Mitten in der Ostsee liegt eine Insel, die so klein wie faszinierend ist: Kihnu. Rund 700 Menschen leben hier, doch es sind vor allem die Frauen, die das Leben auf diesem Eiland prägen. Jahrhundertelang waren die Männer für Monate auf See, um Fisch zu fangen. In ihrer Abwesenheit übernahmen die Frauen alle Aufgaben – von der Landwirtschaft über das Handwerk bis hin zur Pflege von Tradition und Gemeinschaft. Heute setzen sie diese Tradition fort und bewahren so die Inselkultur. wmn stellt die idyllische Insel in Estland vor.
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Die Insel Kihnu in Estland
Die Insel Kihnu liegt im Süden Estlands in der Rigaer Bucht, zwölf Kilometer vom Festland entfernt. Auf 16,9 Quadratkilometern leben hier rund 700 Menschen an der Moderne vorbei und pflegen ihre Traditionen und Bräuche. Hinzu kommen inzwischen rund 30.000 Tourist*innen, welche die Insel Kihnu pro Jahr besuchen. Und das, obwohl es kein einziges Hotel gibt – sie übernachten in Privatunterkünften und kleinen Pensionen. Doch was zieht die Reisenden an?

Es sind vor allen die Traditionen – welche so einzigartig sind, dass sie 2003 auf die Liste des immateriellen UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Musik, Tanz und Handwerk sind unverzichtbarer Bestandteil des Alltags, und die farbenfrohen, gestreiften Röcke der Frauen gelten als Erkennungsmerkmal der kleinen Insel. Ebenso, wie die alten sowjetischen Motorräder mit Beiwagen, auf denen die Frauen heute noch unterwegs sind.
Auf Kihnu haben die Frauen das Sagen
Da wundert es kaum, dass die Insel oft als eines der letzten Matriarchate Europas bezeichnet wird. Als die Männer früher auf See waren, mussten die Frauen alles zusammenhalten – so die Kurzfassung. Bis heute kümmern sie sich um die Geschäfte, reparieren die Traktoren, schlachten das Vieh, stricken, kochen und organisieren nebenbei noch Hochzeiten und Beerdigungen.

Auf Feiern tanzen sie gerne zusammen, während die Männer zusammensitzen und reden. Zwar arbeiten inzwischen viele Männer wieder auf der Insel – meist in der Landwirtschaft – doch die Tüchtigkeit der Frauen ist geblieben.
Der beste Reisezeitraum
Wer Kihnu besucht, sollte die Hauptfeiertage einplanen: Johannistag, Katharinentag oder Weihnachten bieten die perfekte Gelegenheit, die gelebten Traditionen hautnah zu erleben. Musikliebhaber*innen können Konzerte des Folklore-Ensembles besuchen, während Neugierige im Kihnu Museum mehr über die Geschichte der Insel erfahren – einschließlich der Legenden um den berühmten Kapitän Kihnu Jõnn. Praktisch wird es auf dem Traditionsbauernhof Metsamaa, wo Besucher*innen das Inselleben erkunden, Filme schauen und sogar selbst Handarbeiten ausprobieren können.

Ein Highlight der Insel ist zudem der Leuchtturm an der Pitkänä Landspitze im Süden, der einen atemberaubenden Blick über Kihnu, die umliegenden Eilande und das Meer bietet. Wer die Insel komplett entdecken möchte, kann die 23 Kilometer lange Rundreise „Kihnu Reesuratas“ machen, die durch alle vier Dörfer führt. Am besten erkundet man die Strecke mit dem Fahrrad – Leihräder stehen unter anderem direkt im Hafen zur Verfügung.
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Die Anreise
Anreise ist unkompliziert: Die Fähre „Virve“ verbindet Kihnu mit dem Festlandshafen Munalaiu, nördlich von Pärnu, und nimmt auch Autos mit. Alternativ fährt ein Bus von Pärnu zur Fähre, Tickets lassen sich bequem online unter tpilet.ee buchen.
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Kurz & knapp: Die wichtigsten Fakten
- Es gibt keine großen Hotels, stattdessen kleine Unterkünfte und private Pensionen.
- Traditionen und Bräuche sind Teil des UNESCO-Welterbes.
- Frauen kümmern sich noch heute um Geschäfte, Viehzucht oder reparieren die Traktoren – dies kommt noch aus der Zeit als die Männer auf See waren.
- Die Fähre „Virve“ verbindet Kihnu mit dem Festlandshafen Munalaiu.
- Highlights: Leuchtturm an der Pitkänä Landspitze im Süden, der Traditionsbauernhof Metsamaa.
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