht ist fest in den Methoden verankert, die zur Messung von Mitarbeiterengagement, Führungsleistung und Kundenzufriedenheit verwendet werden. Tatsächlich wird das von den Expert:innen als problematisch eingestuft. Wir sind so sehr an Fragebögen und Interviews gewöhnt, dass wir uns selten die Frage stellen, ob unsere bisherigen Frage-Methoden überhaupt wichtig sind. 

So gab es laut den Expert:innen in verschiedenen Betrieben eine Umstrukturierung der Fragenkataloge:  Die Führungskräfte wurden nicht nach ihren Plänen, wie die Umstrukturierung zu einem Erfolg werden sollte, gefragt. Stattdessen lud das Team die Führungskräfte ein, sich gegenseitig Fragen zu ihren Plänen für die ersten 100 Tage zu stellen. Dabei kamen Fragen wie „Wie binden wir erfahrene Mitarbeiter während der Übergangszeit ein?“ und „Wie können wir Kundenkonten am besten zwischen verschiedenen Vertriebsteams verschieben?“, auf.   

Frauen auf der Arbeit
Kommunikation zwischen allen Angestellten ist essentiell. Foto: Pexels / mentatdgt

Diese brachten die Führungskräfte dazu, sich auf die Elemente zu konzentrieren, die für sie am wichtigsten waren. So dachten sie zunächst in kleineren Schritten als in großen allgemeinen Fragen. Für einige stellte sich heraus, dass das entscheidende Element darin bestand, die psychologische Sicherheit in ihrem Team zu gewährleisten. Für andere war es, der Kundenbindung eine höhere Priorität einzuräumen. Je nach Branche und Team variieren die Fragen und Antworten extrem, weswegen allgemeine Fragen selten zum Ziel führen. 

3. Alltägliche Fragen 

Fest steht: Die Führung gibt die strategische Richtung vor und öffnet die Teilnahme für alle. Gerade die Teilhabe für alle sollte in deinem Job im Vordergrund stehen. Deshalb solltest du generell immer einen Überblick über alltägliche Fragen haben und diese so schnell wie möglich beantworten. So kann ein reger Austausch unter den Mitarbeitenden immer passieren, um intern Fragen früh zu klären. So können die Daten analysiert werden und alltägliche Fragen erübrigen sich. 

Fazit: Die „richtige“ Frage gibt es nicht 

Richtige und falsche Fragen können wir demnach schnell aus unserem Repertoire streichen. Viel lieber sollten sich sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende in kleineren Schritten auf das Miteinander konzentrieren, Missverständnisse frühzeitig vorbeugen und genug Raum für Austausch geben. Egal in welchem Kontext.