Das Anschreiben und der Lebenslauf sind der Türöffner im Bewerbungsprozess. Doch letztlich entscheidet das Vorstellungsgespräch, ob man den Job bekommt oder nicht. Daher ist der persönliche Auftritt besonders wichtig. Neben fachlichem Wissen spielt dabei auch die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle. Besonders Soft Skills können hier den Unterschied machen. Um diese zu prüfen, greifen Personalverantwortliche auf gezielte Fragen und Tests zurück. Aktuell macht der Handtaschen-Test die Runde. Was sich genau dahinter verbirgt und warum er so problematisch ist, erfährst du hier.
Lesetipp: Daran erkennen Personaler, dass du im Vorstellungsgespräch lügst
Handtaschen-Test: Das verbirgt sich dahinter
Um den besten Kandidaten beziehungsweise die beste Kandidatin zu finden, greifen Personaler*innen auf verschiedene Tricks und Tests zurück. Dabei laufen viele davon so unauffällig ab, dass die meisten Bewerbenden gar nicht merken, dass sie auf dem Prüfstand stehen. Viele dieser Tests sind mittlerweile bekannt, doch immer wieder kommen neue psychologische Tricks ans Licht. So macht aktuell der sogenannte Handtaschen-Test die Runde. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter?
Wie aufeminin berichtet, forderte ein Arbeitgeber weibliche Bewerberinnen auf, den Inhalt ihrer Handtasche zu zeigen. Die Begründung: Daraus ließen sich Rückschlüsse auf die Organisationsfähigkeit ziehen. Eine junge Frau berichtete, dass ihre Freundin am Ende eines Vorstellungsgesprächs um Einsicht in ihre Handtasche gebeten wurde.
„Nichts von dem, was ich seitdem gehört habe, kam mir merkwürdiger vor als diese Frage“, berichtet die Frau. Ihre Freundin sei zunächst irritiert gewesen, willigte aber ein – aus Angst, sonst ihre Chance auf den Job zu verspielen. Der Chef warf einen Blick in die Handtasche und reichte sie anschließend kommentarlos zurück. Trotz des bis dahin positiven Gesprächs erhielt sie die Stelle am Ende nicht.
Kritik am Vorgehen
Der Test wird vielfach als sexistisch und unangemessen kritisiert, da er sich ausschließlich gegen Frauen richtet und in keiner Weise berufsrelevant ist. Expert*innen weisen darauf hin, dass Bewerber*innen das Recht haben, solche Aufforderungen abzulehnen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
Vorstellungsgespräch: Was du als Frau nicht beantworten musst
Nicht alle Personalchefs beziehungsweise Personalchefinnen greifen zu so ausgefallenen Methoden, aber psychologische Tricks sind weit verbreitet. Vor allem Frauen müssen in Bewerbungsgesprächen noch immer Fragen zu ihrer Familienplanung über sich ergehen lassen. Dabei handelt es sich hierbei um eine unzulässige Frage, auf die Betroffene nicht wahrheitsgemäß antworten müssen. Auch zu diesen Themengebieten dürfen Arbeitgeber und Personaler*innen keine Fragen stellen:
- Alter
- Konfession
- Sexuelle Orientierung
- Familienstand
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.