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93-Jähriger kann nicht geimpft werden, weil die Post nicht kam

Mein Großonkel Klaus ist 93 Jahre alt. Und trotzdem wurde er nicht gegen Corona geimpft. Wenn grobe Fehler & Pech zusammenkommen …

Oma und Opa
Ein 93-Jähriger konnte nicht gegen Corona geimpft werden, weil die Post nicht kam. Foto: Unsplash /

Mit der ersten Corona-Impfwelle geht es vor allem um die Alten, die Kranken und das Pfelgepersonal. Denkste.

Mein Großonkel Klaus wohnt in einem Altenheim in Großbritannien. Er ist eigentlich Deutscher, doch vor vielen Jahrzehnten ist er der Liebe wegen auf die Insel ausgewandert. Ewig hat er einen Pferdehof betrieben und sich rührend um die Tiere gekümmert. Jetzt ist er ist alt, er ist krank, er ist gebrechlich. 

Aber zwischen den Ohren ist er noch taufrisch. Da ist der 93-Jährige Mann mehr als stolz drauf. Letzte Woche telefonierten wir nach langer Zeit mal wieder und ich hatte meinen Onkel Klaus lang nicht mehr so erzürnt erlebt. Mitte Dezmeber war sein Impfbescheid angekommen. (In Großbritannien begannen die Impfungen schon am 04.12.2020). 

Ich freute mich, dass alles offenbar so glatt lief. Immerhin geht der Mann steil auf die 100 zu. Wenn jemand zur Risikogruppe gehört, dann mein Onkel Klaus.

Mein Onkel Klaus sollte gegen Corona geimpft werden

Klaus bekam also seinen Bescheid. Der Poststempel, so berichtete er mir, war vom 11.12.200. Erhalten hatte er den Brief aber erst am 16.12.2020. Der musste irgendwie für ein paar Tage bei der Post verlorengegangen sein. Ein paar Tage mehr oder weniger: Was solls denn schon. 

Das Problem erkannte er erst, als er den Bescheid las: Sein Impftermin war auf Donnerstag, den 10.12.2020 angesetzt. Also 6 Tage bevor er den Brief erhalten hatte und einen ganzen Tag bevor der Bescheid überhaupt den Weg in einen Briefumschlag gefunden hatte.

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Das sind die bekannten Nebenwirkungen des Impfstoffes.

Mein Onkel Klaus war leider durchs Raster gefallen

Er zählte zwei und zwei zusammen: “Denen muss ein Fehler unterlaufen sein. Die werden bestimmt dankbar sein, wenn ich sie darauf hinweise und mir einen neuen Termin geben.” Klaus rief also im Impfzentrum seiner Gemeinde an und klärte den Fauxpas mit seinem Impfbescheid auf. 

Leicht überforderte Mitarbeiter, so berichtete er mir, erklärten ihm, dass ihnen da wohl ein Fehler unterlaufen war und dass sie ihm dankbar für die Aufklärung waren. Einen neuen Impftermin bekäme er allerdings nicht. Warum nicht? Ist doch klar: Er war zu seinem ersten Impftermin nicht erschienen. 

Mein Onkel Klaus wird also nicht geimpft. Jedenfalls nicht in der ersten Welle, wo er einen Corona-Schutz doch so gut gebrauchen könnte. 

Was lernen wir aus dieser Geschichte? Zunächst war ich böse auf das System und die Bürokratie der Impfzentren. In England wie auch in Deutschland. So viel Dummheit auf einem Haufen kann doch wohl nicht angehen. Das ist menschenlebengefährdend. 

Doch mittlerweile wird mir klarer, dass jeder in dieser Pandemie einfach nur versucht, sein Bestes zu tun. Fehler passieren allen, vor allem bei Zeitdruck und bei kompletter Überforderung. 

Man weiß zudem nicht, wie gefährlich der Impfstoff tatsächlich ist. Gerade Allergiker und alte Menschen müssen besonders vorsichtig sein. 

Was denkt ihr dazu?