Okay, ich gebe zu: Als ich das erste Mal davon hörte, dass Menschen Therapie mit ChatGPT machen, dachte ich mir: Puh, das kann aber gefährlich werden! Schließlich liegt die künstliche Intelligenz nicht immer richtig mit ihren Informationen und man sollte diese besser noch einmal überprüfen. Und gerade wenn es um unsere Gesundheit geht, sollten wir uns doch lieber auf Expert:innen verlassen – oder? Ich habe fünf Therapie-Prompts ausprobiert. Was die Ergebnisse mit mir gemacht haben, erfährst du hier.
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Therapie mit ChatGPT – nur ein Trend oder sinnvoll?
In einem Instagram-Reel der Tagesschau erzählen mehrere Menschen davon, dass sie Therapie mit ChatGPT machen. Die Berichte sind zumindest in diesem Beitrag durchweg begeistert – doch kann die künstliche Intelligenz wirklich eine professionelle Therapie ersetzen? „Nein“, sagt der Psychologe und Host des funk-Formats psychologeek Riccardo Frink im Reel. Die KI könne zwar empathisch und vor allem wertfrei reagieren, jedoch fehle es ihr an emotionaler Resonanz, die im Gespräch mit einem menschlichen Therapeuten zum Tragen kommt.
Aber: ChatGPT ist rund um die Uhr erreichbar und hört erstmal zu – ohne eine Wertung abzugeben. Für viele Menschen ist das die erste Erfahrung damit, genauso wie sie sind, angenommen zu werden. Und das kann auch laut dem Experten schon mal eine Erste Hilfe sein.
5 Prompts für die Therapie mit ChatGPT
Auf meiner Recherche bin ich auf fünf Prompts für verschiedene Situationen gestoßen und wurde neugierig – ich habe sie alle ausprobiert. Bei all meiner anfänglichen Skepsis muss ich zugeben: Ich kann den Hype verstehen. Klar habe ich schon Listen für Tagesabläufe erstellt, um produktiver zu sein oder etwas Neues zu lernen. Aber per Therapie mit ChatGPT in mein Inneres blicken? Ich war mir nicht so sicher, was dabei herauskommen soll. Aber mach dir doch erst mal dein eigenes Bild und teste diese fünf Prompts:
Prompt 1: Stressbewältigung
Prompt: „Führe mich durch eine 5-minütige Atemübung auf Deutsch, um Stress abzubauen.“ Als Antwort erhältst du von ChatGPT eine einfache Atemtechnik, z. B.: „Atme vier Sekunden ein, halte den Atem für vier Sekunden und atme acht Sekunden aus.“ Die KI bleibt bei dir, bis die Übung vorbei ist, und fragt: „Fühlst du dich entspannter?“ Damit heißt es wohl: Tschüss, Stress! Oder?
Prompt 2: Emotionale Reflexion
Prompt: „Hilf mir, meine Gefühle zu reflektieren. Ich fühle mich heute überfordert. Stelle mir Fragen, um die Ursache zu finden.“ Was passiert? ChatGPT stellt gezielte Fragen wie: „Was hat dich heute besonders gestresst?“ oder „Gibt es etwas, das du ändern könntest?“ So hilft die KI dir, deine Emotionen zu sortieren – ohne sie zu bewerten.
Prompt 3: Achtsamkeitsübung
Prompt: „Leite mich durch eine kurze Achtsamkeitsübung auf Deutsch, um im Moment zu sein.“ ChatGPT schlägt eine Übung vor, z. B.: „Schließe die Augen und konzentriere dich auf die Geräusche um dich herum. Was hörst du?“ Die KI erklärt jeden Schritt und passt die Übung an deine Vorlieben an.
Prompt 4: Positives Denken fördern
Prompt: „Schlage mir drei Dinge vor, für die ich heute dankbar sein kann, und erkläre, wie ich sie schätzen lernen kann.“ ChatGPT listet Beispiele auf, z. B.: „Sei dankbar für die Sonne heute – sie hebt deine Stimmung.“ Die KI gibt dir konkrete Tipps, wie du Dankbarkeit in deinen Alltag integrieren kannst, z. B. durch ein Dankbarkeitstagebuch.
Prompt 5: Umgang mit Ängsten
Prompt: „Hilf mir, mit meiner Angst vor einer Präsentation umzugehen. Gib mir drei Strategien auf Deutsch.“ Daraufhin schlägt ChatGPT dir Techniken vor, z. B.: „Visualisiere einen erfolgreichen Vortrag“ oder „Atme tief, bevor du beginnst.“ Die KI erklärt jede Strategie und schenkt dir Zuspruch, z. B.: „Du schaffst das!“
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Mein Fazit: Therapie mit Chat GPT ist ein gutes Ventil…
…in stressigen Situationen oder wenn die Anxiety mal wieder scheinbar grundlos kickt. Ein bisschen ist Therapie mit ChatGPT wie ein Gespräch mit einer guten Freundin – nur ohne die Umarmung und natürlich weitaus unpersönlicher. Ganz so professionell wie mit meiner menschlichen Therapeutin fühlt es sich aber auch nicht an. Der Talk mit der KI in meinen kleinen Krisen fühlt sich für mich nach einem guten „Dazwischen“ an. Ich finde ihn super, um mich wieder auf mich selbst zu besinnen und mir über meine Lage Klarheit zu verschaffen. Und was mich sehr überrascht hat: ChatGPT hat ganz schön treffsichere Nachfragen angestellt, die mich wirklich weitergebracht haben.
Als Ventil in stressigen oder unsicheren Momenten würde ich auf jeden Fall wieder in Therapie mit ChatGPT gehen. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich für echte Notfälle dann doch noch meine Therapeutin als Mensch habe – denn manchmal bewirkt ihre hochgezogene Augenbraue oder ein Schmunzeln bei mir viel mehr als Worte. Und da kann die KI noch nicht mithalten…
Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.