Auf Mallorca wurde kürzlich eine zwei Meter lange Schlange gesichtet. Tatsächlich ist das kein Einzelfall und längst keine Neuheit mehr. Dennoch wird aktuell eine auffällige Zunahme von Schlangenbeobachtungen auf der Insel verzeichnet. Im Übrigen nicht nur auf Mallorca, sondern auch auf Ibiza und Formentera. Bei vielen Tourist*innen sorgt das für Unbehagen. Doch wie gefährlich sind die Tiere wirklich? Und besteht Grund zur Sorge? Ein Überblick über die aktuelle Lage und was Urlauber*innen jetzt wissen sollten.
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Schlangen auf Mallorca – die wichtigsten Fakten
Ende Juni entdeckte ein Radfahrer in der Gemeinde Santa Maria, nördlich von Palma, eine rund zwei Meter lange Schlange. Laut einem Bericht des Mallorca Magazins handelte es sich dabei um eine Hufeisennatter – eine von mehreren invasiven Schlangen, die auf schon etwas länger Mallorca leben. Doch woher kommen sie?

Laut einem Bericht von National Geographic gelangten die Schlangen vermutlich über importierte Pflanzen nach Mallorca. Seitdem breiten sie sich auf der Insel ungehindert aus – unter anderem, weil sie dort keine natürlichen Feinde haben.
Übrigens: Am auffälligsten ist die Invasion auf der unbewohnten Insel Sa Dragonera, wo sich die Reptilien inzwischen ungehindert ausbreiten.
Ein Biss ist nicht lebensgefährlich, aber schmerzhaft
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung der Tiere schlug der Verband für ökologische Landwirtschaft Mallorcas (APAEMA) nun Alarm. In einer Pressemitteilung bezeichnete er die Lage als „besorgniserregend“. Die Tiere stellen eine potenzielle Bedrohung für die Landwirtschaft, die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht in den Agrarökosystemen dar.
Und wie gefährlich sind die Schlangen für Menschen?

Auf der Insel gibt es drei Arten von Nattern: die Hufeisennatter sowie die Treppen- und Schlingnatter. Sie alle zählen zu den ungiftigen Schlangenarten und kamen wohl Anfang der 2000er-Jahre auf die Insel. Auch wenn sie nicht gefährlich sind, können sie dennoch zubeißen. Das ist zwar nicht lebensgefährlich, kann aber schmerzhaft sein und zu Entzündungen führen.
Wie Reisende sich schützen können
Besonders Hufeisennattern reagieren immer wieder aggressiv. In der Regel aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder angefasst werden. Bei einer Begegnung wird daher empfohlen, ruhig zu bleiben, hastige Bewegungen zu vermeiden und ausreichend Abstand zu halten. Sichtungen sollten der örtlichen Polizei oder dem COFIB (Consortium for the Recovery of Fauna of the Balearic Islands) gemeldet werden.
Bei einem Schlangenbiss ist es wichtig, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Komplikationen, da Bakterien in die Wunde eindringen und Infektionen verursachen können.