Drei rote Punkte neben der Birke auf dem Pollenkalender und schon kann ich mir vorstellen, wie der Tag aussehen wird: juckender Gaumen, laufende Nase, gerötete Augen und ständige Niesattacken. Wer unter Pollenallergien leidet, ist stets auf der Suche nach den besten Allergietabletten oder dem weit entferntesten Ort von Gräsern und Bäumen. Doch wie sieht es in puncto Urlaub aus? Die Europäischen Stiftung für Allergieforschung, kurz ECRAF, erklärt, welche Regionen sich für Allergiker:innen gut eignen. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengestellt und verraten dir drei Orte, an denen du endlich mal durchatmen kannst.
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Alles zum Thema „Urlaub & Pollenallergie“
3 Top-Reiseziele für Allergiker:innen
1. Hoch hinaus: Wanderurlaub in den Alpen
Für Menschen mit Heuschnupfen kann der Frühling zur Belastung werden – es sei denn, sie ziehen sich in höhere Lagen zurück. Ab etwa 2000 Metern Höhe ist die Pollenbelastung stark reduziert. Die Saison für Gräser- und Baumpollen fällt dort nicht nur kürzer, sondern auch weniger intensiv aus.
Während Gräser im Flachland teils über zwei Monate blühen, beschränkt sich ihre Blütezeit im Hochgebirge auf wenige Wochen. Und wer auf Baumpollen reagiert, kann oberhalb der Baumgrenze meist beschwerdefrei durchatmen. Ein Aufenthalt in den Bergen kann daher für Allergiker:innen eine willkommene Verschnaufpause bedeuten.

Hausstaubmilbenallergie? Hier kannst du durchatmen
Doch nicht nur Pollenallergiker:innen profitieren vom Klima in den Bergen – auch Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie können aufatmen. Da Hausstaubmilben ab etwa 1200 Metern kaum vorhanden sind, gibt es auch für diese Allergie Entwarnung. Der Grund: Hausstaubmilben mögen Temperaturen um die 20 bis 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit, genau diese Faktoren sind in Höhenlagen nicht gegeben. Doch wo kann man konkret Urlaub machen?
Ein bekanntes Beispiel aus dem Allgäu ist Bad Hindelang – der Ort hat sich als anerkannter Kurort für Allergiker:innen etabliert. Doch auch jenseits der deutschen Grenze finden sich in den Alpen zahlreiche Rückzugsorte: In Österreich etwa gilt Obergurgl als pollenarme Zone, während in der Schweiz Orte wie Davos und St. Moritz nicht nur mit klarer Bergluft, sondern auch mit einer deutlich geringeren Belastung durch Pollen und Hausstaubmilben punkten.

Reiseinspiration
- Hochgebirge, zum Beispiel Alpen
- Pyrenäen
Empfehlung: Regionen wie das Zillertal, der Engadin in der Schweiz oder der Nationalpark Berchtesgaden bieten pollenarme Luft und vielfältige Wanderrouten – ideal für Aktivurlauber:innen mit Allergie.
2. Frische Brise an der Nord- & Ostsee
Küstenregionen und Inseln gelten als pollenarm, da der Wind die Allergene oft aufs Meer hinausweht. Zudem wirken die hohe Luftfeuchtigkeit und der Salzgehalt der Luft beruhigend auf deine Atemwege. In Deutschland sind beispielsweise Norderney, Langeoog, Borkum, Rügen oder Helgoland zu empfehlen.

Die Nordsee-Insel Helgoland liegt als einzige Hochseeinsel Deutschlands 70 Kilometer vom Festland entfernt und gilt sogar als nahezu pollenfrei. Die Insel Borkum wurde von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECRAF sogar als besonders „allergikerfreundlich“ zertifiziert. Und auch das Ostseebad Baabe auf Rügen ist hervorzuheben: Es trägt ebenfalls das Zertifikat „allergikerfreundlich“ von der ECARF.
Gut zu wissen: Die Stiftung ECARF fördert die Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Allergieforschung, da Allergien zu den am weltweit häufigsten verbreiteten chronischen Erkrankungen gehören. ECARF-zertifizierte Unterkünfte bieten beispielsweise spezielle Services für Allergiker:innen – etwa pollenfreie Zimmer oder spezielle Bettwäsche.
Reiseinspiration
- Nordfriesische Inseln
- Ostfriesische Inseln
Doch aufgepasst: Für Menschen mit Allergie auf Hausstaubmilben oder Schimmelpilze ist ein Strandurlaub kein Vergnügen – die feuchte Meeresluft ist für beide Allergene ein guter Nährboden, heißt es auf der offiziellen Webseite der ECRAF.
3. Südeuropa: Ab Juli ist die Pollenbelastung niedrig
Die Pollenbelastung ist ab Juli in Südeuropa niedrig. So gibt es beispielsweise weniger Gräserpollen insbesondere in Süditalien, wie Sizilien oder in Griechenland auf den Ionischen Inseln wie Korfu. Für Menschen, die auf Baumpollen allergisch sind, bieten sich ab Juli zum Beispiel Portugal, Italien oder die Kanaren (vor allem Lanzarote) an. Und auch in wärmeren, mediterranen Städten kommen häufig nicht so viele Pollen vor wie in unseren gemäßigten Breitengraden.

Reiseinspiration
- Athen
- Lissabon
- Mailand
- Valencia
- Barcelona
Tipp: Hast du alles Wichtige dabei? Die Die ECARF-Checkliste hilft, nichts zu vergessen.
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Gibt es Länder ohne Pollenflug?
Die gibt es tatsächlich – zumindest fast: Die Antarktis ist beispielsweise fast pollenfrei und auch in der Wüste wächst nur wenig Vegetation. Auf diese Pflanzen kann man aber natürlich ebenfalls allergisch reagieren. Und selbst wenn dies nicht der Fall ist, können Feinstäube in Sand- oder Steinwüsten die ohnehin belasteten Atemwege von Pollenallergikern zusätzlich reizen und Beschwerden hervorrufen.
Einige Betroffene haben auch mit Fernreisen nach Südostasien gute Erfahrungen gemacht. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass es dort eine andere Flora und Fauna gibt, auf die man nicht allergisch reagiert. In Australien oder Neuseeland dagegen fliegen Pollen, die zumindest teilweise auch in Deutschland heimisch sind. Es ist also vor allem wichtig zu wissen, wogegen man überhaupt allergisch ist.
Eine entspannte Lösung, die viele Urlauber:innen gerne wählen, ist eine Kreuzfahrt: Hier können Pollenallergiker:innen oft entspannen – Gräser und Bäume sind hier weit entfernt und die frische Brise tut ihr Übriges.
Quelle: Europäischen Stiftung für Allergieforschung
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