Wahrscheinlich sind dir in Restaurants oder Cafés schon einmal die metallfarbenen Spender mit den dünnen Servietten auf den Tischen aufgefallen. Oft findet man sie in südlichen Ländern wie Italien – aber auch in der deutschen Gastronomie stolpert man immer wieder darüber. Wer jedoch versucht damit ein verschüttetes Getränk aufzuwischen oder sich den Mund abzutupfen, merkt schnell: Besonders hilfreich sind sie dabei nicht. Doch das liegt nicht an mangelhafter Qualität – sie sind schlichtweg für einen anderen Zweck gedacht. Wofür genau, erfährst du hier.
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In Italien & Co.: Die Servietten werden falsch verwendet
Viele Gäste halten die dünnen, kreppartigen Plastikservietten zunächst für gewöhnliche Servietten – lediglich von minderer Qualität. Kein Wunder, denn saugfähig sind sie kaum. Doch wozu dienen sie dann? Herkömmliche Servietten bestehen meist aus Zellulose, sind weich und nehmen Feuchtigkeit gut auf.
Die in Italien verbreiteten „tovagliolini“ hingegen enthalten einen Kunststoffanteil, was sie weniger saugfähig, dafür aber deutlich widerstandsfähiger macht. Damit erfüllen sie auch nicht die typische Funktion zum Abwischen, sondern vielmehr ihren ursprünglichen Zweck: dem Servieren.

Traditionell greifen Eiscafé-Betreiber nämlich zu den kleinen, dünnen Servietten, um gefüllte Waffeln, Eisbecher oder Gebäck hygienisch über die Theke zu reichen – der direkte Hautkontakt wird so vermieden. Gleichzeitig schützen die Papiertücher vor tropfendem, schmelzendem Eis, das an Waffel oder Becher herunterläuft.
Zellstoffservietten wären hierfür ungeeignet: Sie würden sich bei Feuchtigkeit schnell vollsaugen und reißen. Für den Eigenbedarf stehen den Gästen Spender zur Verfügung – die klassischen „tovagliolini“ dienen dabei nicht nur als praktisches Hilfsmittel zum Anfassen, sondern auch als improvisierte Unterlage.
Die Servierten sind also nicht nutzlos. Sie dienen nur einem anderen Zweck als von vielen Gästen vermutet.