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Mach diese 4 Dinge, wenn jemand deine Grenzen nicht respektiert

Grenzen zu setzen ist oft schwer genug – was, wenn sie dann nicht respektiert werden? Wenn du in dieser Lage bist, kannst du 4 Dinge tun.

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8 Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag

Deine Grenzen sind ein Ausdruck deiner Würde, deines Selbstwerts – und sie sind nicht verhandelbar. Doch viele Menschen, besonders Frauen, erleben im Alltag, in Beziehungen oder am Arbeitsplatz, dass ihre Grenzen übergangen oder ignoriert werden. Mal passiert das subtil, mal sehr offensichtlich.

Vielleicht hast auch du so eine Situation erlebt: Jemand fasst dich ungefragt an, überschreitet persönliche Räume, ignoriert dein Nein oder bedrängt dich verbal. Solche Momente hinterlassen Spuren – manchmal sogar tiefe Wunden. Grenzen zu ziehen, ist kein Egoismus. Es ist unser gutes Recht und absolut notwendig. Wenn sie nicht respektiert werden, kannst du vier Dinge tun.

Lies auch: Grenzen setzen: Mit diesen 5 Tipps lernst du für dich einzustehen

Warum es wichtig ist, über Grenzverletzungen zu sprechen

Dass das Thema so viele betrifft, zeigen die aktuellen Zahlen des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“: Über 61.000 Frauen suchten 2024 dort Hilfe – ein neuer Höchststand. In den meisten Fällen ging es um häusliche oder sexualisierte Gewalt. Aber auch emotionale Grenzverletzungen, digitale Übergriffe oder Stalking gehören dazu.

Wichtig zu wissen, wenn du dich darin wiederfindest: Du bist nicht allein. Und es gibt Wege, dich zu schützen, dir Unterstützung zu holen und zu deiner Stärke (zurück) zu finden. Wir zeigen dir vier konkrete Schritte, die dir dabei helfen können.

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4 Dinge, die helfen, wenn deine Grenzen überschritten wurden

1. Nimm deine Gefühle ernst

Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, dann ist das Grund genug, es ernst zu nehmen. Oft haben wir gelernt, unsere Intuition zu hinterfragen – besonders wenn jemand unsere Gefühle kleinredet. Doch deine Wahrnehmung ist valide. Du spürst am besten, wenn etwas deine Grenzen verletzt. Hör auf dieses Gefühl.

2. Setze klare, deutliche Grenzen

Sag, was für dich okay ist – und was nicht. Du musst dich nicht rechtfertigen. Ein einfaches „Nein“ reicht. Wenn du merkst, dass dein Nein übergangen wird, ziehe Konsequenzen. Das kann bedeuten, ein Gespräch zu beenden, Abstand zu nehmen oder sogar den Kontakt abzubrechen. Du hast das Recht, dich zu schützen.

Ein Gespräch mit einer vertrauten Person kann schon vieles in Gang bringen. Credit: Mental Health America (MHA) von Pexels via Canva.com

3. Hol dir Unterstützung – du musst das nicht allein tragen

Du bist nicht auf dich gestellt. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr erreichbar – anonym, kostenfrei, in 18 Sprachen und auch in Gebärdensprache. Unter der Nummer 116 016 erreichst du qualifizierte Berater:innen, die dich ernst nehmen, dich stärken und dich bei Bedarf an spezialisierte Stellen weitervermitteln. Auch Freund:innen, Kolleg:innen oder Nachbar:innen können sich dort melden, wenn sie helfen wollen.

4. Stärke dich – emotional, rechtlich, praktisch

Wenn jemand deine Grenzen wiederholt verletzt, brauchst du mehr als nur Durchhaltevermögen. Du brauchst konkrete Unterstützung. Such dir Menschen, die dich stärken. Informiere dich über deine Rechte. Beratungsstellen oder Frauenhäuser können dir helfen, neue Wege zu gehen – auch wenn es nicht leicht ist. Dafür muss nicht erst etwas passieren: Suche dir beim ersten Anzeichen Unterstützung und lasse dir dein Gefühl nicht absprechen.

Grenzen setzen heißt auch Hilfe annehmen

Natürlich können wir mit Übungen lernen, unsere eigenen Grenzen zu finden und zu kommunizieren. Das haben wir selbst in der Hand. Wenn aber unser Gegenüber diese nicht respektiert, dann suche dir unbedingt Unterstützung. Sich Hilfe zu suchen, kann Überwindung kosten, aber manchmal können wir genau damit unsere eigene Stärke beweisen.

Wenn du selbst Hilfe brauchst oder jemanden kennst, der in solch einer Situation steckt, dann wende dich jederzeit vertrauensvoll an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016 oder www.hilfetelefon.de. Die Beratung ist kostenfrei, anonym und rund um die Uhr für dich da.