Veröffentlicht inFace & Body

Retinol-Verbot ab Herbst? Das steckt hinter der EU‑Maßnahme gegen die Botox‑Alternative

Die Europäische Union hat neue Vorschriften für die Verwendung von Retinol in Kosmetikprodukten erlassen, die am 1. November 2025 in Kraft treten.

Die EU hat sich Retinol vorgenommen. Was die neue Verordnung für dich bedeutet.
© Getty Images / Mariya Borisova

Das steckt hinter Clean Beauty

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Wie bitte? Kein Retinol mehr in der Hautpflege, weil die EU das so will? Was wirklich los ist, was es mit der aktuellen EU-Verordnung auf sich hat und was das für deine Hautpflege-Routine bedeutet.

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Was Retinol für deine Haut tut

Retinol gehört zu den wirksamsten Inhaltsstoffen in der Hautpflege – und das aus gutem Grund: Es regt die Zellerneuerung an, fördert die Kollagenproduktion und kann so Falten, feine Linien, Unreinheiten und Pigmentflecken sichtbar reduzieren. Außerdem hilft es bei Akne, verfeinert die Poren und sorgt langfristig für ein glatteres, ebenmäßigeres Hautbild. Allerdings braucht deine Haut Zeit, sich daran zu gewöhnen – darum ist ein langsamer Einstieg (und guter Sonnenschutz!) super wichtig.

Was ändert die EU wirklich – und was nicht?

Die EU führt ab Herbst 2025 strengere Regeln für Retinol-Produkte ein – aber kein Verbot. In der EU VERORDNUNG 2024/996 gelten stattdessen neue maximale Konzentrationsgrenzen: Für Körperlotionen sind nur noch 0,05 % erlaubt, bei Gesichts- und Handpflege maximal 0,3 % Retinoläquivalent.
Produkte, die ab dem 1. November 2025 neu auf den Markt kommen, müssen diesen Grenzwerten entsprechen. Bestehende Produkte dürfen allerdings noch bis Mai 2027 verkauft werden – höhere Konzentrationen werden danach aus den Regalen verschwinden.

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Warum kommt die Regulierung?

Retinol ist ein Vitamin-A-Derivat – top gegen Falten, Akne & Co., aber potenziell reizend. Viele junge Frauen nutzen es täglich, oft kombiniert mit Vitamin-A-haltigen Nahrungsergänzungen. Die EU‑Fachkommission (SCCS) warnt: zu viel Vitamin A kann langfristig gesundheitsschädlich sein – zum Beispiel Knochenschäden, Leberschäden oder Risiko bei Schwangerschaften verursachen. Auch trockene Haut, Haarausfall und Sehstörungen können Folgen sein. 
Darum sollen Produkte künftig klare Warnhinweise tragen: „Contains vitamin A‑related compounds, which contribute to your daily intake of vitamin A“.

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Was bedeutet das für deine Hautroutine?

Die erlaubten Konzentrationen von 0,3 % gelten laut Expert*innen als effektiv genug für Anti-Aging und Hauterneuerung – und gleichzeitig sanft genug, um Hautirritationen zu minimieren.

Horten oder Umsteigen?

Wenn du hoch dosierte Seren verträgst, könntest du eventuell überlegen, Vorräte anzulegen. Allerdings stellen viele Marken ihre Produkte aktuell bereits um. Außerdem sollten gesundheitliche Bedenken, die zur EU Verordnung geführt haben, stets mitbedacht werden.
Neue Alternativen wie Bakuchiol (pflanzliches „Bio‑Retinol“) oder Retinaldehyde gewinnen jetzt an Bedeutung. Sie versprechen ähnliche Effekte ohne Sonnenempfindlichkeit oder Irritation – und sind nicht von der neuen EU-Verordnung betroffen. Vielleicht auch eine Alternative für dich?

Welche Alternativen lohnen sich wirklich?

  • Bakuchiol: Aus Babchi‑Pflanzen gewonnen, beruhigt die Haut, regt Kollagen an – viele Nutzer*innen berichten, dass Ergebnisse ähnlich wie bei Retinol sind, aber deutlich besser vertragen werden.
  • Niacinamid, Hyaluronsäure & Vitamin C: Kein direkter Ersatz, aber stark bei Hautberuhigung, Feuchtigkeit, Pigmentflecken und glow – perfekt für empfindliche Haut oder Schwangerschaft.
  • Retinaldehyde / Retinylester: Noch nicht reguliert, aber wie Retinol wirksam und ggf. milder.