Wenn du ins Berufsleben startest oder mehr verdienst, musst du dich krankenversichern. In Deutschland gibt es zwei Modelle: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Beide funktionieren unterschiedlich und bieten verschiedene Vorteile. Welche Versicherung für dich sinnvoll ist, hängt von Faktoren wie Alter, Einkommen und Familiensituation ab. Lisa und Sophie von der Invest-Plattform beatvest erklären dir, worauf du achten solltest, um die beste Wahl zu treffen.

Finanzielle Bildung ist der Schlüssel zu selbstbewussten Entscheidungen über dein Geld – das wissen Sophie und Lisa aus langjähriger Erfahrung in den Finanzmärkten, der Finanzregulierung und der Vermögensverwaltung. Mit beatvest möchten sie das Ungleichgewicht zwischen großen Finanzinstitutionen und privaten Anlegern ausgleichen und dir dabei helfen, deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Gesetzlich oder privat versichern – Entscheidungshilfe für deinen Berufsstart
- Gesetzliche Krankenversicherung: Wann sie sinnvoll ist
- Die Private Krankenversicherung ist praktisch, wenn du jung bist und mehr individuelle Leistungen möchtest
- Versicherungskosten und Leistungen: So viel bekommst du für dein Geld
- Beitragsentwicklung im Alter: Was du wissen musst
- Wer zwischen gesetzlich und privat wählen kann & wer nicht
- Welche Versicherung besser zu dir passt, hängt davon ab, wie du lebst und planst
Gesetzliche Krankenversicherung: Wann sie sinnvoll ist
In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlst du abhängig von deinem Einkommen. 2025 liegt der Beitrag bei rund 16,3 Prozent, dein Arbeitgeber übernimmt die Hälfte. Ab 66.150 Euro brutto im Jahr steigt der Beitrag nicht weiter.
Die Leistungen sind bei allen Kassen fast gleich. Du bekommst unter anderem Arzttermine, Krankenhaus, Medikamente, Reha und Krankengeld. Egal ob gesund oder vorerkrankt – jede Person wird aufgenommen. Kinder und Partner:innen ohne eigenes Einkommen sind kostenlos mitversichert. Wenn du später weniger verdienst, etwa im Ruhestand, zahlst du auch weniger. Das macht die GKV vor allem für Familien und langfristige Planung interessant.
Die Private Krankenversicherung ist praktisch, wenn du jung bist und mehr individuelle Leistungen möchtest
In der privaten Krankenversicherung zählt nicht dein Einkommen, sondern dein Alter, Gesundheitszustand und was im Tarif enthalten ist. Wenn du jung und gesund bist, zahlst du oft weniger als in der GKV – besonders ohne Familie. Du stellst deinen Schutz selbst zusammen. Leistungen wie Chefarztbehandlung, Einbettzimmer oder kürzere Wartezeiten sind möglich, kosten aber extra.
Für jedes Familienmitglied brauchst du eine eigene Police. Ehepartner ohne Einkommen und Kinder kosten extra. Angestellte bekommen einen Zuschuss vom Arbeitgeber, der 2025 bei maximal 471,32 Euro für die Krankenversicherung und 99,23 Euro für Pflege liegt. Beamte erhalten zusätzlich Beihilfe vom Staat, was die private Krankenversicherung für sie besonders günstig macht. Wer langfristig bei hoher Leistung bleiben und individuell wählen will, findet in der PKV viele Möglichkeiten. Wichtig ist aber, dass du die finanziellen Folgen auch in 20 oder 30 Jahren noch tragen kannst.
Versicherungskosten und Leistungen: So viel bekommst du für dein Geld
In der gesetzlichen Versicherung zahlst du einen Beitrag, der an dein Einkommen gekoppelt ist. Wenn du unter 66.150 Euro brutto im Jahr verdienst, steigt dein Beitrag mit dem Gehalt. Darüber bleibt er gleich. 2025 liegt der Höchstbeitrag bei etwa 1.174 Euro im Monat. Die Hälfte übernimmt dein Arbeitgeber. Wenn dein Gehalt sinkt, zum Beispiel in der Elternzeit oder im Ruhestand, sinkt auch dein Beitrag. Ehepartner ohne Einkommen und Kinder sind beitragsfrei mitversichert.
In der privaten Versicherung spielt dein Gehalt keine Rolle. Dein Beitrag richtet sich nach Alter, Gesundheitszustand und Tarif. Es gibt kein Beitragslimit nach oben. Familienmitglieder musst du separat versichern. Der Arbeitgeber beteiligt sich, aber nur bis zur festgelegten Höchstgrenze. Wenn du älter wirst, können die Beiträge steigen – auch wenn du im Ruhestand weniger Einkommen hast.
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Beitragsentwicklung im Alter: Was du wissen musst
In der gesetzlichen Versicherung bleibt dein Beitrag im Alter planbar. Er passt sich an deine Rente an. Du zahlst also nur, was dein Einkommen hergibt. Die Leistungen bleiben dabei gleich. Wenn du im Alter weniger Geld zur Verfügung hast, ist das ein wichtiger Vorteil.
In der privaten Versicherung zahlst du weiterhin einen festen Beitrag. Altersrückstellungen sollen die Entwicklung etwas abfedern, trotzdem berichten viele privat Versicherte von steigenden Beiträgen ab dem Rentenalter. Wenn dein Einkommen im Alter sinkt, du aber trotzdem 600 bis 900 Euro im Monat für deine Versicherung zahlen musst, kann das zur echten Belastung werden. Das solltest du bei der Entscheidung mit einplanen.
Wer zwischen gesetzlich und privat wählen kann & wer nicht
Nicht jede Person kann sich einfach zwischen GKV und PKV entscheiden. Angestellte dürfen nur dann in die PKV wechseln, wenn sie mindestens 73.800 Euro brutto im Jahr verdienen (2025). Wer weniger verdient, ist automatisch in der GKV versichert. Beamte, Selbstständige und Studierende haben mehr Freiheit. Sie können sich unabhängig vom Einkommen für die private Krankenversicherung entscheiden.
Der Rückweg in die gesetzliche Versicherung ist komplizierter. Ab dem 55. Lebensjahr ist eine Rückkehr in die GKV fast ausgeschlossen. Auch bei Jobverlust oder im Ruhestand bleibt der Wechsel meist versperrt. Wer einmal in der PKV ist, sollte sich bewusst sein, dass diese Entscheidung in vielen Fällen dauerhaft ist.
Welche Versicherung besser zu dir passt, hängt davon ab, wie du lebst und planst
Ob GKV oder PKV besser zu dir passt, hängt nicht nur vom Einkommen ab. Wenn du auf Sicherheit setzt, planbare Beiträge willst und später Familie mitversichern möchtest, spricht viel für die GKV. Bist du jung, gesund, verdienst gut und willst mehr Leistungen, kann die PKV besser passen. Du hast mehr Auswahl, aber auch mehr Verantwortung, besonders langfristig. Wer regelmäßig verdient, keine Familie absichern muss und Komfort sucht, findet in der PKV Vorteile. Wer Stabilität will oder gesundheitlich eingeschränkt ist, fährt mit der GKV oft besser.