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Krankschreibung: Darf ich beim Arzt lügen?

Du bist nicht richtig fit oder willst einfach mal einen Tag Pause? Da ist die Versuchung groß, sich fix eine Krankschreibung zu holen. Viele täuschen in der Praxis eine Erkrankung vor, damit sie schnell eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) bekommen. Verstehen kann man das, doch lügen ist riskant – sowohl medizinisch als auch rechtlich. Lesetipp: Krankschreibung: Darf […]

Krankschreibungen Lügen Grund erkennen
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So durchschauen Personaler Lügen im Vorstellungsgespräch

Du willst im Bewerbungsgespräch auf Nummer sicher gehen? Dann solltest du aufpassen, wie du dich ausdrückst. Wir zeigen dir, woran erfahrene Personaler sofort erkennen, ob du flunkerst – und bei welchen Fragen Lügen sogar erlaubt sind.

Du bist nicht richtig fit oder willst einfach mal einen Tag Pause? Da ist die Versuchung groß, sich fix eine Krankschreibung zu holen. Viele täuschen in der Praxis eine Erkrankung vor, damit sie schnell eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) bekommen. Verstehen kann man das, doch lügen ist riskant – sowohl medizinisch als auch rechtlich.

Lesetipp: Krankschreibung: Darf mein Chef mich zu Hause kontrollieren?

Krankschreibung: Warum wir unseren Arzt anlügen

„Ich kann nicht arbeiten, ich habe Magen-Darm“ – wer eine solche Ausrede noch nie benutzt hat, der werfe den ersten Stein. Akute Beschwerden wie Magen-Darm-Beschwerden oder unspezifische Rückenschmerzen werden oft vorgeschoben, um einen kurzen Krankentag zu erschleichen, erklärt der Focus. Sie lassen sich aus der Ferne schwer nachweisen. So versuchen viele auch, per Internet an eine Online-Bescheinigung ohne persönlichen Kontakt zu kommen, schildert das Ärzteblatt.

Der Grund dafür ist eigentlich traurig: Viele Arbeitnehmende stehen unter Druck und haben Angst vor Konflikten mit dem Arbeitgebenden. Die Sorge um den eigenen Job wächst. Einen Tag mal auszufallen, um sich zu erholen, sei leichter als ein offenes Gespräch. Dein Chef durchschaut das vielleicht nicht, der Arzt hingegen schon.

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Merken Ärzte, dass du lügst?

Wer kerngesund im Sprechzimmer sitzt und eine Grippe simuliert, fliegt schnell auf. Ärzt*innen haben einen geschulten Blick und bauen ihre Einschätzung auf Gesprächen, Untersuchungen und ihrer Erfahrung auf. Unstimmigkeiten in der Erzählung oder eine widersprüchliche Körpersprache machen sie hellhörig.

Dass der Grund für die Krankschreibung gelogen ist, erkennen die Mediziner*innen meistens daran, dass sich unsere Stimmfarbe verändert, sobald wir schwindeln. Sie wird monoton. Das Lügen zeigt sich auch in unserer Mimik, Gestik und im Verhalten allgemein. Während einige nichts dazu sagen und einfach eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, beginnen andere, detaillierte Fragen zu stellen, so der Stern.

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Welche Konsequenzen drohen

Wer beim Lügen für die Krankschreibung aufgefallen ist, kommt in die Bredouille. Sind sich die Ärzt*innen unsicher, ob deine Erkrankung wirklich echt ist, können sie weitere Untersuchungen und Folgetermine ansetzen. Wenn Zweifel bestehen, dokumentieren sie diese oder verweigern möglicherweise die AU. Dann hast du zwei Möglichkeiten: Entweder suchst du dir eine andere Arztpraxis, oder du gehst zur Arbeit.

Allerdings drohen auch arbeitsrechtliche Konsequenzen. Arbeitgebende können bei begründetem Verdacht Nachweise fordern oder sogar mit einer Abmahnung reagieren. Strafrechtlich kann vorgetäuschte Arbeitsunfähigkeit Betrug nach § 263 StGB begründen, warnen die Herfurtner Rechtsanwälte.

Sei beim Grund der Krankschreibung ehrlich

Um auf Nummer sicher zu gehen, bleibe bei der Wahrheit und sprich ehrlich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber, warum du dich arbeitsunfähig fühlst. Wenn du persönlichen Druck hast, sprich offen über Belastungen – Ärzt*innen nehmen auch psychische Belastungen ernst. Wenn du arbeitsrechtliche Sorgen hast, rede vorher mit dem Betriebsrat oder einer Rechtsberatung.

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