Angesichts rasant steigender Immobilienpreise bleiben die eigenen vier Wände für viele ein unerfüllter Wunsch. Doch mitten in Frankreich geht eine kleine Stadt jetzt einen ungewöhnlichen Weg: In Ambert, einer beschaulichen Gemeinde in der Auvergne, werden Häuser für nur einen symbolischen Euro verkauft – inklusive finanzieller Hilfe bei der Renovierung. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Tatsächlich steckt hinter dem Angebot ein durchdachter Plan.
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Frankreich: Häuser liegen in traumhafter Natur
Ambert liegt in der Nähe des Naturparks Livradois-Forez, ist von dichten Wäldern umgeben und wird vom Fluss Dore durchzogen. Es ist ein Ort, der wie geschaffen scheint für ein ruhiges, naturnahes Leben. Und trotzdem: Die Stadt kämpft mit dem demografischen Wandel. Vor zwei Jahrzehnten lebten hier noch rund tausend Menschen mehr. Viele Gebäude stehen leer – ganze Straßenzüge wirken verlassen.

Um dem entgegenzuwirken, setzt die Stadtverwaltung jetzt auf einen radikalen Schritt: leerstehende Immobilien werden für einen Euro verkauft. Zwei solcher Objekte stehen aktuell zum Verkauf. Und nicht nur das – die Stadt beteiligt sich sogar an den Sanierungskosten, heißt es auf der Webseite des Bürgermeisters.
Ein-Euro-Haus mit Bedingungen
Ganz ohne Regeln geht es jedoch nicht. Wer eines der Häuser ergattern will, verpflichtet sich dazu, es innerhalb eines klar definierten Zeitrahmens zu renovieren – und zwar umfassend. Dach, Wasser, Elektrik: alles muss wieder auf Vordermann gebracht werden. Dafür stellt die Stadt Fördermittel bereit.

Aber: Wer die Bedingungen nicht erfüllt, muss das Geld zurückzahlen – samt Strafe. Außerdem darf das Haus nicht als Ferienimmobilie genutzt werden. Käufer*innen müssen ihren Hauptwohnsitz für mindestens drei Jahre nach Ambert verlegen. Nur so will die Kommune sicherstellen, dass die Maßnahme langfristig Wirkung zeigt.
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Kurz & knapp: Das steckt hinter den 1-Euro-Häusern in Ambert
- Symbolischer Kaufpreis: Zwei Häuser für je 1 Euro im Angebot
- Renovierungspflicht: Umfassende Sanierung mit festem Zeitplan notwendig
- Fördergelder: Stadt beteiligt sich an den Kosten
- Mindestwohndauer: Drei Jahre Hauptwohnsitz in Ambert verpflichtend
- Strafen: Bei Nichteinhaltung droht Rückzahlung + Bußgeld

Mehr als nur Wohnen: Eine Stadt blüht auf
Der Plan scheint bereits erste Früchte zu tragen. Laut der britischen Boulevardzeitung Daily Mail konnte durch den Zuzug neuer Familien sogar eine zusätzliche Schulklasse eingerichtet werden. Und es geht weiter: Die Stadt renoviert derzeit das alte Gebäude der Industrie- und Handelskammer. Ab 2026 soll es als Zentrum für Cafés, Geschäfte und Veranstaltungen dienen – und damit auch neue Jobs bringen.
Die Ein-Euro-Häuser sind also mehr als nur ein Immobilien-Deal. Sie sind Teil eines Plans, eine Stadt zu retten – und für Neuankömmlinge eine echte Chance auf ein neues Leben in traumhafter Umgebung.
Wie sieht’s bei dir aus: Könntest du dir vorstellen, für 1 Euro in Frankreich neu anzufangen?