„Bitte anschnallen!“ – diese Durchsage sorgt bei vielen Passagier*innen für ein mulmiges Gefühl. Turbulenzen gehören zwar zum Fliegen dazu und sind meist ungefährlich, fühlen sich aber oft unangenehm an. Besonders für Menschen mit Flugangst können sie zur echten Belastung werden. Ein Pilot erklärt, auf welchen Strecken es besonders häufig zu Turbulenzen kommt.
Pilot: Auf diesen Strecken kommt es am häufigsten zu Turbulenzen
Man befindet sich hoch über den Wolken, als plötzlich starke Turbulenzen einsetzen. Meist dauern diese nur kurz, können jedoch auch mehrere Minuten andauern. Obwohl sie unangenehm sein können, sind Turbulenzen in den meisten Fällen vollkommen ungefährlich. Panik ist daher nicht angebracht. Wer Turbulenzen möglichst vermeiden möchte, sollte bestimmte Flugrouten besser meiden, wie ein erfahrener Pilot erklärt.
Turbulenzen können zwar weltweit auftreten, sind aber in einigen Regionen besonders häufig. Der britische Pilot Stuart Clarke berichtet, dass er auf Flügen von London-Heathrow nach Südafrika regelmäßig Turbulenzen erlebt. Das liegt vor allem an Gewittern, bei denen warme, aufsteigende Luft auf kalte, absinkende Luft trifft. Diese Luftbewegungen führen zu den abrupten Höhenänderungen des Flugzeugs. Besonders rund um den Äquator treten viele Gewitter auf, was die Wahrscheinlichkeit für Turbulenzen erhöht. Deshalb gelten Flughäfen in dieser Region laut Clarke als besonders anfällig für starke Turbulenzen:
- Singapur
- Miami
- Cancun
- Bangkok
- Johannesburg
- Hongkong
- Mumbai
Warum der Atlantik ein Hotspot für Turbulenzen ist
Neben dem Äquator gibt es eine weitere Region, in der Turbulenzen besonders häufig auftreten – und zwar über dem Atlantik. Der britische Pilot erklärt, dass vor allem der Jetstream im Nordatlantik für starke Luftbewegungen sorgt, die die transatlantischen Flugrouten oft unruhig machen. Auf den folgenden Strecken sind Turbulenzen deshalb besonders zu erwarten:
- Frankfurt – New York
- München – New York
- Frankfurt – Seattle
- Frankfurt – Toronto
Auf Flügen über den Atlantik kann es also immer wieder recht turbulent werden. Doch auch in Nordengland und Nordeuropa sind Turbulenzen keine Seltenheit. Besonders wer über Gebirge wie die Alpen, Pyrenäen, Rocky Mountains oder Anden fliegt, sollte damit rechnen. Ursache dafür sind sogenannte Leewellen, die entstehen, wenn starke Winde auf Berge treffen und den Luftstrom darüber stören. Dadurch kommt es zu unruhigen Luftbewegungen und ruckartigen Höhenänderungen.
Doch „das Vorkommen solcher Turbulenzen kann sehr unterschiedlich sein, da an einem ruhigen Tag sehr wenig Wind weht, so dass es aufgrund der Berge überhaupt keine Turbulenzen gibt“, so der Pilot. Um unerwarteten Turbulenzen vorzubeugen, empfiehlt es sich, während des gesamten Flugs angeschnallt zu bleiben. Vorsicht ist hier wirklich besser als Nachsicht.
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