Inmitten der idyllischen Hügellandschaft des sächsischen Vogtlands erhebt sich ein einzigartiges Bauwerk: die Göltzschtalbrücke. Sie gilt in Deutschland nicht nur als herausragendes Denkmal der Eisenbahngeschichte, sondern ist mit ihren beeindruckenden Ausmaßen auch die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Alle spannenden Fakten.
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In Deutschland: Ein Bauwerk von historischer Bedeutung
Errichtet zwischen 1846 und 1851, ist die Göltzschtalbrücke ein Pionierbauwerk des 19. Jahrhunderts. Sie wurde im Zuge des Baus der Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Nürnberg notwendig, um das tief eingeschnittene Göltzschtal zu überwinden. Die Herausforderung: Eine stabile und dauerhaft belastbare Brücke zu errichten, die den Anforderungen des aufkommenden Eisenbahnverkehrs gewachsen war.

Damals entschied man sich für ein ungewöhnliches Material – Ziegel. Über 26 Millionen Backsteine wurden in Handarbeit gefertigt und verbaut. Die Wahl fiel aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen auf dieses Material, denn in der Region gab es ausreichend Tonvorkommen und Brennöfen. Zudem konnten lokale Arbeitskräfte beschäftigt werden – ein echter Strukturimpuls für die Region.
Technische Meisterleistung des 19. Jahrhunderts
Mit einer Länge von 574 Metern und einer Höhe von 78 Metern ist die Göltzschtalbrücke ein kolossales Bauwerk. Sie besteht aus 98 Rundbögen, verteilt auf vier Ebenen – eine damals revolutionäre Konstruktion. Trotz ihrer gigantischen Dimensionen wirkt die Brücke erstaunlich filigran und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.

Was die Ingenieure unter Leitung von Johann Andreas Schubert hier schufen, war mehr als nur eine funktionale Verbindung: Es war ein Meilenstein der Baukunst. Bis heute wird die Brücke im regulären Zugverkehr genutzt und zieht jedes Jahr unzählige Besucher*innen an.
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Tourismusmagnet und Kulturerbe
Heute ist die Göltzschtalbrücke weit mehr als nur ein Eisenbahnbauwerk. Sie gilt als Wahrzeichen der Region und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders für Eisenbahnfreunde, Architekturinteressierte und Fotograf*innen ist sie ein Muss. Wanderwege, Aussichtspunkte und Infotafeln rund um die Brücke machen den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Übrigens: Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist die Göltzschtalbrücke bislang nicht. Am 30. April 2021 reichte Reichenbachs Bürgermeister Raphael Kürzinger die Bewerbung persönlich beim Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung in Dresden ein – ein ambitionierter Schritt, um dem Bauwerk internationalen Kulturerbestatus zu verleihen.
Doch im Dezember 2023 folgte ein herber Rückschlag: Wie der MDR berichtete, wurde die Aufnahme der Brücke in die Welterbeliste vorerst abgelehnt. Grund dafür seien bauliche Veränderungen am Brückenkopf, die nicht den denkmalpflegerischen Anforderungen entsprächen.
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