Hotel, Ferienwohnung, Airbnb oder Wohnungstausch – heutzutage stehen Urlauber:innen zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung. Ferienwohnungen sind besonders beliebt, da sie meist keine Urlaubswünsche offenlassen und viel Flexibilität bieten. Doch damit du sicher reisen kannst und vor Ort nicht die große Enttäuschung droht, gilt es, bei der Buchung aufmerksam zu sein.
Worauf Urlauber:innen achten sollten, welche Rechte und Pflichten sie haben und wer für Schäden in der Ferienwohnung haften muss, beantworten Sabine Brandl, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, sowie Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO. Alle wichtigen Informationen.
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Sicher reisen: Bei der Buchung fängt der Urlaub an
Ferienwohnungen sind eine praktische und oft günstigere Alternative zu Hotels. Von Low-budget-Apartment über Haus mit Garten bis zur luxuriösen Villa mit Wellnessbereich: Hier ist für jeden etwas dabei. Die Auswahl ist riesig, und um die passende Unterkunft zu finden, sollten Urlauber:innen die Angebote aufmerksam vergleichen. „Mit der Buchung über eine:n seriöse:n Anbieter:in können Urlauber:innen ihr Risiko für böse Überraschungen vor Ort reduzieren“, so Sabine Brandl, Juristin der ERGO Rechtsschutz-Leistungs-GmbH.

Aber auch auf den bekannten Plattformen gibt es schwarze Schafe. Daher gilt: Beschreibung und Ausstattung aufmerksam lesen. Sind zum Beispiel Handtücher und Bettwäsche vorhanden oder fallen noch zusätzliche Kosten, etwa für eine Endreinigung, an? Generell müssen Anzeigen auf einem Onlineportal einen Endpreis angeben, der alle Preisbestandteile enthält.
Manche Vermieter:innen verlangen zudem eine Kaution. Brandl empfiehlt, die Bewertungen zu checken und Lage und Bilder der Unterkunft über Google abzugleichen. Vorsicht ist außerdem bei besonders günstigen Ferienwohnungen geboten. Wer ein ungutes Bauchgefühl hat, sollte besser die Finger von dem Angebot lassen.
Diese Rechte haben Mieter:innen in der Ferienwohnung
Ist die perfekte Ferienwohnung gebucht, steigt die Vorfreude auf die Auszeit vom Alltag schlagartig. Umso enttäuschender ist es dann, wenn die Unterkunft nicht den Erwartungen entspricht. „Erfolgt die Buchung über einen Reiseveranstalter, ist dieser der Ansprechpartner bei Mängeln“, so die Rechtsexpertin von ERGO. Ferienwohnungen auf Onlineportalen gehören meist privaten Vermieter:innen. Urlauber:innen gehen somit mit der Buchung einen Mietvertrag mit dem Anbieter/der Anbieterin ein.

„Daher haben sie Anspruch auf den vertragsgemäßen Gebrauch wie die Nutzung einer sauberen und den Angaben entsprechenden und funktionsfähigen Ausstattung“, erläutert Brandl. Liegt ein Mangel vor oder ist die in der Anzeige aufgeführte Ausstattung wie eine Klimaanlage nicht vorhanden, sollten Reisende dem Vermieter/der Vermieterin dies schriftlich melden und eine angemessene Frist zur Beseitigung setzen. „Kommt er dem nicht nach, können sie die Miete mindern oder unter Umständen sogar fristlos kündigen“, so die ERGO Juristin.
Sie rät, alles zu dokumentieren – am besten mit Fotos und Zeugen. Viele Onlineplattformen legen zudem eigene Regeln zum Umgang mit Mängeln und Reklamationen fest, die Urlauber:innen vorab prüfen sollten. Mieter einer Ferienwohnung haben zudem ein Recht auf Privatsphäre. Das bedeutet, Vermieter:innen dürfen nicht einfach unangekündigt zu Besuch kommen.
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Buchung einer Ferienwohnung verpflichtet
Neben dem Recht auf die gebuchten Leistungen haben Reisende auch Pflichten, die sie erfüllen müssen. „Sie sind unter anderem verpflichtet, sich an die Buchungsbedingungen zu halten, und dürfen zum Beispiel nicht mit mehr Gästen anreisen als bei der Buchung angegeben“, so Brandl.
Außerdem ist es meist üblich, die Wohnung besenrein zu hinterlassen. „Darüber hinaus können Vermieter:innen weitere Hausregeln wie Ruhezeiten festlegen, die während des Aufenthalts zu berücksichtigen sind“, ergänzt die Rechtsexpertin von ERGO.
Sicher reisen: Wer haftet für Schäden?
Bei ausgelassener Urlaubsstimmung kann schnell mal etwas zu Bruch gehen, zum Beispiel an Einrichtungsgegenständen in der gemieteten Ferienwohnung. Kippt beispielsweise das Rotweinglas auf das Sofa, müssen Gäste für den verursachten Schaden haften, wenn sie ein Verschulden trifft. „Generell kommt hierfür eine Haftpflichtversicherung auf“, so Janna Poll, Versicherungsexpertin von ERGO.

„Doch nicht bei allen Policen sind Schäden an gemieteten Sachen automatisch mit eingeschlossen.“ Um den Urlaub sorgenfrei genießen zu können, sollten Reisende ihre Vertragsbedingungen daher vorab gründlich prüfen. Dabei empfiehlt Poll, darauf zu achten, ob auch sogenannte „Mietsachschäden auf Reisen“ an beweglichen Gegenständen in Hotels, Ferienwohnungen oder Schiffskabinen mitversichert sind und die Versicherung im Ausland gilt. Für Familien ist außerdem wichtig, dass auch deliktsunfähige Personen wie Kinder unter sieben Jahren mitversichert sind.
„Um nicht für bereits vorhandene Schäden in Regress genommen zu werden, kann es zudem sinnvoll sein, bei der Ankunft ein Übergabeprotokoll mit dem Vermieter/der Vermieterin anzufertigen“, rät die Versicherungsexpertin von ERGO.
Quelle: ERGO Group
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